Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)
gefahren, um ihn aufzuheitern oder so. Mann, mich könnte die jeden Abend aufheitern, wenn sie will!«
Grant und Jeff gingen wieder. »Und jetzt?«, fragte Jeff draußen mit einem Blick auf seine Uhr.
»Fahr nach Hause. Ruf aber Marcus Galion an, und frag ihn nach Nadine Anson! Ich fahre zum Velocity und rede mit Julie. Irgendetwas stimmt hier nicht, das fühle ich.«
»Hier ist es.« Moira dirigierte Rafe zu dem Apartmenthaus, in dem Nadine Anson wohnte. »Nicht weit vom Velocity.«
Rafe parkte am Straßenrand gegenüber. »Bist du sicher, dass du das tun willst? Dieser Detective wird garantiert nicht hören wollen, was wir ihm sagen.«
»Skyes Einfall mit der Sektengeschichte war genial; dabei bleiben wir. Und Dämonen sind so was wie übernatürliche Drogen, irgendwie.«
Rafe grinste kopfschüttelnd. »Brems bloß deinen Sarkasmus, wie Skye dir geraten hat! Nelson ist ein Hitzkopf und total genervt. Oh, Mist …«
Moira folgte seinem Blick zu Grant Nelson und seinem Partner, die aus dem Apartmenthaus kamen.
»Wir sind zu spät«, stellte sie fest. »Wahrscheinlich ist sie nicht zu Hause. Wir sollten ihnen folgen.«
»Du willst einen Cop verfolgen?«
»Oh, ich bin sehr gut darin, Leuten unbemerkt zu folgen! Soll ich fahren?«
»Nein.« Er beobachtete, wie Nelson in einen Wagen stieg und eine verbotene Kehrtwende auf der Straße machte. John ston sprang auf sein Motorrad und tat dasselbe. »Damit verfolgen wir schon zwei. Das wird schwierig, wenn sie sich trennen.«
»Ich setze auf Nelson. Er fährt nicht nach Hause. Soll ich raten? Er ist auf dem Weg zum Club, um dort nach Nadine zu suchen, oder vielleicht zu einer Freundin oder ihrem Freund.«
Rafe wartete, bis die Cops links abbogen, ehe er ebenfalls wendete und ihnen nachfuhr.
Kurz darauf befanden sie sich auf dem Wilshire Boulevard. Moira blickte die Straße hinunter zum Velocity. »Sie sind nicht eingebogen.«
»Ich folge ihm nicht zum Revier«, sagte Rafe.
»Einverstanden. Falls er dorthin fährt, kehren wir um und fahren zu Wendy Donovan nach Hause.«
»Wie wäre es mit Essen? Ich habe heute so gut wie nichts gegessen und du wahrscheinlich auch nicht, weil du ja nie isst, wenn ich es dir nicht befehle. Wir können uns eine Pizza holen.«
»Wie überlebte ich nur, bevor ich dir vor zwei Wochen den Arsch gerettet habe?«
»Tja, da fragst du was!«
»Ich bin jedenfalls nicht verhungert, wie man sieht.« Sie holte einen Müsliriegel aus ihrer Tasche, öffnete die Folie und brach ihn in zwei Teile, von denen sie einen Rafe reichte.
»Diese Dinger finde ich fies.«
»Sie halten mich seit Jahren am Leben«, entgegnete sie schmunzelnd. »Genau genommen …« Sie drehte sich um, denn dort schlenderte die Brünette in einem roten Kleid den Wilshire Boulevard entlang. »Stopp! Da ist Nadine! Rafe, halt an!«
Rafe trat in die Bremsen, was wildes Gehupe hinter ihnen zur Folge hatte.
»Die treibt mich noch in den Wahnsinn!«, murmelte Rafe vor sich hin, als Moira bereits aus dem Wagen hechtete.
Sie rannte zwischen den Autos hindurch, was ebenfalls mit Hupen quittiert wurde, aber darauf achtete sie gar nicht. Nadine Anson war leicht ausfindig zu machen – groß, elegant, atemberaubend –, aber was Moira vor allem wahrnahm, war die dunkel schimmernde Aura, die sie umgab und die Moira selbst auf hundert Schritt Entfernung erkannte.
Sie grübelte nicht darüber nach, dass ihr Instinkt – ihre zusätzlichen Sinne – immer besser wurden, seit die sieben Todsünden frei waren. Über das Wie oder Warum durfte sie nicht nachdenken. Es zählte nur, dass diese Brünette in dem roten Kleid auf der anderen Straßenseite Nadine Anson war, die Moira wiedererkannte, auch wenn sie bisher erst ein einziges Foto von ihr gesehen hatte.
Nun ja, eigentlich ein Foto und zwei Visionen.
Es war Dinnerzeit, und Fußgänger drängten sich einzeln, in Paaren und in Gruppen auf den Gehwegen. Moira brachte nicht wenige von ihnen gegen sich auf, indem sie sich rücksichtslos durchkämpfte. Auch wenn sie Nadine selbst in dem Gedränge nicht mehr sah, nahm sie doch deutlich ihre Aura wahr, und auf die konzentrierte sie sich.
Ein Donnerkrachen erschreckte Moira, zumal keine Wolke am Himmel zu sehen war. Sie lief trotzdem weiter, während um sie herum alle verstummten und gen Himmel blickten.
»Hoffentlich regnet’s jetzt nicht! Ich war gerade beim Friseur«, sagte eine Frau neben ihr.
»Das kann nicht sein. Sie haben gesagt, es gibt das ganze Wochenende keinen
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