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Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Titel: Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Brennan
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Schuld! Du warst da und hast nichts gemacht! Du hast mir nicht geholfen!«
    Nadine riss sich noch mehr Haarbüschel aus. Ihre blutunterlaufenen Augen blickten wirr, und Moira sah genauer hin. Nein, Nadines Augen waren nicht blutunterlaufen, sondern sie weinte Bluttränen. Der Verkehr beschleunigte sich, was Nadine ins Wanken brachte, weil sie immer noch bedenklich dicht an der Bordsteinkante stand.
    »Ich bringe dich nach Hause, Nadine. Lass mich dich nach Hause bringen, okay?«
    »Dich kenne ich! Ich kenne dich! Wieso hast du mir nicht geholfen? Oh Gott! Was stimmt mit mir nicht?«
    »Nadine!« Moira schrie, weil die Frau sie nicht zu hören schien. »Ich helfe dir!« Sie machte einen Schritt auf Nadine zu, und diese trat einen Schritt weiter auf die Straße. Wieder plärrten die Autohupen. Wo blieb Hilfe?
    Während die meisten Leute sich deutlich auf Abstand begaben, kam Grant Nelson angelaufen. Seine Miene erstarrte beinahe vor Schreck, als er Nadines Gesicht sah, dann drehte er sich zu Moira und fragte: »Was ist passiert?«
    »Ich habe nur gesehen, wie sie die Straße runterging, bin ausgestiegen und …«
    »Ja, das weiß ich. Ich habe Sie aus dem Wagen springen gesehen, ich stand nämlich im selben Stau. Die Wilshire ist abends der Horror.« Er guckte wieder Nadine an, vor allem ihre geweiteten Pupillen. »Diese Scheißdrogen!«
    Moira konnte ihm schlecht in wenigen Worten erklären, dass Nadine über Tage von einem Psychodämon besessen gewesen war, der sie danach halb irre zurückließ.
    »Mein Partner ruft einen Krankenwagen«, informierte Grant sie, während er weiter nur die hysterische Frau im Auge behielt. Jemand machte eine Aufnahme mit seinem iPhone, und Grant stürzte sich fast auf den jungen Mann.
    »Sachte!«, warnte Moira ihn. »Heutzutage hat jeder ein Kamera-Handy.«
    Grant wies die Menge an, sich zurückzuziehen, ehe er sich an Nadine wandte: »Nadine, ich bin es, Grant Nelson. Du kennst mich doch, nicht? Aus dem Velocity?«
    »Pfui Teufel!«, kreischte Nadine.
    Moira wusste nicht, ob Nadine Grant meinte oder die Menge Schaulustiger. Sie beobachtete Grant, der mit Nadine vertraut zu sein schien.
    »Kennen Sie sie?«, fragte sie betont ahnungslos.
    »Ich bin oft in dem Club und kenne die meisten Mitarbeiter.«
    Grant trat vor. »Nadine, ich bin hier, um dir zu helfen. Ich will dir helfen. Komm von der Bordsteinkante weg!«
    »Weg! Geh weg!«, kreischte Nadine. »Ich kann nichts sehen!«
    Wenn sie nicht sehen konnte, wie wusste sie dann, dass Grant da war, fragte Moira sich. Hatte sie hier irgendetwas verpasst?
    Nadine tastete wild um sich.
    »Süße, alles okay!«, beschwichtigte Grant sie. »Es wird wieder gut, versprochen. Komm her, ich helf’ dir!«
    »Nein! Nicht! Ich habe sie umgebracht. Ich wollte das nicht. Ich habe nicht gewusst, dass es so schrecklich wird, nein, nein, nein! Tu mir das nicht an! Nicht!«
    »Scheiße«, murmelte Grant und raunte Moira zu: »Sie von der anderen Seite, ich von hier.«
    »Die bringt sich noch um«, murmelte ein Passant.
    »Schnappen Sie sie!«, flüsterte Moira. »Bringen Sie sie weiter weg von den Autos.«
    Grant bewegte sich halb hinter Nadine, und Moira lenkte sie ab, indem sie in die entgegengesetzte Richtung ging. »Nadine, ich bin Moira. Ich kann Ihnen helfen. Sie müssen sich von mir helfen lassen!«
    »Ich kenne dich! Ich kenn’ dich! Nein, nein …« Sie verzerrte das Gesicht, hielt sich beide Hände an den Kopf und kratzte sich die Schläfe blutig.
    Grant rannte auf Nadine zu, doch sie wirbelte herum und schrie ihn an: »Das ist deine Schuld! Verschwinde! Lass mich in Ruhe! Gott, hilf mir! Ich sterbe!«
    Grant konnte ihr Handgelenk packen, doch sie hieb ihm ihre scharfen Fingernägel ins Gesicht, und er stolperte rückwärts, konnte sich nicht halten.
    Moira machte einen Satz auf Nadine zu und umschlang von hinten ihre Mitte. Sofort schlug Nadine ihren Kopf nach hinten, zweimal direkt in Moiras Gesicht, sodass diese stolperte, als sie versuchte, Nadine zurückzuziehen, weg von dem Verkehr. Dann bohrte Nadine ihre Fingernägel in Moiras Handfläche, wo noch der Schnitt von vor zwei Wochen heilte.
    Moira wurde schwindlig. Blut lief ihr aus der Nase, während Nadine sich ihr entwand und vom Bordstein sprang. Grant wollte sie festhalten, aber die Wahnsinnige stürzte sich kopfüber in den Verkehr und krachte gegen einen Wagen. Bremsen quietschten, leider zu spät, denn Nadine fiel schon auf den Asphalt und wurde von einem Bus überrollt, dessen

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