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Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer

Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer

Titel: Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer Kostenlos Bücher Online Lesen
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bekommen.«
    Für eine Sekunde starrte sie auf das Handy, dann wählte sie Roys Nummer und lauschte. Als Vincent sich mit seiner seidenweichen Stimme meldete, richtete sie sich auf: »Ich möchte wissen, ob es meinem Bruder gut geht.«
    »Das erfahren Sie erst, wenn Sie das Diadem haben, Bobbie Faye.«
    »Ich bin ganz nah dran, ich schwör’s.«
    »Nah dran interessiert mich nicht, meine Liebe. Besorgen Sie es, oder ich schicke Ihnen Ihren Bruder in Plastiktüten.«
    »Das werden Sie verdammt noch mal nicht wagen. Wenn Sie ihm auch nur ein Haar krümmen, bekommen Sie das Diadem niemals.«
    Im Hintergrund schrie Roy auf. Bobbie Faye biss die Zähne zusammen, als sie Vincents leises Lachen hörte.
    »Sie enttäuschen mich, Bobbie Faye. Roy hatte so großes Vertrauen in Sie. Und übrigens … drohen Sie mir nie wieder. Vergessen Sie nicht, ich kann Ihre Schwester abholen lassen, wann immer es mir passt. Dazu brauche ich nur mit einem Wodka Martini zu winken. Und Ihre entzückende kleine Nichte Stacey befindet sich auch in meiner Obhut. Sie ahnen ja gar nicht, wie leicht es für mich wäre, sie einfach – Puff! – verschwinden zu lassen. Sie können nicht gewinnen. Bringen Sie mir das Diadem. Sie haben eine Stunde, um es zu besorgen und sich wieder bei mir zu melden.«
    Damit beendete er das Gespräch.
    »Eine Stunde?!«, quiekte Bobbie Faye, aber die Verbindung war längst unterbrochen. Sie presste das Handy gegen ihre Brust. Ihr Kopf schien plötzlich völlig leer zu sein. Das Ganze war so viel furchtbarer als alles, was sie bisher erlebt hatte. Viel schlimmer, als es mit sämtlichen Idioten zusammen aufzunehmen, denen Roy normalerweise in die Quere kam. Sie spürte nichts mehr, konnte nicht denken, bis sie bemerkte, dass sie auf Trevors Hände gestarrt hatte. Sie nahm seinen Blick wahr. Er wirkte irgendwie mitfühlend, fast schon zärtlich.
    »Wenn Sie auch nur so aussehen , als wollten Sie mich gleich umarmen …«
    »Mache ich auf Sie den Eindruck, als wär ich lebensmüde?«
    Seine Bemerkung entlockte ihr ein kleines Lächeln.
    Ich muss jemanden auftreiben, der Stacey abholt. Jemanden, der sie beschützen kann, falls … nun ja, falls die Entführer beschließen sollten, dass Roy ihnen als Druckmittel nicht mehr reicht.«
    Noch einmal wählte sie Ce Ces Nummer, hörte aber wieder nur das Besetztzeichen. Verfluchte Scheiße! Wie oft hatte sie ihrer Chefin schon gesagt, dass sie sich unbedingt die Funktion Anklopfen einrichten lassen müsse.
    Nun gab es nur noch einen einzigen Menschen, der Bobbie Faye einfiel und der in der Lage sein würde, mit der Situation fertig zu werden. Gott möge ihnen allen helfen.
    Als sie Cams Nummer wählte, landete sie auf seiner Mailbox.
    Sie hinterließ ihm eine unbeholfene Nachricht, obwohl sie wusste, dass sie eigentlich mehr hätte sagen sollen. Aber das Handy piepte ihr ununterbrochen ins Ohr, da der Akku leer war, und sie würde noch etwas Saft brauchen, um es weiterhin bei Ce Ce versuchen zu können. Sie machte sich keinerlei Illusionen, dass Cam noch in irgendeiner Weise an ihr interessiert sein könnte, aber vielleicht, ganz vielleicht, war ihm ja wenigstens das Kind noch wichtig.
    Bereits im selben Augenblick, als die Frau zur Tür hereinkam und abschätzig die Matrix betrachtete, die von den anwesenden Kunden gebildet wurde, wusste Ce Ce, dass sie nichts Gutes im Schilde führte. Es lag nicht nur an dem abgewetzten Polyesterkostüm, ihrem zu roten Teint, der wie gegossen wirkenden Frisur in Form eines Helms oder den Schnürschuhen mit Keilabsätzen, dass bei Ce Ce sofort alle Alarmglocken läuteten. Nein, es war ihr streitlustiger, abfälliger Gesichtsausdruck, diese bürokratische Selbstsicherheit, dass sie hier und gleich jemandem ganz gewaltig den Arsch aufreißen würde. Ce Ce vermutete, die Frau war zu ungefähr zehn Prozent irisch und zu neunzig Prozent skrupellos.
    »Gibt es hier eine Miss Ce Ce Ladeaux?«, fragte die Frau und verteilte ihre Verachtung gleichmäßig auf alle Kunden, die sich noch in der Matrix befanden.
    »Ich bin Ce Ce Ladeaux«, sagte Ce Ce und trat vor.
    Von irgendwoher zauberte die Frau eine Visitenkarte hervor und klatschte sie Ce Ce in die Hand.
    »Ich bin Mrs. Banyon vom Sozialamt. Wo ist das Mädchen?«
    »Entschuldigen Sie bitte?«
    » Sie entschuldigen? Wohl kaum!« Mrs. Banyon schnaubte, richtete sich zu voller Größe auf und nahm die Schultern zurück. »Nicht nach dem, was Sie sich heute geleistet haben.«
    Verwirrt blickte Ce Ce sich

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