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Bockmist

Bockmist

Titel: Bockmist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurie Hugh
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dann …« Er verstummte, verzweifelt und kurz vor der Panik, wollte sich das aber um nichts in der Welt anmerken lassen. Jedenfalls nicht vor mir.
    »Ich heiße Lang«, sagte ich. »Thomas Lang. Und ich darf Ihnen versichern, daß ich mir durchaus darüber im klaren bin, welch ein Schock das für Sie sein muß.«
    Er tat meine zaghafte Entschuldigung mit einer Handbewegung ab und saß einfach nur da, saugte am Knöchel und überlegte, was jetzt von ihm erwartet wurde.
    Fünf Minuten später saß er immer noch so da, als plötzlich die Tür aufging und eine junge Frau, vermutlich Jane, in einer gestreiften Bluse und mit einem Geschirrtuch in der Hand auftauchte. Neben ihr stand Ronnie.
    Die beiden Frauen blieben an der Tür stehen und schauten sich um, Philip und ich standen auf und hielten unsere eigene Umschau. Ein Filmregisseur wäre ziemlich ratlos gewesen, wohin er die Kamera als erstes ausrichten sollte. Das Tableau veränderte sich nicht, alle krümmten sich unter den Tantalusqualen derselben Umgangsformen, bis Ronnie das Schweigen brach.
    »Liebster«, sagte sie.
    Woraufhin Philip, der arme Esel, einen Schritt vortrat.
    Ronnie kam indes zielstrebig auf meine Tischseite zu, und Philip mußte seinen Schritt in eine vage Geste an Janes Adresse abbiegen, und dann ist der Kaffee hier lang gelaufen, und jetzt sehen Sie sich die Bescherung bloß an, und wären Sie vielleicht womöglich unter Umständen ein echter Schatz?
    Als er damit durch war und sich zu uns wandte, hing Ronnie mir am Hals und umarmte mich mit der Heftigkeit eines Schnellzugs. Ich umarmte zurück, weil die Situation das einfach verlangte und weil es Spaß machte. Sie roch so gut.
    Nach einiger Zeit löste sich Ronnie von mir und lehnte sich zurück, um mich anzusehen. Ich glaube, sie hatte sogar Tränen in den Augen, sie war wirklich mit Leib und Seele dabei. Dann drehte sie sich zu Philip.
    »Philip … was soll ich sagen?«, sagte sie, denn mehr sollte sie nicht sagen.
    Philip kratzte sich am Hals, errötete und widmete sich wieder dem Kaffeefleck am Ärmel. Jeder Zoll ein Engländer.
    »Wir lassen es wohl vorläufig dabei bewenden, was, Jane?«, sagte er, ohne hochzusehen. Das war Musik in ihren Ohren, und sie war im Handumdrehen verschwunden. Philip versuchte ein heldenhaftes Lachen.
    »Also«, sagte er.
    »Ja«, antwortete ich, »also.« Ich lachte ebenfalls linkisch. »Ich glaube, das war’s dann gewissermaßen. Es tut mir leid, Philip. Wissen Sie …«
    Wir standen eine weitere Ewigkeit so da und warteten auf einen Souffleur, der uns das Stichwort zuflüsterte. Dann sah Ronnie mich an, und ihre Augen sagten »Jetzt«.
    Ich holte tief Luft. »Ach, Philip, übrigens«, sagte ich, löste mich von Ronnie und trat an seinen Tisch, »ich hab’ mich gefragt, ob ich mich wohl an Sie wenden kann … wissen Sie … ob Sie mir vielleicht einen Gefallen tun könnten.«
    Philip sah mich an, als hätte ich ihm gerade einen Wolkenkratzer übergebraten.
    »Einen Gefallen?«, wiederholte er, und die Überlegung stand ihm ins Gesicht geschrieben, ob er jetzt wohl aus der Haut fahren durfte oder lieber nicht.
    Ronnie räusperte sich hinter mir.
    »Thomas, nicht«, sagte sie. Philip sah sie mit leicht gerunzelter Stirn an, aber sie beachtete ihn gar nicht. »Du hast es mir versprochen«, flüsterte sie.
    Sie hatte ein phantastisches Timing.
    Philip witterte plötzlich Morgenluft, denn nachdem wir ihm vor dreißig Sekunden noch zu verstehen gegeben hatten, daß Ronnie und ich hier das glückliche Paar waren, schien sich jetzt schon unsere erste Szene anzubahnen.
    »Was denn für einen Gefallen?«, fragte er und kreuzte die Arme vor der Brust.
    »Thomas, ich hab’ nein gesagt.« Wieder Ronnie, jetzt schon richtig aufgebracht.
    Ich drehte mich etwas zu ihr, sah beim Sprechen aber die Tür an, als hätten wir diese Auseinandersetzung doch wirklich oft genug geführt.
    »Hör mal, er kann nein sagen, oder?«, sagte ich. »Herrgott, man wird doch noch fragen dürfen.«
    Ronnie machte ein paar Schritte und schob sich um eine Tischecke herum, bis sie ziemlich genau zwischen uns stand. Philip betrachtete ihre Schenkel, und ich merkte, daß er sich seine Chancen ausrechnete. Ich bin noch nicht aus dem Rennen, dachte er offensichtlich.
    »Du kannst ihn nicht so ausnutzen, Thomas«, sagte sie und kam noch ein Stück um den Tisch herum. »Das tut man einfach nicht. Es wäre nicht fair. Nicht nach allem, was geschehen ist.«
    »Herrgott noch mal«, sagte ich und ließ

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