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Bodenlose Tiefe

Bodenlose Tiefe

Titel: Bodenlose Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Blut im Wasser.
    Kelby schob den Mann von sich weg. Nein, es war kein Mann mehr, es war eine Leiche, die langsam auf den Meeresboden sank.
    Kelby kam auf sie zu. Er bedeutete ihr aufzutauchen, doch sie schüttelte den Kopf. Pete bewegte sich, aber nur sehr träge. Sie wagte nicht, die Harpune aus seinem Körper zu ziehen, aber sie würde nicht von seiner Seite weichen. Sie versuchte, ihn nach oben zu bugsieren. Er rührte sich nicht.
    Plötzlich war Susie neben ihm, stupste ihn an und schwamm laut klickend um ihn herum.
    Einen Augenblick später bewegte Pete sich langsam aufwärts in Richtung Wasseroberfläche.
    O Gott, all das Blut …

    15
    Archer rief erst nach Mitternacht an.
    »Was haben Sie bloß mit dem armen Angelo gemacht, Melis?«
    »Sie Scheißkerl.« Ihre Stimme zitterte. »Sie haben Pete getötet. Er hat Ihnen nichts getan. Warum mussten Sie ihn töten?«

»Ich habe Sie gewarnt, dass ich das tun würde, wenn Sie nicht kooperieren. Hat Angelo das Weibchen auch getötet?«
    »Nein.«
    »Dann wird Susie als Nächste dran sein.«
    »Nein!«, rief sie. »Kelby hat diesen Angelo getötet. Er wird jeden töten, der versucht, Susie etwas zuleide zu tun. Es wird Ihnen nicht gelingen, in ihre Nähe zu kommen.«
    »Ich habe noch mehr Leute und der Ozean ist groß. Ich werde sie schon kriegen. Sagen Sie, hat Ihr Delphin gelitten?«
    »Ja«, flüsterte sie.
    »Dachte ich’s mir. Ich habe Angelo aufgetragen, dafür zu sorgen. Susie wird noch mehr leiden.«
    »Großer Gott«, wimmerte sie. »Bitte töten Sie Susie nicht.«
    »Aber ich muss es tun, weil Sie mir die Unterlagen nicht aushändigen. Sie sind es, die sie töten werden, Melis. Denken Sie daran, wenn Sie sie sterben sehen. Gute Nacht.«
    »Nein, legen Sie nicht auf!«, sagte sie panisch. »Ich gebe Ihnen die verdammten Unterlagen. Ich gebe Ihnen alles, was Sie wollen. Aber töten Sie Susie nicht.«
    »Ah, endlich.« Er schwieg einen Moment. »Und alles, was dafür nötig war, war ein toter Delphin. Da hätte ich eher drauf kommen sollen.«

    »Töten Sie sie nicht. Sagen Sie mir, was ich tun soll. Sie haben mir versprochen, mich in Ruhe zu lassen, wenn ich Ihnen die Unterlagen aushändige.«
    »Hören Sie auf zu schluchzen. Ich kann Sie ja gar nicht verstehen.«
    Sie holte tief Luft. »Tut mir leid. Aber legen Sie nicht auf.
    Sagen Sie mir, was Sie wollen.«
    »Haben Sie das auch zu den Männern im Kafas gesagt?«
    »Nein.«
    »Das ist die falsche Antwort. Sagen Sie mir, was ich hören will.«
    »Ja, ich habe sie angefleht. Ich habe gesagt, ich werde … ich werde … alles tun, was Sie von mir verlangen.«
    »Braves Mädchen«, sagte Archer voller Genugtuung.
    »Vielleicht können Sie Ihren Delphin doch noch retten.«
    »Tun Sie mir das nicht an. Ich gebe Ihnen die verdammten Unterlagen.«
    »Ja, natürlich. Aber es wird so ablaufen, wie ich es will, nach meinen Regeln.«
    »Wenn ich Ihnen die Unterlagen gebe, dann werden Sie mich und Susie doch in Frieden lassen, nicht wahr?«
    »Selbstverständlich. Aber wissen Sie was? Unsere Gespräche werden mir fehlen.«
    »Wohin soll ich Ihnen die Papiere bringen?«
    »Wo befinden sie sich denn?«
    »Am Hang eines erloschenen Vulkans auf Cadora.«
    »Dann werden wir sie gemeinsam dort holen. Ich kann es kaum erwarten. Ich erwarte Sie morgen Abend um zehn Uhr am Hafen von Cadora. Sie werden mich erst sehen, wenn ich es will. Falls irgendjemand bei Ihnen ist, werde ich verschwinden und einem meiner Männer den Befehl geben, Susie zu töten.«

    »Es wird niemand bei mir sein.«
    »Nein, ich glaube, das würden Sie nicht wagen. Gute Nacht, Melis. Träumen Sie von mir.«
    Wahrscheinlich würde sie von ihm und vom Tod und von dem verblutenden Pete träumen …
    »Und?«
    Sie wandte sich zu Kelby um, der hinter ihr in einem Sessel saß. »Morgen Abend um zehn. Er erwartet mich am Pier. Falls ich nicht allein komme, wird er sich verziehen und Susie töten.«
    »Er denkt bestimmt, du wärst am Boden zerstört.« Seine Lippen spannten sich. »Mich hättest du jedenfalls beinahe davon überzeugt. Dieser Dreckskerl war im Begriff, dich völlig umzudrehen. Es ist mir nicht leicht gefallen, mir das anzuhören, ohne einzugreifen.«
    »Glaubst du etwa, mir wäre es leicht gefallen?« Sie zitterte immer noch und verschränkte die Arme vor der Brust, um sich zu beruhigen. »Es musste sein. Das ist der richtige Augenblick.
    Pete darf nicht umsonst gestorben sein. Wir müssen die Situation ausnutzen.«
    »Na, das hast du ja getan.« Er

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