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Bodenlose Tiefe

Bodenlose Tiefe

Titel: Bodenlose Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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von ihr zu dem Versteck führen lassen.«
    »Es wird auch höchste Zeit.« Pennig trat aus dem Schatten heraus. Es war derselbe Mann, den sie in Athen gesehen hatte.
    Er trug einen Verband am Hals und wirkte noch grimmiger als damals. »Sture Zicke.«
    »Nun seien Sie mal nicht so barsch. Das erschreckt kleine Mädchen.«
    »Sie hat mich angeschossen, verdammt.«
    »Aber sie ist bereit, alles wieder gutzumachen, und wir sollten das zu schätzen wissen. Durchsuchen Sie sie.«
    Pennigs Hände taten ihr weh, als er sie grob von den Schultern bis zu den Füßen abtastete. »Sie ist sauber.«
    »Ich hätte auch nicht erwartet, dass sie unter dieser Khakihose und dem T-Shirt viel verstecken könnte.«
    Archer ließ seinen Blick über den leeren Pier schweifen. »War es schwer, Kelby dazu zu überreden, Sie allein herkommen zu lassen?«
    »Er hat bekommen, was er haben wollte. Marinth. Jetzt bin ich ihm nur noch ein Klotz am Bein.«
    »Und was für ein bezaubernder Klotz. Ich beneide ihn. Pennig muss es genossen haben, Sie zu durchsuchen.«
    Er lächelte. »Aber Sie werden ja immer ängstlicher, nicht wahr? Ich werde gnädig sein und Sie von Ihrem Elend erlösen.«
    Er hielt sich sein Handy ans Ohr. »Alles klar. Kommen Sie mit dem Wagen, Giles«, sagte er und legte wieder auf. »Wie weit können wir mit dem Auto fahren?«
    »Nur bis zu den Ausläufern der Hügel. Danach sind es noch knapp anderthalb Kilometer zu Fuß bis zum Versteck.«
    Ein schwarzer Mercedes bog in einiger Entfernung mit quietschenden Reifen um die Ecke und kam auf sie zugerast.
    »Die Truhe ist auf einer Lichtung am Berghang unter einem Lavabrocken vergraben.« Melis starrte den Mercedes an. O
    Gott, anscheinend saßen drei Männer in dem Wagen, zusammen mit Archer und Pennig würden sie zu fünft sein.
    »Ach, beinahe hätte ich’s vergessen«, sagte Archer zu Pennig.
    »Stellen Sie die Schachtel in ihr Boot.«
    Schachtel?
    Pennig nahm eine große, mit Geschenkpapier umwickelte Schachtel aus dem Schatten und lief damit den Pier hinunter.
    »Was ist das?«
    »Ein kleines Abschiedsgeschenk. Eine Überraschung.«
    Der Mercedes war neben ihnen zum Stehen gekommen, und Archer hielt Melis die hintere Tür auf. »So, dann woll’n wir mal.«
    Sie musste sich erschrocken zeigen angesichts der Anzahl der Männer im Wagen. Das fiel ihr nicht schwer.
    Der Schreck war echt. Es würde überzeugend wirken, wenn sie jetzt versuchte, sich zu sträuben. »Ich kann Ihnen sagen, wo das Versteck ist. Ich brauche es Ihnen nicht zu zeigen. Sie haben gesagt, Sie würden mich gehen lassen.«
    »Sobald ich die Unterlagen habe«, erwiderte Archer. »Steigen Sie ein, Melis.«
    Nach kurzem Zögern tat sie wie geheißen.
    »Wie lange wird die Fahrt dauern?«, fragte Archer, nachdem er auf dem Beifahrersitz Platz genommen hatte. Pennig kam angelaufen und quetschte sich neben ihn.
    »Vielleicht eine Viertelstunde«, flüsterte sie, als der Fahrer den Motor anließ. Die beiden Männer, die mit ihr hinten saßen, schwiegen, aber ihre Gegenwart war erdrückend.
    Es würde eine verdammt lange Viertelstunde werden.

    »Ein Mercedes hat am Ende der Straße gehalten«, sagte Nicholas, als er zurück zwischen die Bäume gerannt kam. »Fünf Männer und Melis. Archer und Melis warten neben dem Wagen.
    Die anderen vier sind zu Fuß auf dem Weg nach oben.«
    Es war genau das, was Kelby erwartet hatte. Solange Archer sich nicht davon überzeugt hatte, dass die Luft rein war, würde er nicht seinen Hals riskieren. Kelby kletterte auf den Baum, den er sich ausgesucht hatte.
    »Beim ersten Mal lassen wir sie vorbei. Wahrscheinlich werden sie einen Mann postieren, der die Straße bewacht, und einen oder zwei weitere hier im Wald. Wir töten sie erst, wenn Melis und Archer hier sind.«
    »Die Versuchung ist groß«, murmelte Nicholas, während er auf einen anderen Baum kletterte. »Aber ich werde versuchen, mich zu beherrschen. Ich bin näher an der Straße. Ich übernehme den Wachtposten hier.«
    »Wir werden uns per Rufzeichen verständigen. Auf jeden Fall will ich, dass möglichst viele von den Typen ausgeschaltet sind, wenn Melis und Archer anfangen, die Truhe auszugraben.«
    »Vogelstimme?«
    »Genau. Ein Eulenruf. Ich habe eine in den Bäumen gesehen.«
    Kelby zog ein paar Zweige als Tarnung vor sich, während er es sich auf dem Baum bequem machte. Von seinem Aussichtspunkt konnte er sowohl die Straße als auch den Lavabrocken auf der Lichtung sehen. Melis stand vor der vorderen Stoßstange

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