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Body Farm

Body Farm

Titel: Body Farm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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verlieren.
    »Sie hat für beide Wagen das Geld hingelegt, und ein paar Geschäftsleute haben für die anderen Dinge draufgelegt, für das Blaulicht, die Funkgeräte und die Scanner.«
    »Lieutenant Mote«, sagte ich, »welche Summe hat Mrs. Steiner der Polizei gespendet?«
    »Ich denke, an die fünfzig.«
    »Fünfzig?« Ich sah ihn ungläubig an. »Fünfzigtausend Dollar?«
    »Genau.«
    »Und das macht niemanden stutzig?«
    »Für mich ist das nicht anders als bei dem Wagen, den uns vor ein paar Jahren ein Kraftwerk gestiftet hat, damit wir ein Auge auf einen ihrer Transformatoren haben. Und bei Quick Stop und 7-Eleven bekommen wir immer Kaffee, wenn wir vorbeischauen. Die Leute helfen uns, ihnen zu helfen. Das klappt prima, solange niemand einen Vorteil daraus zu ziehen versucht.«
    Er sah mich fest an, die Hände noch immer auf der Decke. »Ich nehme an, in einer großen Stadt wie Richmond ist das alles fester geregelt!«
    »Jede Spende an die Polizei von Richmond, die über zweihundertfünfzig Dollar hinausgeht, muß per >O and R< genehmigt werden«, sagte ich.
    »Was bedeutet das?«
    »Ordinance and Resolution. Es kommt als Beschlußvorlage vor den Stadtrat.«
    »Klingt mächtig kompliziert.«
    »Muß es auch sein, aus Gründen, die auf der Hand liegen.«
    »Ja, sicher«, sagte Mote. Er wirkte mittlerweile völlig erschöpft, wozu wohl auch die Erkenntnis, daß er sich nicht mehr auf seinen Körper verlassen konnte, entscheidend beitrug.
    »Können Sie mir sagen, wofür diese fünfzigtausend Dollar verwendet werden sollen, abgesehen von den zusätzlichen Wagen?« fragte ich.
    »Wir brauchen einen Polizeichef. Ich war so ziemlich der einzige Kandidat, aber jetzt sieht es nicht mehr allzugut für mich aus, um ehrlich zu sein. Selbst wenn ich wieder ein paar leichtere Aufgaben übernehmen kann, braucht die Stadt jetzt doch einen Mann mit Erfahrung auf diesem Posten. Nichts ist mehr so, wie es mal war.«
    »Ich verstehe«, bemerkte ich dazu, und erst jetzt wurde mir auf sehr beunruhigende Weise klar, wie recht er hatte. »Ich sollte Ihnen jetzt etwas Ruhe gönnen.«
    »Ich bin mächtig froh, daß Sie vorbeigekommen sind.« Er drückte mir die Hand so fest, daß es schmerzte. Ich spürte seine tiefe Verzweiflung, die er wohl auch nicht hätte erklären können, wenn er sich ihrer voll bewußt gewesen wäre. Ist man dem Tod erst einmal so nahe gewesen, weiß man, daß er einen eines Tages tatsächlich ereilen wird und daß man nie wieder auf die gleiche Weise empfinden wird wie zuvor.
    Vor meiner Rückkehr ins Travel-Eze fuhr ich zum Montreat-Tor und wendete kurz dahinter. Beim Zurückstoßen überlegte ich, was zu tun war. Es herrschte geringer Verkehr, und ich blieb eine Weile am Straßenrand stehen. Vorüberkommende Passanten hielten mich wahrscheinlich für eine Touristin, die sich verfahren hatte oder auf der Suche nach Billy Grahams Haus war. Von meinem Standplatz aus hatte ich einen hervorragenden Überblick über die Gegend, in der Creed Lindsey lebte. Auch sein Haus mit der alten Waschmaschine auf der Veranda konnte ich erkennen. Den Namen Rainbow Mountain mußte die Gegend an einem Oktobernachmittag wie diesem bekommen haben. Die Blätter leuchteten rot, orange und gelb, glühend im Licht und satt im Schatten. Mit sinkender Sonne kroch Dunkelheit tiefer und tiefer in Bodensenken und Felsspalten. In einer Stunde würde es finster sein. Plötzlich bemerkte ich, daß aus Creeds schiefem Kamin dünne Rauchwölkchen aufstiegen.
    Ich überquerte die Straße und bog in die schmale, ausgefahrene Schotterstraße ein. Hinter dem Wagen wirbelte roter Staub auf, während es in eine Gegend hinaufging, wie ich sie abweisender noch nicht erlebt hatte. Die Straße führte bis auf den Bergrücken und endete dort. Links und rechts standen verstreut ein paar alte bucklige Wohnwagen und verfallene Häuser aus rohen Brettern oder Stämmen. Die einen waren mit Teerpappe gedeckt, die anderen mit Blech, und die wenigen Fahrzeuge, die ich sah, waren alte Pickups und ein in ungewöhnlichem Mintgrün lackierter Kombi.
    Vor Creed Lindseys Haus war ein freier Platz unter Bäumen, auf dem er offensichtlich seinen Wagen zu parken pflegte. Ich bog hinein und stellte den Motor ab. Eine Weile blieb ich sitzen und sah mir seine Hütte mit der schiefen, verfallenden Veranda an. Drinnen schien Licht zu brennen, es konnte aber auch ein Reflex der tiefstehenden Sonne in einem Fenster sein. Ich dachte an den Mann, der den Kindern

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