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Böse Dinge geschehen

Böse Dinge geschehen

Titel: Böse Dinge geschehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dolan
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wurden schmal. »Das kann nicht stimmen.«
    »Er hat ihr die Unterlagen vorgelegt«, sagte Alice. »Eine beglaubigte Kopie seines Antrags, der vom Gericht befürwortet worden war. Sie wird in ihren Unterlagen danach suchen und ihn mir dann faxen.«
    »Ach, verdammt.«
    »Das hätte er doch gar nicht tun können, oder? Wenn er wirklich auf der Flucht wäre?«
     
    Die
Tribune
aus Nossos hatte eine Website, aber kein Archiv, das online zugänglich gewesen wäre. Carter Shan rief in der Telefonzentrale an und bekam die Nummer der Gerichtsreporterin der Zeitung. Sie hatte, gerade als sie ihre Arbeit dort aufgenommen hatte, über den Fall Malone berichtet. Nach ein paar Schmeicheleien – er hatte sie bei ihrer samstäglichen Verabredung zum Dinner gestört – erzählte sie ihm schließlich, was er über Darrell Malone wissen musste.
    |342| Malone war vor neun Jahren angeklagt worden, weil er Jimmy Wade Peltier erstochen hatte. So weit stimmte alles. Aber er war nie geflohen. Er war wegen Mordes mit bedingtem Vorsatz angeklagt worden. Die Geschworenen waren nicht in der Lage gewesen, zu einem einstimmigen Urteil zu gelangen. Die Reporterin behauptet zu wissen, dass sie mit neun zu drei Stimmen für Freispruch plädiert hatten. Der Staatsanwalt hatte eine Revision verworfen. Darrell Malone war ein freier Mann.
     
    Owen McCaleb nahm die Neuigkeit stoisch in Empfang. Er stand an seinem Bürofenster und blickte in die Dunkelheit hinaus.
    »Gibt es einen Detective Roy Denham in der Dienststelle der Polizei in Nossos?«, fragte er Shan.
    »Den gab es. Er starb vorletztes Jahr. Herzschlag.«
    »Dann ist der Denham, mit dem wir gesprochen haben   –«
    »James Peltier«, fiel Shan ihm ins Wort. »Jimmy Wades Vater. Die Reporterin hat ihn mir beschrieben. Sie hat ihn ein paar Mal interviewt, vor und nach Malones Prozess. Er war nicht glücklich über das Urteil.«
    Die ganze Last dieser Situation senkte sich auf McCaleb herab, und alle Energie schien aus ihm zu weichen.
    »Aber er hat mir seinen Ausweis gezeigt«, sagte er schwach.
    »Er hat, wie die Reporterin berichtete, dreißig Jahre lang eine Druckerei gehabt«, sagte Shan. »Es dürfte ihm nicht schwergefallen sein, einen Ausweis zu fälschen.«
    »Und wahrscheinlich hat er auch eine Frau, eine mit allen Wassern gewaschene alte Fregatte, die eine Polizeichefin ziemlich gut nachmachen kann«, stöhnte McCaleb.
    »Die haben das total durchgeplant. Die Frau ruft Sie an, um ihn anzukündigen. Er taucht wie aufs Stichwort auf. Die gefaxte Akte bestätigt alles. Warum sollte man irgendwelche Zweifel hegen? Die Akte war vermutlich mehr oder weniger echt. Die Reporterin hat mir erzählt, dass sich der echte Denham mit |343| Peltier angefreundet hatte. Es wäre nicht das erste Mal, dass der trauernde Vater einem Detective leid tut. Vielleicht hatte Peltier nach einer Kopie der Akte gefragt und sie dann einfach behalten. Er musste nur ein paar kleine Veränderungen vornehmen, damit es so aussah, als wäre Malone vor seinem Prozess geflohen. Das hat wahrscheinlich die Frau gemacht, nachdem Peltier ihr gesagt hat, was er brauchte.«
    »Wie sind die beiden denn überhaupt auf Loogan gestoßen?«, fragte McCaleb. »Woher wussten sie, dass er hier ist?«
    »Das habe ich noch nicht überprüft, aber wahrscheinlich ist es genauso gelaufen, wie Denham   – Peltier – es beschrieben hat. Loogan geht einen Spaten kaufen. Die Kassiererin erkennt ihn, weil sie mit ihm auf dieselbe Schule gegangen ist. Sie erzählt ihrer Schwester von ihm – die das den Peltiers erzählt.«
    McCaleb gab sich einen Ruck und wandte sich vom Fenster ab. »Also gut«, sagte er. »Ich werde einen Streifenwagen zu James Peltiers Hotel schicken. Und Sie sollten Elizabeth holen. Sie wird das auch alles hören wollen.«
    Shan holte sein Handy heraus und wählte Elizabeths Nummer. Sein Anruf landete schließlich auf ihrer Mailbox. Ein beklommenes Gefühl stieg in ihm auf, weil ihm einfiel, dass schon Alice vor ihm versucht hatte, sie zu erreichen, und keine Antwort bekommen hatte. Er hinterließ ihr eine Nachricht und probierte es dann auf Elizabeths Festnetznummer. Das Gespräch mit Sarah konnte ihn überhaupt nicht beruhigen.
    Er wandte sich an McCaleb. »Lizzie geht nicht an ihr Handy. Sie hat ungefähr viertel nach sieben ihre Tochter angerufen und gesagt, sie hätte noch was zu erledigen. Seitdem hat sie nichts mehr von ihr gehört.«
    McCaleb runzelte die Stirn. Sie wussten beide, dass Elizabeth ihr Handy

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