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Boese - Horror

Boese - Horror

Titel: Boese - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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stieg die Stufen hinunter und schlenderte die Auffahrt entlang. Das Gewitter der letzten Nacht war über Willis hinweggezogen, ohne sich die Mühe zu machen, Hallo zu sagen, doch es hatte eine höllische Luftfeuchtigkeit zurückgelassen. Als Doug den Postkasten erreichte, schwitzte er bereits. Er öffnete die Metallklappe. Sein Brief war verschwunden; an seiner Stelle lag ein dünner weißer Umschlag mit blau gestreiftem Rand im Kasten, der an Trish adressiert war.
    »Meine Tomaten!«
    Doug konnte Trishs Aufschrei von der Straße aus hören. Er eilte die Auffahrt entlang zu der Stelle, wo sie im Garten stand, den Schlauch in der Hand. Sie blickte ihn an und zeigte auf die Pflanzen zu ihren Füßen.
    »Die Javelinas haben schon wieder meine Tomaten erwischt!« Sie stampfte mit dem Fuß auf. »Verdammt!« Die Javelinas, auch Halsband-Pekaris genannt, hatten in den vergangenen drei Jahren jeden Sommer ihre Tomatenpflanzen gefressen. Letztes Jahr waren die Tomaten grünlich rot und fast reif gewesen, als die Wildschweine den Garten überfallen hatten. Dieses Jahr hatte Doug einen kleinen Zaun aus Maschendraht um den Garten gezogen, der die Tiere abhalten sollte, aber das hatte offensichtlich nicht funktioniert.
    »Wie sieht es mit den anderen Pflanzen aus?«, fragte er.
    »Die Radieschen sind okay, die Zucchini sind noch zu retten, die Gurken sind in Ordnung, der Koriander und die anderen Kräuter sind unberührt, aber der Mais ist ruiniert. Verdammt!«
    »Brauchst du Hilfe?«
    Sie nickte. »Wir retten nach dem Frühstück, was zu retten ist. Jetzt gieße ich erst mal zu Ende.«
    »Wir könnten Fallen aufstellen, wenn du willst. Hobie weiß, wie das geht.«
    »Keine Fallen«, sagte sie. »Und kein Gefängnis. Ich hasse die kleinen Bastarde, und ich wünschte, dass sie tot wären, aber ich will nicht diejenige sein, die sie umbringt.«
    »Es ist dein Garten.« Doug ging zur Vorderseite des Hauses und stieg die Stufen zur Veranda hinauf. Als er die Gittertür öffnete, hörte er das Geräusch langsamer, müder Schritte auf dem Fußboden. Er stand bewegungslos da, den Mund vor gespielter Ungläubigkeit geöffnet, als Billy von der Couch in die Küche ging. »Ich glaube es nicht«, sagte er. »Wunder über Wunder!«
    »Ja, ja«, maulte Billy.
    »Du bist tatsächlich von selbst aufgestanden!«
    »Ich muss ins Badezimmer«, murmelte Billy und ging über den Flur.
    »Warte mal«, sagte Doug.
    Billy drehte sich um.
    »Alles in Ordnung?«
    Der Junge starrte ihn einen Augenblick lang an; dann nickte er müde, ging ins Bad, schlug die Tür zu und schloss ab.
    Doug legte den Brief auf den Tisch vor der Couch, öffnete den Kühlschrank und nahm Butter und Marmelade heraus. Aus dem Schrank holte er Honig und Erdnussbutter und stellte alles auf die Theke neben die Teller. Die schmutzigen Teller vom Vorabend standen noch in der Spüle. Er würde das gesamte Geschirr waschen, wenn sie mit dem Frühstück fertig wären. Doug öffnete das Waffeleisen, das nun heiß war, goss ein wenig Teig darauf, schloss das Eisen und roch den vertrauten, üppigen Duft von Buttermilch.
    Die Toilette rauschte, und Billy kam heraus und ging geradewegs durch die Küche ins Wohnzimmer, wo er den Fernseher einschaltete.
    »Fernsehen am Samstagmorgen?«, sagte Doug. »Das macht einen ja krank.«
    Billy ignorierte ihn, zappte auf einen Zeichentrickfilm und machte es sich auf der Couch gemütlich.
    Trish kam erhitzt und wütend herein, gerade als Doug die ersten vier Waffelquadrate vom Eisen abhob. »Möchtest du?«, fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf. »Gib sie Billy.«
    »Warum machen wir heute nicht mal ein Picknick?«, schlug Doug vor und legte die Waffeln auf einen Teller. »Das haben wir schon ziemlich lange nicht mehr gemacht. Es wird heiß heute. Wir könnten nach Clear Creek.«
    »Klingt gut«, sagte Billy aus dem Wohnzimmer.
    Trish blickte ihren Sohn an, strich sich das Haar aus der Stirn und nickte dann zustimmend. »In Ordnung«, sagte sie.
    Sie beschlossen, über den Pfad durch den Grüngürtel zu wandern, anstatt zu fahren oder den Weg über die Straße zu Fuß zu gehen. Über den Pfad ging es schneller, machte mehr Spaß und führte an einen Teil des Bachs, an dem es kaum Touristen gab. Trish machte für alle Salami-Käse-Sandwiches mit ihrem selbst gebackenen Brot, und Doug schleppte die Kühltasche, während sie und Billy die Klappstühle trugen. Zu ihrer Rechten ging der sanfte Hügel in einen steileren Anstieg über; Erde und heller Sandstein

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