Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Boese - Horror

Boese - Horror

Titel: Boese - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
Vom Netzwerk:
nicht. Er schnarchte leise neben ihr; sein Atem ging rau und unregelmäßig, und aus irgendeinem Grund musste Trish an Schlafapnoe denken, eine Krankheit, bei der das schlafende Hirn vergisst, die unwillkürlichen Körperfunktionen zu steuern, sodass die Gefahr bestand, dass der Betreffende zu atmen aufhört und sein Herz stehen blieb.
    Hör damit auf, sagte sie sich. Du machst dich nur verrückt.
    Der Druck wurde immer stärker. Sie erinnerte sich mit Furcht einflößender Deutlichkeit an den Traum, den sie in der letzten Nacht gehabt hatte. In diesem Traum hatte sie ein Bad genommen und sich in das warme, schaumige, entspannende Wasser gelegt, als sie plötzlich bemerkte, dass der Körper des Postboten unter ihr lag. Eine Hand war aus dem Schaum hervorgeschossen und hatte ihren Schrei erstickt, während sein brennendes Glied von hinten in sie eindrang.
    Trish streckte den Arm aus und stupste vorsichtig ihren Mann an. »Doug?«, sagte sie leise.
    »Was?« Er schreckte aus dem Schlaf, sofort in Alarmbereitschaft.
    »Ich habe Angst, allein ins Badezimmer zu gehen«, sagte sie schüchtern. »Würdest du mitkommen?«
    Doug nickte, und selbst in der Dunkelheit konnte sie die Ringe unter seinen Augen erkennen. Er stieg taumelnd aus dem Bett und zog seinen Morgenmantel an, und zusammen gingen sie zum Bad. Aus der Küche kam das leise Brummen des Kühlschranks. Trish tastete um die Ecke, fand den Lichtschalter und knipste die Badezimmerlampen ein.
    Auf dem Toilettendeckel lag ein weißer Umschlag.
    »Oh, den habe ich da vergessen«, sagte Doug rasch, nahm den Umschlag und steckte ihn ein. Doch Trish begriff im selben Augenblick, dass er den Umschlag noch nie gesehen hatte. Sie war die Letzte gewesen, die das Bad benutzt hatte, und da war noch keine Post im Badezimmer gewesen.
    Er war im Haus.
    »Sieh nach Billy«, stieß sie hervor und lief den Flur entlang durch die Küche. Sie war in Panik, rang nach Atem. Im Geiste sah sie das leere Bett ihres Sohnes vor sich, die Bettdecke weggezerrt, auf dem Kopfkissen ein Umschlag, der eine Lösegeldforderung enthielt ... oder Schlimmeres.
    Billy ist auch hübsch. Billy ist auch hübsch ...
    Doug folgte Trish die Treppe zum Loft hinauf.
    Wo Billy fest schlief.
    Trish hatte nie verstanden, was ein »Seufzer der Erleichterung« war, obwohl sie diese Worte oft in Romanen gelesen hatte. Jetzt seufzte sie selbst erleichtert und stieß die Luft aus, die sie angehalten hatte, als sie auf das Schlimmste gefasst gewesen war. Doug stand neben ihr. Ihre Blicke trafen sich, und beide machten sich schweigend daran, das Loft zu durchsuchen, um sicherzugehen, dass der Postbote sich nirgends versteckte.
    Das Loft war leer.
    Sie durchkämmten auch den Rest des Hauses und schauten gründlich in den Kleiderschränken, Küchenschränken und unter den Betten nach. Doug überprüfte die Fenster und die Schlösser an den Türen, aber alles war so, wie es sein sollte. Schließlich kehrten sie ins Bad zurück.
    Doug legte Trish zur Beruhigung die Hand auf die Schulter.
    »Was ist nur los mit dir, verdammt noch mal!«, stieß sie hervor und schob seine Hand weg, wobei sie sich zu ihm umdrehte.
    Überrascht von ihrer plötzlichen Wut, wich er einen Schritt zurück. »Was?«
    »Ich habe gefragt, was mit dir los ist. Du bist ganz wild darauf, zur Polizei zu gehen, damit sie etwas gegen den Postboten unternimmt, aber wenn er in unser Haus eindringt, während wir schlafen, und einen Brief auf der Toilette zurücklässt, tust du so, als hättest du ihn da vergessen und alles wäre in Ordnung.«
    »Ich habe nicht so getan, als wäre alles in Ordnung!«
    »So? Was hast du dann getan?«
    »Ich wollte dir nur keine Angst machen.«
    »Du wolltest mir keine Angst machen? Hast du überhaupt nicht an unseren Sohn gedacht? Was, wenn der Postbote noch im Haus gewesen wäre? Er hätte uns alle umbringen können.«
    »Ich hab nicht richtig nachgedacht, okay.«
    »Nein, das ist nicht okay. Du hättest uns alle in Gefahr bringen können. Du wolltest mir keine Angst machen? Ich habe schon Angst. Ich habe schon den ganzen Sommer Angst! Aber ich bin kein hilfloser Dummkopf. Verdammt, Doug, behandle mich wie eine Erwachsene!«
    »Du weckst Billy«, sagte Doug.
    »Dieser verfluchte Postbote war in unserem Haus!«, schrie Trish. »Was erwartest du denn von mir? Dass ich flüstere?«
    »Wir wissen nicht, ob er hier war. Die Türen sind verriegelt, die Fenster sind alle geschlossen ...«
    Trish schlug die Badezimmertür zu und traf

Weitere Kostenlose Bücher