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Böse Liebe - Ein Alex-Delaware-Roman 8

Titel: Böse Liebe - Ein Alex-Delaware-Roman 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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schläft vor der Küchentür. Zuerst hatte ich ihn hier, aber er ließ die Maschinen nicht in Ruhe. Als er es mit der Bandsäge aufnehmen wollte, schloss ich ihn ein.«
    »Hat er da nicht seine Würgenummer abgezogen?«
    »Und wie.« Sie legte die Hände um den Hals und machte seine Geräusche nach. »Ich schrie ihn an, er solle still sein, und er hörte prompt auf. Da siehst du wieder, welche Autorität ich ausstrahle.«
    Ich ließ den Hund raus und gab ihm Zeit zum Pinkeln, bevor ich ihn in mein neues Büro mitnahm. Dann rief ich beim Gericht an und erzählte Steve Huff von dem geplatzten Treffen mit Evelyn Rodriguez.
    »Vielleicht hat sie es einfach vergessen - oder verdrängt.«
    »Ich werde das Gefühl nicht los, dass sie sich aus dem Staub gemacht hat.« Ich erzählte ihm von Roddy Rodriguez’ verlassenem Bauhof.
    »Sieht ganz danach aus«, sagte er. »Es wäre nicht das erste Mal, dass es so geht.«
    »Verstehen könnte ich es. Bei meinem letzten Besuch vor zwei Tagen erzählte sie endlich von den Verhaltensproblemen, die die Mädchen haben. Übrigens, Donald hat mir einen Brief geschrieben. Er zeigt nicht die geringste Spur Reue. Stattdessen klopft er sich auf die Brust, was für ein guter Vater er ist.«
    »Er hat Ihnen geschrieben?«
    »Ja. Und sein Anwalt hat mich angerufen.«
    »Irgendwelche Drohungen?«
    Ich zögerte. »Drohungen, nein; ein bisschen Druck, würde ich eher sagen.«
    »Schade. Dagegen gibt es leider kein Gesetz. - Unter uns, Alex: Ich hätte Verständnis für die Frau, wenn sie sich entschieden hätte, unterzutauchen. Was haben Sie jetzt vor? Wollen Sie abwarten, oder wollen Sie Ihren Bericht mit dem Material zusammenschreiben, das Sie bis jetzt sammeln konnten?«
    »Wo wäre der Unterschied?«
    »Es geht darum, ob Sie schnell an Ihr Geld kommen wollen oder ob Sie bereit sind, ihr einen kleinen Vorsprung zu verschaffen, immer angenommen, sie ist wirklich abgehauen. Sobald ich Ihren Bericht vor mir habe, bin ich verpflichtet, ihn an Greer weiterzureichen. Selbst wenn ich alle möglichen Verzögerungstricks anwende, wird er ihn nach höchstens zwei Wochen vor sich haben, und dann - darauf können Sie Gift nehmen - wird er sofort eine Fahndung beantragen.«
    »Sie meinen, der Mörder schickt der Großmutter, die ihre Enkelkinder in Sicherheit bringen will, die Polizei auf den Hals? Absurd!«
    »Wenn ich Sie recht verstehe, wollen Sie also abwarten.«
    »Wie viel Vorsprung würde das bedeuten?«
    »Fünf oder sechs Wochen... aber das habe ich nie gesagt; besser noch, wir einigen uns, dass dieses Gespräch nie stattgefunden hat, okay? - Und jetzt muss ich weg und den weisen Richter spielen. Bis dann. Tschüs.«
    Ich legte auf. Der Hund glotzte mich an, und mir fiel ein, dass ich den Hundezüchterverein noch immer nicht angerufen hatte. Es war fast fünf; zu spät, um anzurufen.
    Also dann, morgen früh.
     
    Ich schlief unruhig. Am nächsten Morgen - Freitag - brachte ich endlich die Adresse des Bulldoggenklubs in Erfahrung. Ein Postfach in Rahway, New Jersey. Eine Telefonnummer gab es nicht.
    Um zehn nach acht wählte ich die Nummer der Rodriguez und bekam ein Tonband der Telefongesellschaft zu hören: Der Anschluss war unterbrochen.
    Dann begann ich, Bücher auszupacken. Um Viertel vor neun klingelte es an der Tür. Milo erschien auf einem der Videoschirme, mit einer weißen Tüte unter dem Arm.
    »Frühstück«, erklärte er, als ich ihm die Tür öffnete. »Robin ist schon in der Garage. Gott, kann die Frau arbeiten! Was machst du?«
    »Ich hab angefangen, mein Büro einzuräumen.«
    »Hast du gut geschlafen?«
    »Ausgezeichnet«, log ich.
    Wir gingen in die Küche und setzten uns an den blauen Granittisch. Er holte zwei Zwiebelbrötchen aus der Tüte. »Was hast du für heute geplant?«, fragte Milo.
    »Nichts Konkretes. Im Wallace-Fall kann ich im Moment nichts unternehmen. Es sieht so aus, als hätte die Großmutter die Sache selbst in die Hand genommen.«
    Ich erzählte ihm von meinem fehlgeschlagenen Besuch.
    »Vielleicht ist es besser so«, war seine Reaktion. »Falls du nicht weißt, was du anstellen sollst, hätte ich einen kleinen Auftrag für dich.«
    »Ich höre.«
    »Red mal mit Jean Jeffers, der Klinikchefin. Ich habe es endlich geschafft, zu ihr durchzudringen, und gestern Abend hat sie mich tatsächlich zurückgerufen. Ich schwindelte ihr vor, wir untersuchten gerade eine Reihe von Nötigungsfällen und hätten Grund zu der Annahme, dass einer ihrer Patienten dafür

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