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Böse Liebe - Ein Alex-Delaware-Roman 8

Titel: Böse Liebe - Ein Alex-Delaware-Roman 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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verantwortlich sein könnte; jemand, der Hewitt gekannt haben muss. Nachdem ich den Namen erwähnt hatte, war sie nicht mehr zu stoppen. Sie erzählte, welchen Schrecken der Mord an Rebecca allen eingejagt hatte. Sie war offenbar immer noch ziemlich mitgenommen.«
    Er zerrupfte sein Brötchen und verteilte die Stücke vor sich auf den Tisch, bevor er sie eins nach dem andern in den Mund schob.
    »Dann fragte ich sie, ob sie wüsste, mit wem Hewitt sich herumgetrieben hatte, aber sie hatte keine Ahnung. Ich fragte auch, ob ich einen Blick in ihre Patientenkartei werfen könnte. Sie sagte, sie würde mir gern helfen, aber das sei leider nicht möglich, die Daten seien vertraulich. Ich ließ nicht locker und erzählte ihr, wir beschäftigten einen Psychologen, der uns von Zeit zu Zeit bei der Aufklärung von Psychomorden hilft, einen richtigen Doktor, dem die Schweigepflicht heilig sei. Ich gab ihr deinen Namen, vielleicht hatte sie ja von dir gehört. Sie wollte nichts versprechen, doch sie ist bereit, mit dir zu reden. Sie wurde immer freundlicher, je länger wir sprachen. Ich habe das Gefühl, sie will uns helfen, hat aber Angst vor der Publicity. Denk daran, wenn du mit ihr redest.«
    »Wie viel soll ich ihr erzählen?«
    »So wenig wie möglich.«
    »Wann soll ich hingehen?«
    »Heute Nachmittag. Hier ist die Telefonnummer.« Er gab mir einen Zettel und stand auf.
    »Wo willst du hin?«, fragte ich.
    »Auf die andere Seite der Berge nach Van Nuys. Ich will sehen, ob ich mehr über den Mord an Mary Parks herausfinden kann.«
    Als Milo weg war, rief ich meinen Telefondienst an - immer noch nichts von Shirley Rosenblatt. Dann schrieb ich dem Doggenverein, dass ich wahrscheinlich den Hund eines seiner Mitglieder beherbergte. Um halb zehn wählte ich Jean Jeffers’ Nummer. Ihre Sekretärin klang, als hätte sie meinen Anruf erwartet, und sagte, ihre Chefin sei in einer Stunde zu sprechen, wenn mir das recht sei.
    Ich schnappte mir ein Brötchen, band einen Schlips um und machte mich auf den Weg.
     
    Vor der Klinik gab es einen großzügigen Parkplatz, zu Zweidritteln leer, mit einem Schild Nur für Angestellte . Ich fand, dass ich als psychologischer Berater der Polizei gewissermaßen dazugehörte, und stellte meinen Wagen ab.
    Am Eingang empfing mich ein blau uniformierter Wachmann. Er musterte mich und schickte mich durch einen Metalldetektor, wie man ihn auf Flughäfen findet. Es gab einen Alarm; ich musste meine Schlüssel aus der Tasche kramen und vorübergehend dem Wachmann überlassen, bevor ich passieren konnte.
    Der Empfangsschalter war vergittert und mit einer jungen farbigen Frau besetzt. »Sie wünschen?«
    »Mein Name ist Dr. Delaware. Ich bin mit Jean Jeffers verabredet.«
    »Einen Moment, bitte.« Sie telefonierte kurz, bevor sie mir zunickte und einen Türöffner betätigte. »Sie werden erwartet. Immer den Gang runter, bis zum Ende.«
    Ich betrat einen langen cremefarbenen Korridor mit unzähligen Zimmern auf beiden Seiten. Zu meiner Linken öffnete sich eine Tür, während ich vorbeiging. Drei Leute kamen heraus. Das Zimmer war überfüllt mit vielleicht dreißig weiteren Patienten, die vor einem Blechschreibtisch Schlange standen. Hinter dem Schreibtisch saß ein junger Arzt, der mit jedem der Patienten kurz sprach und Verschreibungen verteilte, während die Schlange sich alle zehn Sekunden lautlos einen Ruck weiter bewegte, wie Flaschen in einer Abfüllanlage.
    Ich ging weiter bis ans Ende des Korridors, zu einer Tür mit dem Namensschild Jean Jeffers, Direktion - Myra Chin, Sekretariat. Im Vorzimmer begrüßte mich eine junge Asiatin.
    »Gehen Sie gleich durch, Dr. Delaware.«
    »Danke.«
    Die Tür hinter ihr wurde von der anderen Seite aufgerissen, bevor ich die Klinke ganz heruntergedrückt hatte. Die Frau, die so darauf zu brennen schien, mit mir zu reden, war etwa fünfundvierzig, groß und blond. Sie trug ein hellrotes Kleid mit einem breiten weißen Gürtel.
    »Doktor Delaware, kommen Sie herein.« Sie gab mir die Hand, die fast so groß war wie meine. Sie hatte eine sportliche Figur, ohne überflüssiges Fett. Ihr schmales Gesicht war leicht gebräunt. Weiche, gutmütige Züge, dunkelblaue Augen und schwarze Wimpern. Hübsch.
    »Danke, dass Sie sich die Zeit nehmen«, sagte ich.
    »Das ist doch selbstverständlich, Doktor. Bitte, setzen Sie sich.« Sie ging hinter ihren Schreibtisch.
    »Sie sind eigentlich Krankenhauspsychologe, nicht wahr? Ihr Name kam mir bekannt vor, als Detective

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