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Böser Mann - Provinzkrimi

Böser Mann - Provinzkrimi

Titel: Böser Mann - Provinzkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Lieber?«
    »Die hat mich am Arsch.«

    »Klare Ansage.«
    »Eben.«
    »Genauer bitte.«
    »Es gibt einen Zeugen, der mich aus dem Haus der Fischers hat kommen sehen. Freitagnacht um halb zwölf.«
    »Volltreffer«, rief Luginger und schlug wütend mit der fachen Hand auf den Tisch. »Na prima, besser geht’s nicht. Hast wenigstens die Hosen schon oben gehabt? Heilandsack Kruzifix noch eins, du bist ja noch blöder, als die Polizei erlaubt. Und wo warst du dann?«
    »Im Hammer-Eck.«
    »Aha, im Hammer-Eck. Für wie dämlich hältst du die Weibel eigentlich? Erst sagst du, die Fischer kennst du nicht, dann bist du zufällig kurz vorm Tod von ihrem Mann aus ihrem Haus und hättest alle Zeit der Welt gehabt, den Typen ins Jenseits zu befördern.«
    Luginger lief jetzt aufgebracht kreuz und quer durchs Lokal. Er trat gegen Tische und Stühle, feuerte einen Barhocker Richtung Garderobe und war nahe dran, Sammy eine zu scheuern.
    »Wo warst du von halb zwölf an?«, fragte er schließlich so laut und deutlich, dass er sich selbst wunderte. »Der Fischer wurde um zwölf überfahren. Um zwölf, Geisterstunde, Mitternacht. Kapiert?«
    »Bei Helga«, kam es kleinlaut zurück.
    »Bei Helga. Willst mich verarschen? Grad hab ich gehört, dass du um halb zwölf da weg bist. Bist noch mal zurück, oder was?«
    »Der Zeuge muss sich vertan haben, Franz. Ich bin erst um kurz nach zwölf weg. Wir hatten die Uhr aus den Augen verloren. Der Fischer kam nie vor zwölf, halb eins, wenn er bei seiner
BI war. Manchmal wurde es sogar noch später. Wir mussten ja warten, bis Tommy geschlafen hat.«
    Luginger hatte sich wieder auf einen Stuhl fallen lassen und schnaufe wie ein Walross. »Das glaub ich alles nicht. Vögelst die Fischer daheim, neben dem Kinderzimmer sozusagen. Dann gibt’s einen Zeugen, der die Uhr nicht kennt und damit das Alibi bestätigt, das Moni, Faulhuber und ich dir gegeben haben, und du hast den Fischer nicht überfahren, weil du zur Tatzeit grad dabei warst, deine Klamotten zusammenzuraffen, um schleunigst die Biege zu machen. Hab ich das alles richtig verstanden?«
    Sammy nickte.
    »Wie hat die Weibel denn auf die Korrektur deiner Aussage reagiert?«
    »Gelassen.«
    »Gelassen, hab ich das richtig gehört? Gelassen?«
    »Hör endlich auf, mich nachzumachen, ja. Das ist alles total scheiße gelaufen, mehr nicht. Wo ich mit wem schlafe, ist allein meine Sache.«
    »Allein deine Sache, mein Lieber, ist das erst wieder, wenn ich weiß, wo du bis ungefähr halb eins so gesteckt hast. Mit deinem Rad brauchst vom Winkelgraben hierher höchstens zehn Minuten. Um halb eins hab ich oben deine Tür gehört.«
    Sammy stöhnte. Dann rieb er das linke, später das rechte Knie. »Ich hab die Polizei und den Krankenwagen gesehen. Ich wusste ja nicht, was passiert war. Hab mich nur verdrückt und mein Rad durch den kleinen Weg neben dem Parkplatz geschoben, wo immer die Taxis stehen.«
    Luginger hatte jetzt die Arme auf die Knie gestützt und mit den Händen seine Augen verschlossen. »Eintrag ins Logbuch«, sagte er mechanisch. »Dienstag, 14. September, 15.35 Uhr. Herr
Sammy Amison gesteht, dass er seine verheiratete Freundin so glücklich gemacht hat, dass ihm danach gar nichts anderes übrig blieb, als mit seinem Rad dorthin zu fahren, wo Polizei und Rettungsarzt den Tod des betrogenen Ehemanns feststellten, der, während Herr Amison noch den letzten Samentropfen abgeschüttelt hat, von einem bis jetzt unbekannten Täter überfahren worden ist. Ende des Eintrags. Hab ich was vergessen?«
    »Ja«, antwortete Sammy leise.
    »Was?«, fragte Luginger erschrocken.
    »Helga hat dem Strauss 4000 Euro gegeben. Am Donnerstag. Damit er die Schnauze hält.«
    Luginger spürte, wie er zu platzen drohte. »Das gibt’s doch nicht! Sag, dass das nicht sein kann! Erpressung! Der kleine Wichser hat euch ausgenommen. Und ihr habt euch ausnehmen lassen.«
    »Die Kommissarin hat mir einen Wisch mit Kontobewegungen gezeigt«, fuhr Sammy dazwischen. »Helga hatte 4500 Euro abgehoben. Sie wollte nicht, dass Strauss im Ort rumerzählt, was da zwischen uns läuft. Sie hat’s mir vorhin erst gesagt.«
    »Wie? Du willst nichts davon gewusst haben? Sammy, das glaubt dir kein Mensch. Herrgott noch mal, weißt du, wie tief du in der Scheiße sitzt?«
    »Ich hab ein Alibi, Mann. Ich war Montagabend keine Minute allein. Und am Gerolsee war ich schon gar nicht. Dass Helga dem Strauss Geld gegeben hat, war natürlich bescheuert. Aber strafbar ist es nicht,

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