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Böser Mann - Provinzkrimi

Böser Mann - Provinzkrimi

Titel: Böser Mann - Provinzkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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noch mit den Fingerspitzen aus dem Eck gefischt worden war.
    Moni machte ein paar Ramazottis, Erika prüfe ihre Fingernägel, und Sammy briet Schnitzel in der Küche.
    »Also«, sagte Faulhuber, »vielleicht sympathisiert die Weibel mit der BI. Sonst hätte sie dir nicht gesteckt, was für ein finsterer Geselle der Geiger mal war.«
    »Wahrscheinlich kann sie Typen wie Geiger einfach nicht leiden«, brummte Luginger und trank einen Schluck. »Verdient sich sein Studium mit Edelnutten und haut ab, als die Lufdünn wird.«
    Faulhuber schwenkte sein Wasserglas. »Unter Druck setzen könnten wir den schon«, bemerkte er leise. »Ich meine, dass der Axel Strauss die Idee mit den Schülerinnen hatte, kommt doch von dem. Die haben sich doch gekannt. Der Vater Architekt mit regelmäßigen Aufrägen von Geiger, der Sohn ab und an mal dabei, Palaver, Palaver, auch von früher, eins gibt das andere.«
    »Du glaubst doch nicht im Ernst, dass der Geiger seine Vergangenheit hinausposaunt hat«, erwiderte Luginger. »So was hält man doch unter der Decke. Außerdem ist das so lange her, dass es schon gar nicht mehr wahr ist.«
    »Vielleicht hat Axel das auch zufällig rausgekriegt. Übers Internet zum Beispiel. Der war doch ein richtiges Ass im Netz.«
    Faulhuber machte Moni ein Zeichen.
    »Seit wann trinkst denn zwei Wasser hintereinander?«, fragte Luginger.
    »Ich bin zu dick. Vorm Spiegel sehe ich scheiße aus«, brummte Faulhuber.
    »Ich auch«, beruhigte ihn Luginger.
    Beide stießen an.
    »Jedenfalls, dass es einen Zusammenhang zwischen der Studentinnenprostitution von Geiger und der Strauß-Einnahmequelle mit den Gymnasiastinnen gibt, liegt auf der Hand«, fing Faulhuber wieder an.
    Luginger nickte.
    »Und dass der Fischer als Studienkumpel vom bunten Treiben des Herrn Geiger was gewusst hat, ebenso.«
    Luginger nickte.
    »Und dass sich daraus eine Erpressungskonstellation ergeben hat, auch. Und dass die Weibel dir Informationen zuschiebt, heißt ja wohl, dass sie meint, du könntest dich in der Angelegenheit etwas engagieren.«
    Moni stellte wortlos ein weiteres Wasser neben Faulhuber. Dann wandte sie sich um, ging zum Spielautomaten, versenkte Münzen im Schlitz und wartete. Luginger und Faulhuber warteten auch. Die Maschine blinkte, stockte kurz und spuckte Geld aus. Moni griff ins Ausgabefach und warf Euros aufs Tablett.
    »Keine Miene verzieht die dabei«, sagte Luginger.
    »Magisch«, sagte Faulhuber.
    »Deshalb hält die das aus hier«, sagte Luginger. »Weil der Automat sie nicht im Stich lässt, weil sie sich auf den verlassen kann.«

    Plötzlich fog die Küchentür auf, und Sammy raste mit seinem Handy am Ohr durch den Gastraum zur Tür hinaus.
    »Was war das denn?«, rief Heider und drückte den Ton des Fußballspiels leiser.
    Luginger wusste, dass der Abend nur noch Ärger bringen würde. Er lief in die Küche, nahm zwei Pfannen vom Herd und prüfe, ob alle Platten ausgeschaltet waren. Dann trommelten seine Finger auf ein großes Holzbrett. Während er nachdachte, herrschte im Lokal verlegenes Schweigen. Heider tuschelte mit Erika, Moni tippte eine SMS.
    Ohne Rücksicht auf volle und leere Gläser schoss Luginger auf Faulhuber zu. »Komm, schmeiß deinen Daimler an, ich weiß, wo er hin ist.«
    Beide stürmten nach draußen.
    »Weißt, wo die Fischer wohnt?«, fragte Luginger.

    Am Maibaum bog Faulhuber ab. »Überall Tempo 30«, maulte er.
    »Mach 60 draus«, brummte Luginger.
    Links und rechts standen parkende Autos im Weg.
    »Da vorne geht’s rein«, sagte Luginger.
    »Herrje, ist das eng hier«, knurrte Faulhuber und zog sein Lenkrad scharf nach links. »Wo im Winkelgraben?«, fragte er.
    »Siebzehn.«
    Polizeiwagen mit Blaulicht, ein Krankenwagen, Nachbarn auf der Straße und Sammys Rad vor dem Fischer-Haus.
    Faulhuber bremste. Luginger stieg aus.
    Markus Polterer diskutierte mit Kindern, und Helga Fischer saß weinend auf ihrer Eingangstreppe. Luginger blickte sich
um. Keine Spur von Sammy. Noch ehe er Helga Fischer fragen konnte, stand Kommissar Fröhlich neben ihm.
    »Was machen Sie denn hier?«, fragte er barsch. »Sie sind ja überall, wo’s brennt, oder?«
    Ohne ihn zu beachten, ging Luginger zu der kleinen Frau auf der Treppe, die mit den Händen ihr Gesicht verborgen hielt. Er kniete sich vor sie und nahm ihren zitternden Körper in die Arme. »Was ist passiert?«, fragte er leise.
    »Mein Nachbar ist tot. Der Flegel.«
    Fröhlich tippte Luginger auf die Schulter. »Das reicht jetzt, ja. Wir

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