Böses Blut der Vampire
bereit, nach unseren Regeln zu spielen? Wenn Sie das wären, könnte ich mir vorstellen, dass auch in der Kasbah ein Platz für Sie wäre.“ „Heißt das, ich soll mich Ihnen unterwerfen?“, knurrte Cosmin verärgert. „Erst Ioan und dann Ihnen? Was soll das?“ „Würden Sie es denn tun?“, fragte das Oberhaupt des Buchari-Clans. „Um dafür bei Ihren Freunden bleiben zu können? Sie wissen nur zu gut, dass Vampire ihr Heim anderen Vampiren nicht so ohne weiteres öffnen.“ „Für Sebastian und Malte würde ich alles tun“, entfuhr es Cosmin so schnell, dass er gar nicht dazu kam, darüber nachzudenken und er vernahm ein zurückhaltendes Lachen. „Cosmin, wir beide leben schon zu lange für solche Mätzchen. Ich denke nicht im Traum daran, Unterwerfung von Ihnen zu verlangen. Ganz im Gegenteil, ich will Ihren klaren Kopf und ihre eigene Meinung zu allem. Unserer Familie fehlt der gesamte mittlere Teil, die Generation, die der Ihren entspricht. Es sind nur die unerfahrenen Kinder da. Im Grunde genommen sind sie alle wie normale Menschen, nur dass sie sich eben von Blut ernähren. Jan kann ein bisschen mehr, weil ich ihn selber verwandelt habe.“ „Soll das heißen, Sie bieten mir …?“, fragte Cosmin ungläubig. „Aber ja“, fuhr sie fort. „Es ist für unseren Clan an der Zeit, neue Wege zu gehen. Und ich habe Ihnen schon letztes Mal gesagt, was ich von Ihnen halte. Kommen Sie mit Sebastian und Malte zusammen in die Kasbah.“ „Was ist mit meiner Ernährung?“, fragte Cosmin scheu. „Ich habe mich auf Blutkonserven umgestellt. Tierisches Blut vertrage ich überhaupt nicht.“ „Jans Schwester Nina arbeitet in einem Krankenhaus der Stiftung, sie wird genug besorgen. Kommen wir noch zum finanziellen Teil, was Sebastian betrifft. Wir teilen die Summe zu gleichen Teilen, Sie überweisen der Stiftung Ihren Anteil und ich investiere das Geld in die Firma der beiden Jungs.“ „Wir setzen eine Vereinbarung auf, die regelt, dass den beiden Jungs die eigentliche Verantwortung und Entscheidungsbefugnis für die Firma obliegt. Je ein Drittel der Anteile gehören Sebastian und Malte, das andere Drittel der Stiftung. Eventuelle Gewinne fließen abzüglich der Investitionen und Rücklagenbildung anteilig an die Eigner“, forderte Cosmin. „Und solange die Jungs studieren, genießt das Vorrang. Ich achte auf die Einhaltung der Arbeitszeit und bremse notfalls.“ „Einverstanden“, bestätigte Lalla Sara. „So machen wir das. Die beiden sind jung, ich will keine kurzfristige Investition, sondern etwas, das sich langsam aufbaut. Und jetzt lassen Sie uns wieder reingehen.“
Finstere Pläne
Familie Harrach hatte den Restaurantparkplatz verlassen. Stinkend, vollgeschleimt und bekleckert und genauso wütend, hatte Harrach Senior sich von seinen beiden Söhnen ins Hotel fahren lassen, wo er versuchte, sich den Dreck vom Körper zu waschen. In der Zeit bekamen seine Frau und seine Söhne die volle Wut des tobenden Stadtrates mit, er ihnen vorwarf, ihn hilflos den Perversen überlassen zu haben.
„Was hätten wir denn tun sollen? Gegenüber zwei Polizisten und den anderen Kerlen dieser Sippschaft“, fragte Johannes Kasten erbost und auch sein Bruder unterstützte ihn mit einem Kopfnicken. „Schließlich hast du angefangen, du hast mit Beleidigungen um dich geworfen und Sebastian geschlagen!“ „Peter, war das nötig? Sebastian ist unser Sohn, auch wenn er nun …“, Elisabeth Harrach verstummte. „Ich dulde das nicht. Ein Sohn von Peter Harrach ist niemals pervers“, röhrte der CDU-Politiker. „Wir kehren nach Hause zurück, dort werde ich geeignete Schritte unternehmen. Und mich mit Ioan unterhalten, schließlich ist sein Neffe jetzt auch ein Opfer dieser Perversen. Cosmin war so ein anständiger junger Mann, als er hier war. Der ist nicht pervers, die anderen haben ihn dazu gebracht. Schließlich wollte er sogar Priester werden. Wir dürfen nicht dulden, dass Satan die heilige Seele eines Priesters in die Fänge bekommt.“ „Papa, er wollte eventuell Priester werden, Cosmin ist kein Priester!“, warf Paul vorsichtig ein. „Spielt keine Rolle. Packt zusammen, wir kehren zurück nach Haus.“
Am nächsten Tag traf die Familie Harrach wieder in Plauen ein und der Stadtrat setzte sich mit seinem Geschäftspartner Ioan Radulescu in Verbindung.
Sie trafen sich in der alten Burganlage, die erst vor Kurzem renoviert worden war. Ioan saß an seinem imposanten Schreibtisch, einer seiner Mitarbeiter
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