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Böses Herz: Thriller (German Edition)

Böses Herz: Thriller (German Edition)

Titel: Böses Herz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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würde. Sie war gefesselt und konnte sich nicht befreien, das stimmte. Aber, versuchte sie sich Mut zuzusprechen, sie schwebte nicht in Lebensgefahr. Sie zählte ihren Puls, damit er nicht übermäßig anstieg. Und sie bemühte sich, langsam und gleichmäßig zu atmen.
    Aber mit diesen Bemühungen erreichte sie genauso wenig wie mit ihren vernünftigen Erklärungen.
    Ihre Angst wurde immer stärker, bis sie sich gegen ihre Fesseln zu wehren begann und mit aller Kraft an den Strümpfen zerrte.
    »Damit ziehen Sie die Fesseln nur noch fester zu«, erklärte er ihr.
    »Machen Sie sie ab.«
    »Schlafen Sie.«
    Ein Schluchzen blubberte aus ihr heraus, und sie ruckte an den Fesseln, bis das Kopfende des Bettes rhythmisch gegen die Wand rumpelte.
    »Hören Sie damit auf!«
    »Ich kann nicht! Ich habe Ihnen gesagt, dass ich das nicht aushalte, und ich halte das nicht aus!«
    Sie begann so wütend an den Fesseln zu reißen, dass ihre Handrücken schmerzhaft gegen die Eisenstreben des Kopfteils schlugen. Durch den Schmerz verstärkte sich ihre Panik, bis sie sich aufbäumte wie eine Nervenkranke. Ihre Beine begannen wie von selbst zu strampeln, so als wollte sie ihrer erstickenden Atemnot davonrennen. Ihre Hacken bohrten sich in die Matratze. Ihr Kopf schlug auf dem Kissen hin und her.
    »Pst. Pst. Ruhig. Alles okay. Psst.«
    Allmählich kam sie wieder zu sich. Coburn lag halb mit dem Oberkörper über ihr. Er hielt ihre beiden Hände in seinen und drückte seine Daumen in ihre Handflächen. Gleichzeitig sprach er leise und beruhigend auf sie ein.
    »Psst.« Seine Daumen begannen kleine Kreise in ihre Handflächen zu massieren. »Tief durchatmen. Dann fangen Sie sich wieder.«
    Aber sie atmete nicht tief durch. Erst atmete sie abgehackt aus, dann überhaupt nicht mehr. Und als er den Kopf in den Nacken legte, um ihr ins Gesicht zu sehen, stockte auch ihm der Atem.
    Sein Gesicht schwebte so dicht über ihrem, dass sie genau beobachten konnte, wie sich seine Augen erst auf ihren Mund und dann auf ihren Brustkorb richteten, was ihr peinlich bewusst machte, wie ihre Brüste hervorstanden. Als sich seine Augen gleich darauf mit ihren verbanden, konnte nicht einmal das fahle Licht das strahlende Blau darin dämpfen.
    Um sie am Zappeln zu hindern, hatte er ein Bein quer über ihre Schenkel gelegt. Sein Schoß drückte gegen ihre Hüfte. Sie spürte überdeutlich, wie erregt er war. Und ihre plötzliche Erstarrung verriet, dass sie es spürte, das wusste Honor genau.
    Obwohl es wahrscheinlich nur wenige Sekunden waren, kam es ihr vor, als würden sie eine Ewigkeit so verharren, wie versteinert in dieser Position. Plötzlich fluchte er zischend, ließ ihre Hände los und wälzte sich von ihr. Wie zuvor blieb er auf dem Rücken liegen, dicht neben ihr, aber ohne sie zu berühren. Nur dass er jetzt einen Unterarm über die Stirn gelegt hatte.
    »Ziehen Sie nicht noch mal so eine Show ab.«
    Es war keine Show gewesen, aber das würde sie ihm nicht verraten. Er hatte sich nicht darüber ausgelassen, was passieren würde, wenn sie noch einmal durchdrehte. Aber seine schroffe Stimme war Warnung genug, ihn nicht noch einmal auf die Probe zu stellen.

13
    E ine Stunde vor Tagesanbruch wurde Arleeta Thibadoux’ Boot gefunden. Offenbar war es in einen Zypressenhain gezogen worden, um es zu verstecken.
    Zwei Hilfssheriffs waren durch den Sumpf gestakt, als einer von ihnen das Boot mit seiner Stablampe angeleuchtet hatte. Er und sein Partner hatten über Handy den Fund gemeldet, und keine halbe Stunde nach der Entdeckung waren zwei Dutzend erschöpfte, aber enthusiastische Polizisten und Deputys am Fundort zusammengekommen.
    Fred Hawkins, der in Tambour auf der Polizeistation gesessen hatte, als die Meldung eingegangen war, konnte in dem vom New Orleans Police Department ausgeliehenen Helikopter relativ nahe an die Fundstelle heranfliegen. Sobald der Hubschrauber gelandet war, wurde er von seinen Kollegen in einem kleinen Motorboot abgeholt und an den Fundort gebracht. Als er eintraf, war Doral bereits dort.
    »Es hat ein Leck«, kam Doral sofort zum Punkt. Er richtete den Lichtstrahl auf den halb versunkenen Bootsrumpf. »Wenigstens haben wir damit einen neuen Ausgangspunkt.«
    »Wir können nicht mit Sicherheit sagen, ob Coburn es genommen hat.«
    »Entweder war er es, oder wir haben es mit einem merkwürdigen Zufall zu tun.« Doral leuchtete mit seiner Taschenlampe die Blutschmierer am Ruder an. »Er blutet immer noch. Der Mist ist nur

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