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Boeses Spiel in Oxford

Boeses Spiel in Oxford

Titel: Boeses Spiel in Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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sich die Finger ab.
    »Keine Sorge, mein Lieber«, beruhigte Laura ihn. »Ich bringe die Würstchen. Solange Sie sich mit dem Senf vorsehen, sollten sie nicht allzu schwierig zu essen sein.«
    Doch Jeremy stand auf und sagte: »Das ist wirklich nett von Ihnen. Leider muss ich morgen sehr früh aufstehen. Ich gehe jetzt lieber nach Hause.«
    Laura und Edward wandten ein, die Nacht wäre doch noch jung, doch auf seine dezente Art wirkte Jeremy sehr entschlossen. Kate war aufgefallen, dass er sich trotz seiner zwei von Edward großzügig bemessenen Gläser Wein den ganzen Abend nicht richtig entspannt hatte. Und das, obwohl die Atmosphäre trotz einiger Gesprächsklippen sehr gastfreundlich gewesen war. Hatte sie ihn vielleicht mit einer ihrer Äußerungen verstimmt? Sie war sich keiner Schuld bewusst.
    Jeremy lächelte Kate an und blickte ihr unverwandt in die Augen, als er sagte: »Wir sehen uns bestimmt bei Gelegenheit wieder. Wahrscheinlich, wenn wir unsere Abfalleimer ausleeren.«
    »Ich werde Ihnen jedenfalls freundlich zunicken«, entgegnete Kate. Sie hatte den Eindruck, dass in seinem Händedruck jetzt ein wenig mehr Wärme lag als beim ersten Kennenlernen. Es konnte also nicht an einer ihrer Äußerungen liegen. Wahrscheinlich war ihm eingefallen, dass am nächsten Morgen irgendein wichtiger Termin ablief. Mit ablaufenden Terminen kannte Kate sich aus: Sie konnten einem mitten in der schönsten Feier die ganze Freude verderben.
    Nachdem Jeremy gegangen war, sagte Laura: »Ich glaube, er ist ein bisschen schüchtern. Aber trotzdem sehr nett. Sie sollten versuchen, ihn etwas besser kennen zu lernen, Kate.«
    »Ich denke, ich sollte ihm in praktischen Dingen ein wenig zur Hand gehen«, erklärte Edward und öffnete eine weitere Flasche Wein. »Er kann es brauchen. Wie man Kleinigkeiten im Haus repariert und solche Dinge«, fügte er hinzu und machte mit der Flasche eine Bewegung in Kates Richtung.
    Kate legte die Hand über ihr noch fast volles Glas. »Ich muss auch gleich gehen«, sagte sie. »Aber der Abend hat mir viel Freude gemacht. Ganz ehrlich.« Die Fosters waren wirklich großzügig gewesen, doch Kate hatte einen langen Tag hinter sich. Zwar hatten die Nachbarn sie aufgeheitert und dafür gesorgt, dass sie nicht allein in ihrem Haus herumsaß und sich dem Selbstmitleid hingab, doch jetzt fühlte sie sich mehr als bereit für ein wenig Einsamkeit.
    Laura jedoch fuhr fort: »Wir müssen nur einen neuen Partner für Sie finden. Einen netten jungen Mann, der Sie nicht einfach sitzen lässt.«
    »George hat mich nicht sitzen gelassen«, entgegnete Kate wahrheitsgemäß.
    »Sie sind wirklich sehr loyal«, gab Laura zurück und legte eine warme Hand auf Kates Finger. »Das nötigt mir Hochachtung ab. Aber ich weiß, wie schlecht manche Männer sich benehmen. Edward und ich werden dafür sorgen, dass Sie alle uns bekannten Junggesellen kennen lernen.«
    »Das ist sehr nett von Ihnen«, sagte Kate. Natürlich meinten die beiden es gut mit ihr, aber Kate kam durchaus ohne ihr Mitleid zurecht, ganz zu schweigen von der Vorstellung, allen möglichen Junggesellen vorgestellt zu werden. Laura redete, als wäre Kate drauf und dran, von einer tödlichen Krankheit dahingerafft zu werden. »Aber, um ganz ehrlich zu sein, ich fühle mich allein wirklich sehr wohl.« Das entsprach absolut der Wahrheit. Im Augenblick hatte sie keinerlei Bedürfnis nach einem anderen Mann in ihrem Leben.
    »Nicht nur loyal, sondern auch noch mutig«, rief Laura. »Kommen Sie, lassen Sie mich noch einmal nachschenken.«
    »Danke, mein Glas ist noch fast voll.«
    »Es ist wirklich ein guter Tropfen. Auch ursprünglich aus der Flasche«, vertraute Laura ihr an. Kate hob die Augenbrauen. »Normalerweise machen wir ihn nämlich selbst.«
    »Das ist ja wirklich toll!« Kate hatte gedacht, dass diese Gepflogenheit schon vor Jahren ausgestorben war.
    »Allerdings führen wir unsere Gäste erst nach und nach an unser Eigenfabrikat heran. Einige Leute brauchen eine Weile, bis sie sich daran gewöhnen. Aber ein Freund hat uns aus Frankreich ein paar Kisten Cabernet Sauvignon mitgebracht. Der Wein war unglaublich günstig. Wir können es uns also leisten, ihn mit Ihnen zu teilen«, fügte sie voller Ernst hinzu. »Mögen Sie ihn?«
    »Er ist sehr gut«, erklärte Kate. Zwar hatte er für ihren Geschmack zu viel Barrique und war zu tanninbetont, doch sie wollte Laura nicht verletzen. Kurz darauf versteckte sie ihr Glas hinter der sterbenden Azalee, dankte

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