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Boeses Spiel in Oxford

Boeses Spiel in Oxford

Titel: Boeses Spiel in Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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fragte Kate und widmete sich den angebotenen Menüs. Etwas Leichtes sollte es sein, dachte sie. Fisch und Salat. Sam bestellte kurz entschlossen das Gleiche wie sie, als wäre ihm egal, was er zu sich nahm, und widmete sich seinem nächsten Glas Wein. Gemessen an seinem sonst üblichen Erscheinungsbild sah er richtig gut aus. Er trug eine graue Hose, ein sportliches Jackett und hatte sich Haar und Vollbart offenbar kürzlich erst stutzen lassen.
    »Weißt du, Sam«, begann Kate, wobei sie sich bemühte, nicht einmal ansatzweise vorwurfsvoll zu klingen, »Emma hat Angst, dass du ihrer müde geworden bist, seit sie wieder schwanger ist. Sie hält sich für unförmig und unattraktiv und glaubt, du hättest eine heiße Affäre mit einer schlanken, jungen Frau – möglicherweise einer deiner Studentinnen.«
    Sam verschluckte sich an seinem Wein und hustete in seine Serviette.
    »Ich?«, keuchte er schließlich. »Das ist absolut lächerlich!«
    »Das habe ich auch versucht, ihr zu erklären«, sagte Kate freundlich, »aber sie will mir einfach nicht glauben. Sie ist der felsenfesten Überzeugung, dass du mit einer Frau fremdgehst, die aufregenden Sexspielen nicht abgeneigt ist.«
    Sam sah sie mit einem Ausdruck an, als hätte er noch nie im Leben die Worte »aufregend«, »Sex« und »Spiel« in einem einzigen Satz vereint gehört.
    »Nein«, sagte Kate, die sein Gesicht genau studierte, »ich wusste, dass es das nicht sein kann.«
    Sie wurden von einem Kellner mit weißer Schürze unterbrochen, der ihnen Fisch und Salat servierte, sie nach dem Dressings fragte, ihnen das Gewünschte brachte und wieder verschwand. Der Service verschwendete wenig Zeit, stellte Kate fest. Mit Sicherheit lag die Geschwindigkeit der Bedienung daran, dass in diesem Lokal zur Mittagszeit sehr viele Gäste abgefertigt wurden.
    »Ich habe noch nie …« Sam wand sich verlegen.
    »Keine Sorge, Sam. Ich weiß es«, besänftigte Kate. Jeder objektive Beobachter hätte problemlos erkennen können, dass weder Sam noch Emma je auf die Idee gekommen waren, außerhalb ihrer Ehe nach Partnern zu suchen. »Trotzdem möchte ich Emma irgendeine Erklärung für dein Verhalten geben können. Sie ist eine intelligente Frau, also müssen wir uns etwas Glaubwürdiges überlegen. Unsere zweite Vermutung lief übrigens darauf hinaus, dass du in irgendwelche strafbaren Handlungen verwickelt sein könntest.«
    »Emma hält mich für einen Kriminellen?«
    »Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich diejenige war, die diese Möglichkeit in Betracht gezogen hat. Emma kommt nicht von ihrer Betthäschen-Theorie weg.«
    Sam stöhnte. Kate hatte noch nie einen Mann stöhnen hören. Es klang unendlich traurig. »Woher kommen diese Verdächtigungen bloß?«, fragte er. Kate spürte, dass er drauf und dran war hinzuzufügen: »Womit habe ich das verdient?« Doch er nahm sich zusammen.
    »Wie so vieles andere auch fing alles mit meinem Rückflug von Bordeaux nach Gatwick an. Zunächst entdeckte ich den Mann mit der Perücke, und dann bist du mir über den Weg gelaufen. Du hast sehr verlegen gewirkt, wolltest mir um jeden Preis aus dem Weg gehen und hast scheppernde Taschen fallen gelassen.«
    »Aber ich trug doch keine Perücke!«
    »Vergiss den Teil einfach. Er gehört zu einer anderen Geschichte. Glaube ich zumindest. Hast du je den Namen Chamalières gehört?«
    »Wer ist das?«
    »Nicht wer, sondern wo«, war Kates geheimnisvolle Antwort. »Und wenn du noch nie davon gehört hast, dann kannst du mir bei der anderen Hälfte der Geschichte sowieso nicht helfen. Nein, Emma und ich haben uns gefragt, woher du das Geld hast.«
    »Welches Geld?«
    »Für den Minivan.«
    »Na, so viel ist es auch wieder nicht. Es handelt sich nämlich um ein Gebrauchtfahrzeug«, antwortete Sam einfältig. »Außerdem macht mir ein Freund einen guten Preis.«
    »Ich habe Emma bereits gesagt, dass das die wahrscheinlichste Erklärung ist. Trotzdem freue ich mich, dass du sie bestätigst. Ach Sam, wir bringen das schon wieder in Ordnung, nicht wahr?«
    Sam wirkte, als würde er sich ein klein wenig entspannen. Er leerte sein zweites Glas Wein – Kate nippte immer noch an ihrem ersten – und schenkte sich ein drittes ein. Er bot auch Kate einen weiteren Schluck an, doch sie schüttelte den Kopf. In kameradschaftlichem Schweigen verzehrten sie ihren Fisch und einen knackigen Salat. Kate ließ bewusst einige Minuten verstreichen. Erst als Sam Messer und Gabel ordentlich nebeneinander auf seinem

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