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Boeses Spiel in Oxford

Boeses Spiel in Oxford

Titel: Boeses Spiel in Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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tun, Kate. Du bist nicht involviert. Du hast deine Aussage bei der Polizei gemacht und damit deinen Teil erledigt. Ab sofort solltest du dich nicht mehr darum kümmern. Ich weiß, dass du die Nacht nicht bei mir verbringen willst, aber vielleicht solltest du in Betracht ziehen, morgen zu Camilla zu ziehen.«
    »Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich lieber hier bleiben möchte.«
    »Camilla hat es nur gut mit dir gemeint, als sie dir den Schlüssel überließ.«
    »Ich werde versuchen, es so zu sehen.«
    »Aber du willst nicht hier weg?«
    »Du hast es erfasst!«
    »Hast du irgendeine leichte Lektüre da?«
    »Ich habe noch das Buch, das ich im Flugzeug angefangen habe.«
    »Am besten genehmigst du dir noch ein Glas von diesem Whisky, liest ein bisschen, erneuerst deine Freundschaft mit Susanna und gehst früh zu Bett.«
    Roz verließ das Haus, schloss rasch die Tür und bahnte sich einen Weg durch die Gaffer, die auf der Straße darauf warteten, dass etwas passierte. Wenige Minuten später kam sie zurück, drückte Kate eine Mülltüte voller Katzenzubehör in die Hand und drängte sich ein zweites Mal durch die Menschenmenge.
    Kate war völlig perplex. Noch nie hatte Roz ihre Tochter derart geschulmeistert. Überhaupt kam es ausgesprochen selten vor, dass sie Überlegenheit demonstrierte und Kate sagte, was sie zu tun hatte. Vielleicht war das auch der Grund dafür, dass Kate gehorchte und den Anweisungen ihrer Mutter folgte. Doch die Worte ihres Romans wurden immer wieder von Blutlachen überschwemmt. Hinzu kam, dass Susanna noch immer nicht wieder aufgetaucht war; vermutlich kauerte sie unter irgendeinem Möbelstück. Als das Telefon klingelte und sie aus ihren düsteren Gedanken riss, fühlte sich Kate geradezu erleichtert.
    Sie schaute auf die Uhr. Es war bereits nach halb elf. Trotzdem nahm sie ab.
    »Kate? Hier ist Estelle. Ich habe eben Ihre Straße in den Spätnachrichten gesehen. Was ist da los?«
    »Ein Mord. Genau genommen ein Doppelmord.«
    »Das habe ich mitbekommen. Kannten Sie die Leute?«
    »Nicht sehr gut. Aber sie waren meine unmittelbaren Nachbarn.«
    »Gleich nebenan?«
    Überrascht nahm Kate Estelles Besorgnis zur Kenntnis. Normalerweise scherte diese sich weder um die Gefühle noch um die Lebenssituation ihrer Autoren. Aber nun schien es so, als ob die Frau doch ein Herz hatte.
    »Es war ziemlich schrecklich«, begann Kate, doch Estelle unterbrach sie.
    »Darum geht es doch gar nicht. Warum sind Sie nicht da draußen? Vor Ihrer Haustür stehen Reporter und Leute vom Fernsehen. Sie sollten sich ein bisschen hübsch machen, sich zwar gedeckt, aber doch verhalten sexy kleiden und den Journalisten alles erzählen, was Sie wissen. Sie könnten Millionen potentiellen Lesern Ihr Gesicht zeigen!«
    »Aber ich weiß nicht das Geringste. Ich habe weder etwas gesehen noch etwas gehört.«
    »Das ist doch völlig egal! Hier haben Sie die ideale Gelegenheit, Werbung für sich zu machen. Gleich morgen früh sollten Sie mit so vielen Reportern wie möglich sprechen. Schließlich sehen Sie nicht übel aus. Sie könnten auf alle Titelseiten kommen.«
    »Ich denke darüber nach«, sagte Kate ohne die geringste Absicht, auf Estelies Vorschlag einzugehen. »Gute Nacht, Estelle.«
    So viel zu der Vermutung, ihre Agentin könnte vielleicht doch ein Herz haben! Kate widmete sich wieder ihrem Roman.
    Als sie schließlich zu Bett ging, fiel ihr beim Schein ihrer Nachttischlampe ein, dass nur vierundzwanzig Stunden zuvor die Fosters noch auf der anderen Seite der Wand geschlafen hatten.
    Mitternacht war längst vorüber, als Kate die Lampe ausknipste, die sie an Laura erinnerte. Und für den nächsten Morgen hatte sich Jeremy angesagt, um seine Version der Ereignisse zu erklären.
    Kate lag im Dunkeln wach. Plötzlich hörte sie, wie eine Schüssel von einem Katzenschnäuzchen über den Küchenboden geschoben wurde, im eifrigen Bemühen, auch noch den letzten Leckerbissen zu ergattern. Kurz darauf spürte sie eine Bewegung auf ihrer Decke, und Susanna rollte sich an ihrem Lieblingsplatz in der Mitte des Bettes zusammen. Kate rückte ein Stück zur Seite, um es ihr bequemer zu machen. Das Letzte, was sie vor dem Einschlafen hörte, war Susannas tröstliches Schnurren.

5
    Am nächsten Morgen erwachte Kate mit Kopfschmerzen und dem unangenehmen Gefühl, dass etwas Schreckliches bevorstand. Immer noch schrillte der Wecker an ihrem Ohr. Sie streckte den Arm aus, um ihn abzuschalten.
    Erst in diesem Augenblick fiel ihr

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