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Boeses Spiel in Oxford

Boeses Spiel in Oxford

Titel: Boeses Spiel in Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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Freunden?«
    »Ruf Roz an und sag ihr, wo du bist. Die anderen müssen sich eben eine gewisse Zeit gedulden.«
    Kate konnte ein Gefühl der Erleichterung nicht verhehlen, dass Emma ihr wenigstens für ein paar Tage einmal nicht im Nacken sitzen würde – bis ihr plötzlich einfiel, dass sie am Montag mit Sam verabredet war.

20
    Fabian West hatte nicht die geringste Absicht, Tel Carter von Angesicht zu Angesicht zu treffen. Natürlich wusste er, dass solche Leute existierten – schließlich machte er Gebrauch von Tel, wenn es ihm notwendig erschien –, doch das bedeutete noch lange nicht, dass der Kerl nach Clay House kommen und mit seinen dicken Stiefeln über Fabians sorgsam ausgesuchte Teppiche stapfen durfte.
    Andererseits fand er es zunehmend ärgerlich, ständig mit dem Mann über das Mobiltelefon zu kommunizieren. Tel war nicht sehr gesprächig und hatte die Tendenz, laut zu werden, wenn er sich überfordert fühlte, wie es an diesem Morgen der Fall war.
    »Die ganze Angelegenheit wurde bemerkenswert unqualifiziert angegangen.«
    »Was ist?«
    »Du hast es verpfuscht«, sagte Fabian. Irgendwie musste er schließlich seine Meinung in den vernagelten Schädel dieses Trottels hineinbekommen. »Du hast es vermasselt, Stud.« Jetzt wurde sogar er laut.
    »Sie wollten, dass es wie ein Unfall aussieht«, beschwerte sich Tel. »Ich hätte die Profimasche durchgezogen, wenn Sie mich gelassen hätten.«
    »In einer kurzen Vorortstraße darf die Profimasche nicht zu oft angewendet werden«, erklärte Fabian geduldig. »Irgendwann beginnen die Leute, sich Fragen zu stellen. Vielleicht fallen ihnen sogar gewisse Verbindungen auf, und im Handumdrehen ziehen sie die entsprechenden Schlüsse.«
    »Was ist?«
    »Warte einfach ein, zwei Tage. Du hast der Frau immerhin einen gehörigen Schrecken versetzt. Vielleicht hört sie auf, ihre Nase in unsere Angelegenheiten zu stecken. Und wenn nicht, dann melde ich mich wieder bei dir, Stud. Dann bekommst du meine Erlaubnis, die Sache professionell zu erledigen. Aber auf keinen Fall, bevor ich es sage!«
    »Und was ist mit meiner Knete?«
    »Die Hälfte haben wir dir bereits überwiesen, den Rest bekommst du, sobald dein Job erledigt ist. Du weißt sehr wohl, dass wir immer so arbeiten.«
    Aus dem Hörer drang ein Grunzen.
    »Immer mit der Ruhe, Stud. So, wie es aussieht, bekommst du demnächst noch mehr Aufträge von uns. Aber in diesem Fall bitte ich dich um ein wenig Geduld.«
    Fabian beendete das Gespräch und seufzte. Es war die Hölle für ihn, mit solchen Menschen zu tun zu haben, doch er wusste, dass es notwendig war. Tel Carter, der aus Reading stammte, wusste weder, wo Fabian West wohnte, noch wie er aussah. Es war sehr unwahrscheinlich, dass sie sich je bewusst über den Weg laufen würden, dachte Fabian lächelnd. Tel Carter, genannt Stud, würde ihn nie der Polizei ausliefern können – selbst wenn er es wollte.
    Kate Ivory war da allerdings von ganz anderem Schrot und Korn. Die Frau war aus dem Nichts aufgetaucht und schien sich überall da aufzuhalten, wo man sie am wenigsten brauchen konnte. Die neugierigen Fosters – oder Parkers, wie er sie seinen Mitarbeitern gegenüber genannt hatte – waren aus dem Verkehr gezogen worden, weil sie mehr gesehen hatten, als ihnen guttat. Sie waren zwar dumm gewesen, aber dafür äußerst gesprächig, und er hatte einfach nicht zulassen können, dass sie überall herumerzählten, wen und was sie an dem bewussten Morgen bei Sancho gesehen hatten. Ihr Tod war brutal und einfach gewesen. Für Kate Ivory würde er sich etwas Angemesseneres ausdenken müssen.
    Fabian West läutete nach seinem Butler.
    »Ich wünsche in einer halben Stunde zu speisen«, sagte er. »Haben wir noch etwas von dieser Pâté? Gut. Dazu bitte einen grünen Salat. Vielen Dank.«
    Die Pâté sah köstlich aus und roch nach Lorbeerblättern und sonnengewärmtem Fleisch. Um sich in die richtige Stimmung für einen solchen Genuss zu versetzen, legte er eins von Monteverdis ganz offensichtlich erotisch angehauchten Madrigalen auf und schenkte sich ein Glas eisgekühlten, sehr trockenen Sherry ein.

21
    Den restlichen Tag über tat Kate genau das, was Camilla von ihr erwartete. Sie saß ruhig im Esszimmer und arbeitete an ihrem neuen Buch. Sie kochte eine leichte, gesunde Mahlzeit für sie beide und erbot sich sogar, den Abwasch zu erledigen. Sie trank nur ein einziges Glas trockenen Weißwein und wurde weder laut noch rechthaberisch.
    Irgendwann versuchte sie,

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