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Bokeh

Bokeh

Titel: Bokeh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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hat sie Recht. Wie fast immer. Aber ich habe mir so lange schon ein Leben an Dirks Seite erträumt, ich möchte wenigstens ein paar kostbare Augenblicke lang glauben, dass es wahr werden könnte.
    Er erwidert meine Küsse leidenschaftlich genug. Seine Hände wandern über mich und ich möchte laut schreien vor Glück. Mache ich natürlich nicht.
    „Ich ...“ Dirk keucht und hält mich davon ab, ihn zu Tode zu küssen. „Ich Idiot hatte wirklich keine Ahnung ...“ Erneut holt er tief Luft und lächelt. Tausend Sonnen könnten nicht so hell scheinen wie er. Dieser Mann ist der absolute Traum und egal wie lange ich diesen träumen darf: Ich will es tun.
    „Joschi ...“ Energischer drückt er mich zurück.
    „War dir das echt genug?“, flüstere ich, mein Daumen gleitet über seine Lippen, verharrt an der blutigen Stelle.
    Dirk schmunzelt und leckt über meinen Daumen. Wenn diese Zunge erst über ganz andere Regionen gleitet ... Ich will ihn so sehr. Ihn spüren, in und um mich, Arme und Hände, die Rauheit seiner Beine um mich geschlungen, sein herber Geruch, der mein ganzes Denken und Dasein ausfüllt.
    „Oh ja“, gibt er zurück, während seine Finger sich durch meine Haare wühlen. Sein Blick wandert immer wieder über mein Gesicht, als ob er etwas suchen würde. So fühlt es sich an, wenn er mich wahrnimmt, wenn er mich sieht. Gut. Einfach nur gut.
    Mut überschwemmt mich in verzweifelter Hoffnung. Was habe ich schließlich zu verlieren?
    Alles ...
    Los, Joschi. Voran.
    „Habe ich denn den Hauch einer Chance bei dir? Ich meine … ich ...“ Seine Finger stoppen. Sein Blick fixiert mich und Dirk legt den Kopf etwas schief.
    „Das fragst du echt noch?“ Er schüttelt fassungslos den Kopf. „Joschi, du bist unglaublich. Jemanden wie dich … Nicht in meinen kühnsten Träumen hätte ich gedacht, dass du dich für mich interessieren würdest. Ich meine, wer bin ich schon?“
    „Wer du …?“ Ich verschlucke mich fast. Spinnt er? Oder will er mich verarschen?
    Seine Finger haben mein Haar verlassen und streichen über mein Gesicht. Der Zeigefinger berührt sanft die Augenlider, die Nase, das Kinn, die Lippen entlang. Als ob er die Konturen nachmalen würde.
    „Du bist nur der genialste Fotograf, den ich je erlebt habe, der bestaussehendste Mann mit dem größten Sexappeal. Und ich habe mich schon hoffnungslos in dich verguckt, als ich dich das erste Mal gesehen habe“, rutscht es mir heraus. Es passt, es muss raus und ich hoffe einfach, dass ich ihn damit nicht mehr schocken kann.
    Er stockt, starrt mich sekundenlang mit gerunzelter Stirn an. Er denkt nach, überlegt vielleicht, wann das erste Mal war. Kann er sich noch so gut daran erinnern, wie ich? Nein, bestimmt nicht.
    „Was für ein blinder Dummkopf bin ich eigentlich gewesen?“ Erneut schüttelt er den Kopf und grinst ein wenig verlegen. „Bitte … lass uns das hier … langsam angehen, ja?“
    Ich will nicht langsam. Ich will ihn. Ganz und gar. Ich möchte ihn fühlen, ihn erleben, mich vergessen. Jetzt. Sofort, bevor alles wieder entschwindet und mir durch die Finger gleitet. Oder …? Sofort sind da wieder die hässlichen Ideen. Dirk weiß selbstverständlich von meinem Ruf. Er kennt die Branche gut genug. Er muss davon gehört haben. Er will keiner von den anderen sein. Natürlich nicht. Ist er auch nicht. Aber woher soll er das wissen?
    „Mein Ruf eilt mir wohl voraus.“ Ich nicke wissend. Lächle und ziehe mich zurück. Kinn hoch. Also doch nicht mehr als ein Traum, die Ahnung eines Traumes. Wie konnte ich auch glauben, dass …?
    „Dein Ruf?“ Dirks Stirn bleibt gerunzelt und er lässt mich nicht gehen, seine Hand umklammert mein Handgelenk.
    „Jeder weiß doch davon und hinter meinem Rücken nennen sie mich nur „Die Schlampe Joschi“. Ich weiß es und es kümmert mich nicht.“ Kämpferisch schiebe ich das Kinn vor, sehe ihn direkt an, das Lächeln unverändert.
    „Ich höre grundsätzlich nicht auf Gerüchte“, brummt Dirk und zieht mich energisch heran. „Diese ganze Modeszene ist total verlogen. Das ist nicht meine Welt. Ich mache Fotos und nur das zählt für mich.“
    Ah, das erklärt mir, warum Caleb seinen Job noch hat. Und nun stört es mich auch nicht mehr. Ich liebe die Vorstellung, dass Dirk einfach seinen Weg geht. Stolzer, aufrechter Kämpfer.
    Er sieht mich an, seine Finger wandern abermals über meine Haare und ich kann nicht anders, lehne mich gegen ihn. Wenn er wüsste, wie sehr ich ihn will, wie mühsam

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