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Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Titel: Bomann, Corinna - Clockwork Spiders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinna Bomann
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sind verschwunden.«
    »Sind Sie sicher, Mylady?«
    »Ganz sicher. Ich hatte sie hier hingelegt. Offenbar waren es nicht die hellsten Einbrecher, anstatt gleich hier zu schauen, haben sie erst einmal die ganze Einrichtung umgedreht.«
    »Verschleierungstaktik«, entgegnete Alfred trocken. »Die Männer haben die Unordnung nur angerichtet, damit man nicht gleich sieht, worauf sie aus waren. Die Polizei würde das hier für einen ganz normalen Einbruch halten, bei dem die Täter auf Geld oder andere wertvolle Dinge aus waren. Immerhin gibt es auch Wissenschaftler, die Edelmetalle verwenden.«
    Wer sollte so etwas tun?, spottete Violet im Stillen. Etwa Stromburgh?
    »Sehen Sie, es war also doch gut, dass wir die Polizei nicht gerufen haben. Die Herren hätten uns auf keinen Fall geglaubt, dass wir nur eine Metallkapsel, die wie eine Patrone aussieht, verloren haben. Dafür hätte Lady Sharpe brühwarm Bescheid bekommen, dass wir etwas aus der Morgue entwendet haben.«
    »War es doch Lady Sharpe, die sich einfach das Beweisstück zurückholen wollte? Immerhin weiß sie von dem Labor.«
    »Ich glaube nicht, dass Lady Sharpe mit der Holzhammermethode vorgehen würde. Sie hat Vorrichtungen, um Schlösser unauffällig zu öffnen, und als Chefin des Geheimdienstes weist sie ihre Leute sicher an, diskret vorzugehen, sonst hätte der Service den Zusatz Secret nicht verdient.«
    Violet rieb sich die Schläfe. Allmählich gewann sie einen Eindruck davon, wie es ihrer Mutter ging, wenn die Migräne sie niederstreckte. Warum war das alles so verwirrend?
    »Offenbar wird es Zeit, dass ich mir Lady Sissleby doch mal ein wenig genauer ansehe«, murmelte Violet, nachdem sie das Chaos noch eine Weile betrachtet hatte. »Lassen Sie uns ein paar nützliche Dinge mit nach Hause nehmen, morgen werde ich Mr Blakley aufsuchen und ihn fragen, wie weit seine Leute mit der Beschattung der Lady sind.«
    »In Ordnung, Mylady«, entgegnete Alfred, dann tauchte er in einem Haufen von Kisten ab und förderte eine Schachtel ans Tageslicht, in der sie die wichtigsten Dinge aus dem Labor verstauen konnte.
    »Meine Damen und Herren, hereinspaziert!«, sagte Hiracus wieder und wieder feierlich am Zelteingang, während die Besucher unbeirrt hineinströmten. Londoner aller Gesellschaftsschichten bevölkerten das Zelt, und angesichts der in Aussicht gestellten Sensationen war es ihnen auch beinahe egal, neben wem sie saßen. Natürlich waren die Plätze in der vordersten Reihe dem Adel und den reichen Bürgern vorbehalten, aber dicht dahinter tummelten sich Arbeiter, Dienstmädchen, Kaufleute und Geistliche.
    Violet ärgerte sich ein wenig, dass sie erst am Abend die Gelegenheit gefunden hatte, aus dem Haus zu schlüpfen.
    Den ganzen Tag über hatte ihre Mutter sie mit Beschlag belegt, angeblich um Violet selbst ein paar Dinge für das Debüt mitzugeben. Violet meinte aber bald den wahren Grund ermittelt zu haben, warum ihre Mutter sie nicht von ihrer Seite lassen wollte. Lady Emmeline fürchtete sich. Davor, ihren Mann zu verlieren und vielleicht auch ihre Tochter. Davor, dass ihre Familie in Misskredit geraten und somit alles zerbrechen könnte, woran sie so felsenfest glaubte.
    Glücklicherweise hatte Lady Adair beschlossen, den Abend bei ihrem Mann zu verbringen. Da sie sich für gewöhnlich nach dem Gutenachtkuss nicht mehr im Zimmer ihrer Tochter blicken ließ, hatte Violet die Chance ergriffen und war mit Alfred nach Mayfair gefahren.
    Natürlich hatte sie sich gedacht, dass die Vorstellung gut besucht sein würde. Damit, dass hier regelrecht der Teufel los war, hatte sie allerdings nicht gerechnet.
    »Ich muss irgendwie durch die Absperrung und hinter das Zelt kommen«, überlegte sie laut. »Leider bekommt man vor lauter Leuten keinen Fuß auf den Boden.«
    »Wenn die Vorstellung begonnen hat, ändert sich das sicher«, entgegnete Alfred.
    »Allerdings ist es dann zu spät. Mr Blakley als Direktor wird die Vorstellung eröffnen und dann die einzelnen Nummern ankündigen müssen. Viel Zeit für ein Gespräch wird er dann nicht mehr haben. Und bis die Vorstellung vorbei ist, ist die Nacht schon halb vorüber.«
    Doch sosehr Violet auch nach einem Schlupfloch suchte, sie fand keines. Erst als die letzten Zuschauer in das beinahe berstende Zelt eingelassen wurden, war es ihr möglich, durch das Gitter zu schlüpfen und dann das Zirkuszelt zu umrunden.
    Alfred blieb zurück für den Fall, dass jemand auftauchte, der nicht hierhergehörte.
    Am Gehege der

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