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Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Titel: Bomann, Corinna - Clockwork Spiders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinna Bomann
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schnaufte.
    Auf einmal wirkte er gar nicht mehr freundlich oder wohlwollend. »Die Leute, mit denen Sie sich anlegen, wollen das Königshaus auslöschen. Wenn sich damit nicht jemand befasst, der kundig ist und über eine gewisse Macht verfugt, wird alles in einer Katastrophe enden. Aber meinetwegen, behindern Sie die Ermittlungen und bringen Sie sich in Lebensgefahr! Ich habe Sie gewarnt.«
    Damit wandte er sich um.
    »Warten Sie!«, sagte Violet atemlos. »Wer will das Königshaus auslöschen? Ich weiß, dass der gesamte Hochadel und ein paar andere Menschen in Gefahr sind, aber das Königshaus hat bisher niemand erwähnt.«
    Black wandte sich ihr wieder zu. Auf seinem Gesicht spielte ein finsteres Lächeln. »Aber nur darum geht es doch. Um das Königshaus. Jemand versucht sämtliche Mitglieder und ihre Beschützer zu vernichten, damit er selbst in der Thronfolge nachrücken kann. Vielleicht sollten Sie Lady Sissleby einen kleinen Besuch abstatten. In ihrem Haus finden Sie sicher etwas, das Sie interessieren könnte.«
    Damit stiefelte Black von dannen.
    Violet blieb verwirrt stehen. Jemand wollte in der Thronfolge nachrücken? Und deshalb stiftete er dieses ganze Durcheinander?
    Als es hinter ihr raschelte, wandte sie sich um. Alfred trat hinter der hohen Hecke hervor, die die Grabparzelle der Sisslebys umgab.
    »Alles in Ordnung, Mylady?«
    Violet nickte. »Ja, Alfred, es geht mir gut. Allerdings weiß ich jetzt nicht so recht, was ich tun soll.«
    »Wenn Sie mich fragen, klingt Blacks Behauptung zwar ein wenig verrückt, aber nicht unglaubwürdig. Auch ohne ein Politiker zu sein, weiß ich, dass gewisse Kräfte es nicht gern sehen, dass England von einer Königin geführt wird.
    Eine Frau erscheint ihnen zu schwach und vor allem zu wenig dem Krieg zugeneigt. Die Männer, für die ich früher einmal arbeitete, haben mit verschiedenen Dingen gehandelt – auch mit Waffen. Sie können sich vorstellen, wie groß ihre Enttäuschung jedes Mal war, wenn Victoria statt des kriegerischen den diplomatischen Weg in einem Konflikt wählte.«
    »Also will man einem kriegerischen König zur Macht verhelfen.«
    Alfred nickte. »Und das schon, seit Victoria den Thron bestiegen hat. Lady Sharpe und ihr Vorgänger haben alles getan, um ihr die Macht zu sichern, aber offenbar gehen unserer Spy Mistress langsam die Ideen aus. Und wenn ich anmerken darf, die Schläger, die uns ans Leben wollten, waren keine Geheimdienstleute.«
    »Was? Woher wollen Sie das wissen?«
    »Ich habe lange darüber nachgedacht. Geheimdienstleute werden in einer bestimmten Kampftechnik ausgebildet, dem Bartitsu. Damit hätten sie uns weitaus größere Schwierigkeiten machen können als diese Straßenschläger. Diese Männer mochten vielleicht aussehen wie Geheimdienstleute, doch nicht mal die gewöhnlichsten Shanghaier Schläger kämpfen so schlecht. Mit Bartitsu dagegen hätte man sogar mich zusammenfalten können.«
    »Sie?« Violet schüttelte zweifelnd den Kopf. »Das ist nicht möglich.«
    »Ich fürchte schon.«
    »Und warum erlernen Sie dieses Bartitsu dann nicht? Immerhin sind Sie mein Leibwächter! Und bei der Gelegenheit könnten Sie mir das auch gleich beibringen.«
    Alfred blickte vielsagend auf den Schirm unter ihrem Arm. »Ich glaube, Sie sind schon schlagkräftig genug, Mylady.«
    Ehe Violet etwas dazu sagen konnte, schoss ihr durch den Kopf, was Alfred eigentlich hatte andeuten wollen. Wenn diese Männer nicht auf Lady Sharpes Lohnliste standen, dann war Lady Sissleby wahrscheinlich auf andere Weise in die Sache verwickelt. Sie musste das herausfinden!
    »Lassen Sie uns ins Labor gehen, Alfred. Ich habe ein paar Vorkehrungen zu treffen.«
    Auch wenn sie ihn nicht ansah, spürte sie seinen zweifelnden Blick.
    »Wäre es nach dem Zusammentreffen mit Black nicht ratsamer, sich dort nicht blicken zu lassen?«
    »Warum denn?«, entgegnete Violet. »Glauben Sie, er schleicht uns hinterher?«
    »Möglicherweise.«
    »Das halte ich für ausgeschlossen. Allerdings denke ich, dass ihn irgendwer geschickt hat, um uns Angst einzujagen.«
    »Aber er hat doch bestritten, mit Lady Sharpe bekannt zu sein!«
    »Dennoch hat er recht glaubhaft erklärt, dass jemand das Königshaus auslöschen will. Das kann er doch eigentlich nur wissen, wenn er für den Geheimdienst arbeitet.«
    »Oder für die Gegenseite.«
    »Glauben Sie, in dem Fall würde er uns etwas erzählen? Nein, wenn er mit jemandem unter einer Decke steckt, dann mit dem Secret Service.« Und

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