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Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Titel: Bomann, Corinna - Clockwork Spiders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinna Bomann
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Mund. Doch nun kam ihr eine Idee. Nicht umsonst hatte sie sich die Nächte mit den Medizinbüchern und Wissenschaftsartikeln um die Ohren geschlagen. Was, wenn Dr. Sylvester mit seinem Bericht im Science-Magazin recht hat und es möglich ist, Menschen ins Leben zurückzuholen …
    »Treten Sie zur Seite!«, rief sie, während sie ihren Schirm auflud.
    »Was haben Sie vor?« Blakley sah sie gequält an.
    »Ich werde versuchen sie wiederzubeleben.«
    »Das ist unmöglich, von dort, wo Siberia ist, kehrte noch niemand je zurück! Nicht mal ein Arzt würde es schaffen, sie zurückzuholen. Und Sie sind kein Arzt.«
    Violet schüttelte unwirsch den Kopf. Jetzt war keine Zeit für Diskussionen darüber, was sie war und was nicht.
    »Gehen Sie zur Seite, Mr Blakley, sonst versetze ich Ihnen aus Versehen auch noch einen Schlag. Wir haben nichts zu verlieren!«
    Mit Tränen in den Augen schob Blakley Siberia von seinem Schoß. Ächzend erhob er sich, ging aber nicht weiter als drei Schritte weg.
    Die entgeisterten Blicke von Black und Alfred ignorierend schaltete Violet ihren Schirm ein. Als dieser in ihrer Hand vibrierte, setzte sie der Krakenlady die Spitze auf die Brust. Der Blitz entlud sich, der Oberkörper der Oktopuslady wurde hochgeschleudert, dann fiel er wieder in sich zusammen. Kein Lebenszeichen. Doch Violet wusste, dass es selten beim ersten Mal klappte, was nach Dr. Sylvester erheblichen Stress bei denjenigen verursachte, die mit der Wiederbelebung befasst waren. Das konnte sie bestätigen, Schweiß troff ihr über die Stirn und sie zitterte am ganzen Leib. Du musst weitermachen!, feuerte sie sich an. Wenn du es nicht versuchst, ist sie verloren.
    »Komm schon, Siberia!«, murmelte sie, während sie den Schalter wieder auf Aufladen schob. Der Schirm gab ein leises Surren von sich, dann folgte wieder das Vibrieren. Erneut setzte sie die Spitze auf. Der Blitz entlud sich in die Brust der Krakenlady, der Geruch von verbranntem Fleisch verhieß nichts Gutes. Blakley stieß ein gequältes Stöhnen aus und wollte Violet schon den Schirm aus der Hand reißen, damit sie den Körper seiner Gefährtin nicht weitermalträtierte. Doch da begann Siberia plötzlich zu husten. Zwei ihrer Tentakel spannten sich, dann folgten weitere.
    »Sie lebt!«, verkündete Alfred und schaute halb triumphierend, halb ungläubig in die Runde. Violet starrte die erwachende Oktopusfrau entgeistert an, dann stieß sie einen Jubelschrei aus.
    Nachdem Blakley den kurzen Moment des Unglaubens überwunden hatte, warf er sich neben sie auf die Knie und hob ihren Oberkörper sanft an.
    »Siberia, mein Liebes, hörst du mich?«
    Die Oktopuslady sah ihn an und rang sich ein Lächeln ab. Sprechen konnte sie nicht, doch das erwartete auch keiner von ihr, nachdem sie gerade erst aus dem Totenreich zurückgekehrt war.
    Auch Violet kniete sich nun neben Siberia. »Es wird alles gut. Wir bekommen Sie schon wieder hin.« Während sie ihrer Freundin übers Haar strich, wandte sie sich an Blakley. »Sie sollten sie unbedingt ins Wasser bringen, damit ihre Haut wieder Feuchtigkeit bekommt und sich regenerieren kann. Und dann braucht sie Fisch, wenn ich mich nicht irre.«
    »Ja natürlich«, entgegnete Blakley mit Freudentränen in den Augen. »Sie bekommt Fisch, so viel sie mag.« Jetzt blickte er hinüber zu Black und Alfred. »Glücklicherweise ist der Tank unversehrt. Wenn die Herren mir bitte helfen würden, mein mechanischer Arm versagt seinen Dienst.«
    »Ich schlage vor, wir bringen die Lady ins Wasser, während Violet sich um Ihren Arm kümmert«, sagte General Black. »Sie haben doch Ihr Werkzeug dabei, oder?«
    »Ich gehe nie ohne mein Notwerkzeug aus dem Haus«, entgegnete Violet, während sie das kleine Etui aus ihrer Gürteltasche zog. Dann wandte sie sich wieder an Siberia, die dem Gespräch mit ängstlichem Blick folgte. Obwohl sie eindeutig wieder am Leben war, schienen ihre Sinne, vielleicht aufgrund der Austrocknung, noch immer nicht richtig zu funktionieren.
    »Keine Sorge, Sie werden bald gesund, Siberia. Ich flicke nur noch schnell Mr Blakley zusammen, dann bekommen Sie ihn wieder. Alfred und General Black bringen Sie jetzt zu Ihrem Wassertank.«
    »Aber sehen Sie zu, dass sie mit dem Kopf nicht unter Wasser gerät!«, mahnte der Zirkusdirektor. »Nur im Vollbesitz ihrer Kräfte kann sie die Luft anhalten. Sie müssen ihren Kopf unbedingt über die Wasseroberfläche halten!«
    »Das machen wir, Sir«, versprach Alfred, dann hoben er und Black

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