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Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Titel: Bomann, Corinna - Clockwork Spiders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinna Bomann
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muss begnadet sein.«
    »Begnadet genug, um solche Spinnen herzustellen?«
    »Warum nicht?« Blakley stockte einen Moment. »Vielleicht sollten Sie Ihren Freund fragen, bei wem er diese Arbeit hat machen lassen.«
    Violet wurde auf einmal ganz flau im Magen. Was, wenn Black ein falsches Spiel mit ihr trieb?
    »Hier ist eine von ihnen.« Blakley deutete auf ein Gebilde, das von Weitem wie ein Haufen Metallschrott aussah. Doch bei näherer Betrachtung erkannte Violet den typischen Spinnenkörper, in dem ein Uhrwerk oder eine Dampfmaschine lief, dann die Beine mit den verschiedenen Gelenken. Wenn eines dieser Dinger aufrecht stand, musste es etwa halbe Mannshöhe erreichen. Kein Wunder, dass einige der Artisten in der Mitte durchgeschnitten worden waren.
    »Da mein Arm nun wieder funktioniert, helfe ich Ihnen gern beim Tragen. Vielleicht schaffen Sie es bis in die Seitenbahn damit.«
    »Wir haben eine Motordroschke gekapert. Abgesehen davon, dass wir in der Bahn mit unserem Fang die Leute erschrecken würden, haben wir es ziemlich eilig und können nicht an jedem Milchbock haltmachen, um Passagiere aufzunehmen.«
    »In Ordnung, dann zu Ihrer Droschke.«
    Blakley zog das spinnenartige Gebilde an einem der Beine in die Höhe. Das untere Ende blitzte rasiermesserscharf im Mondlicht auf. Erfreut stellte Violet fest, dass sie alle zerstörten Kabel in seinem Arm ordnungsgemäß gelötet hatte, denn das Gewicht des metallenen Untiers schien Blakley nichts auszumachen. Allerdings erschütterte ihn der Anblick der toten Artisten ziemlich.
    »Hat außer uns wirklich niemand überlebt?«, murmelte er vor sich hin, während sie das Zirkuszelt hinter sich ließen.
    Violet presste die Lippen zusammen. Am liebsten hätte sie ihm Hoffnung gemacht, doch das wäre eine Lüge gewesen. Sie schüttelte den Kopf und sagte: »Achten Sie auf Siberia, sie kann die Ruhe jetzt brauchen. Ich komme zu Ihnen, sobald wir den Rest unserer Arbeit erledigt haben.«
     

22. Kapitel
     
    Alfred trat zu ihnen an die Droschke. Blutflecke verunzierten sein Hemd; seines Jacketts hatte er sich wohl noch im Wohnwagen entledigt.
    »Wir haben Siberia in ihren Tank gebracht. Sie ist jetzt wieder wach und fragt nach Ihnen, Mr Blakley. Der General sucht gerade Verbandszeug, um ihre Kopfverletzung zu verbinden.«
    »Ich werde das übernehmen«, sagte Blakley, klopfte Violet noch einmal auf die Schulter und lief dann los.
    »Was ist das?«, fragte der Butler, während er das Blechgebilde auf dem Droschkensitz betrachtete.
    »Das ist eine mechanische Spinne, eine Spinne, die mit Zahnrädern angetrieben wird. Agnes Sissleby hatte nicht vor, irgendwelche Tiere zu verbessern. Sie hat ihren Helfer neue bauen lassen!«
    »Und was wollen Sie mit dem Ding tun?«
    »Mitnehmen. Ich werde sie später untersuchen. Offenbar sind sie nicht unzerstörbar, das ist immerhin beruhigend.« Violet zog an einem der Beine, die an den Enden wie Messer angeschliffen waren. Die Gelenke gaben ein leichtes Quietschen von sich, der Geruch von angebranntem Öl stieg auf, offenbar hatte die Spinne ein Beleuchtungskabel abbekommen. Könnte Elektrizität, ja vielleicht sogar Tesla-Kraft die Dinger außer Funktion setzen?
    Wenige Augenblicke später kam auch Black zu ihnen.
    Als sie ihn sah, fiel Violet wieder ein, was Blakley gesagt hatte. Mit grimmiger Miene richtete Violet den Schirm auf seine Brust. Verdattert sah er sie an.
    »Was soll das?«
    Auch Alfred wirkte ein wenig verwirrt. »Lady Violet …«
    »Sagen Sie, General, kann es zufällig sein, dass Sie von dem Überfall auf die Artisten wussten?«
    Blacks Miene zeigte keine Regung, als er antwortete: »Nein, woher sollte ich davon gewusst haben?«
    »Dann ist es also purer Zufall, dass jene Leute, die ich gebeten habe, Lady Sissleby zu beschatten, alle ermordet wurden?«
    »Ich schwöre Ihnen, ich habe nichts mit dieser Sache zu tun. Und ich wusste auch nichts davon, dass sie die Zirkusleute töten wollte. Sie sprach lediglich von einer zweiten Phase und davon, dass ihr Freund seine Tierchen am lebenden Objekt ausprobieren wollte.«
    »Vielleicht wird es Zeit, mit offenen Karten zu spielen, General Black«, mischte sich Alfred ein und spannte sich, als wollte er ihn jeden Augenblick angreifen. »Warum wollen Sie Ihre Tante, die Sie so lange gedeckt haben, plötzlich ans Messer liefern?«
    Black senkte den Kopf. »Ganz einfach. Weil ich mich an den Mördern meiner Verlobten rächen will.«
    Als Black in seine Jacke griff, lud sie den

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