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Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Titel: Bomann, Corinna - Clockwork Spiders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinna Bomann
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aufgrund der Umstände besser mal mitgenommen hatte. Warum nur hatte sie ihn so lange in seinem Versteck verrotten lassen, wo er doch das ideale Accessoire für eine junge Dame war? »Und ob ich das will!«
    Auf dem Weg hierher hatte sie Alfred in Kürze berichtet, was ihr Vater ihr in der vergangenen Nacht erzählt hatte. Natürlich hatte sie ihrem Vater versprochen, geheim zu halten, was sie gehört hatte. Doch Alfred würde sie ihr Leben anvertrauen – warum dann nicht auch zwei oder drei Geheimnisse der Säulen?
    Dazu hatte der geheime Treffpunkt der Gesellschaft gehört. Und zudem waren sie jetzt, einen Tag später und nachdem klar war, dass ihr Vater wieder genesen würde, auf dem Weg.
    »Aber Ihr Vater sagte etwas von Fallen«, merkte Alfred an.
    »Die wir dank gutem Werkzeug umgehen können«, vervollständige Violet seinen Satz. »Sie erinnern sich vielleicht an meinen Fallendetektor?«
    Alfred rollte mit den Augen. »Und ob ich mich daran erinnere! War es nicht das Gerät, das Stromschläge verteilte, sobald man es einschaltete?«
    »Nichtsdestotrotz funktioniert es! Und wir brauchen es ja auch nur ein Mal. Wenn es hilft, die Fallen in der Gruft zu entschärfen, hat es schon seinen Zweck erfüllt.«
    »Und wie wollen Sie ohne Schlüssel in die Gruft kommen?«
    »Durch schiere Willenskraft!«, brummte Violet genervt.
    Natürlich war sie kein zweiter Stromburgh, aber es gab doch die eine oder andere Erfindung, die ihr gelungen war. »Haben Sie meinen Fassadenkletterer vergessen?«
    »Aber ausprobiert haben Sie ihn noch nicht.«
    »Woran denn auch? An der Fabrikwand? Die ist durch den Rauch so schmierig, dass die Saugnäpfe nicht haften.«
    »Glauben Sie denn, bei der Gruft wird das anders sein?«
    »Grüfte bestehen meist aus Marmor, der eine sehr ebene Oberfläche hat. Seien Sie nicht so pessimistisch, Alfred!«
    »Da haben Sie gut reden, Mylady. Immerhin hätte ich heute beinahe meinen Arbeitgeber verloren, nicht zu sprechen von den Aufregungen der vergangenen Tage. Ich weiß wirklich nicht, wo ich da meinen Optimismus hernehmen soll.«
    »Halten Sie sich einfach an mich, ich bin der Optimismus in Person«, sagte Violet und schritt forsch voran durch die menschenleeren Straßen.
    »Wenn ich anmerken darf, Mylady, ich glaube, wir werden beobachtet«, meldete sich Alfred nach einer Weile zu Wort, während er in die Innentasche seiner Jacke griff. Dass er dort kein Taschentuch suchte, würde ein uneingeweihter Betrachter sicher nicht bemerken, doch Violet entging das Blitzen seiner Allzweckwaffe nicht.
    »Sind Sie sicher?« Wenn sie ehrlich war, hatte sie bislang noch nichts gespürt. Aber irgendwie steckten ihr noch immer der Vorfall von gestern Morgen und der Brief von Hieronymus Black in den Knochen, sodass ihre Sinne gewiss ein wenig getrübt waren.
    »Ich bin sicher. Bestimmt wieder die Schergen von Lady Sharpe. Offenbar hat sie Ihnen nicht abgenommen, dass Sie sich aus der Sache raushalten wollen.«
    »Das habe ich auch gar nicht versprochen!«, entgegnete Violet, während sie einen kurzen Blick über die Schulter warf. Hatte sich dort in den Schatten etwas bewegt? »Außerdem darf ich doch wohl in mein Labor gehen!«
    »Ich habe keine Ahnung, wie die Spy Mistress das sieht, aber es wäre besser, wenn wir uns auf Ärger einstellen würden.«
    »Was meinen Sie denn, warum ich meinen Schirm mitgenommen habe!«
    »Immerhin wäre es möglich, dass sich noch jemand anderes für uns interessiert, wo Sie schon auf General Black getroffen sind.«
    Violet betrachtete Alfreds Profil, dann kniff sie die Augen zusammen. »Warum nur habe ich das Gefühl, dass Sie mir über ihn nicht alles gesagt haben, was Sie wissen?«
    »Ich gebe nicht gern Informationen weiter, die nicht gesichert sind, Mylady«, gab Alfred zurück. »Gerüchte führen manchmal nur in die Irre.«
    »Aber hin und wieder gibt es einen wahren Kern darin. Also, warum erzählen Sie mir nicht, was man sich über Hieronymus Black erzählt?«
    »Ich fürchte, dazu haben wir keine Zeit.«
    Die vier Männer vor ihnen waren zunächst kaum mehr als Schatten, ihre schwarze Kleidung ließ darauf schließen, dass sie tatsächlich im Sold von Annabelle Sharpe standen.
    »Vielleicht sollten Sie sich schon mal vorbereiten, Mylady. Ich glaube kaum, dass die sich alle auf mich stürzen werden.«
    Violet betätigte den kleinen Hebel am Griff ihres Schirms. Ein kurzer Ruck ging durch den Gegenstand, dann spürte sie ein leichtes Vibrieren. Alles lief normal. Mr Tesla

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