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Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Titel: Bomann, Corinna - Clockwork Spiders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinna Bomann
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wäre stolz auf mich, dachte sie zufrieden. Allerdings konnte die offensichtlich korrekte Funktionsweise des Schirms ihr Herz nicht davon abhalten, plötzlich wie wild zu rasen.
    Die Männer waren mittlerweile nur noch geschätzte vier Meter von ihnen entfernt. Plötzlich hielten sie an und bauten sich wie eine Mauer in der schmalen Gasse auf. Violet und Alfred verlangsamten ihre Schritte und blieben schließlich ebenfalls stehen.
    »Guten Abend, die Herrschaften«, begann Alfred mit einem schmallippigen Lächeln. »Schönes Wetter für einen Spaziergang, nicht wahr?«
    Die Männer reagierten nicht, sondern starrten sie unter den Krempen ihrer Hüte hervor an. Violet überlief ein Schauder. Offensichtlich waren das Geheimagenten. Nur, was wollten sie von ihr? Sie hatte doch in letzter Zeit nichts getan, was Annabelle Sharpe hätte mitbekommen können? Oder empfängt sie etwa meine Gedankenwellen?
    »Wir wollen die Kapsel«, sagte einer der Männer ohne Umschweife.
    Violet blickte zu Alfred. Dessen Miene war wie versteinert. Offenbar ahnte auch er, woher der Wind wehte. Lady Sharpe bekam nicht, was sie wollte, und so versuchte sie es auf diese Weise.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, entgegnete Violet kühl. »Und jetzt wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir aus dem Weg gehen würden.«
    »Nicht so schnell, Mylady«, entgegnete einer der Männer und streckte die Hand aus. »Die Kapsel, die Sie aus der Morgue gestohlen haben.«
    Aha, tatsächlich Geheimagenten. Violet umklammerte den Griff des Schirms fester und freute sich jetzt regelrecht darüber, dass ihm seine besondere Funktionsweise nicht anzusehen war.
    »Ich besitze keinen derartigen Gegenstand. In Ihrem eigenen Interesse – lassen Sie uns vorbei und behelligen uns nicht mehr.«
    »Tut mir leid, Lady Adair. Wir sind angewiesen worden, die Kapsel notfalls aus Ihnen herauszuschütteln.«
    Als der Mann die Hand nach ihr ausstreckte, um sie zu packen, riss Violet blitzschnell den Arm mit dem Schirm nach vorn, gegen seine Beine. Ein leuchtender Blitz entlud sich, woraufhin der Mann stöhnend zu Boden ging. Die anderen starrten Violet erschrocken an, dann stürzten sie sich auf sie. Violet sah die Waffe in Alfreds Hand aufblitzen, und wenig später krachte die erste Kinnlade. Ihr selbst blieb zunächst nichts anderes übrig, als Raum zwischen sich und die Männer zu bringen, denn der Schirm brauchte ein Weilchen, um sich wieder aufzuladen.
    »Verfluchtes Weibsstück, bleib stehen!«, schimpfte einer der Kerle hinter ihr her. Violet hörte die Männer näher kommen und verfluchte sich dafür, keinen Sport zu treiben. Als die Männer so nah waren, dass sie ihren Atem förmlich im Nacken spüren konnte, begann der Schirm in ihrer Hand wieder zu vibrieren. Blitzschnell wirbelte sie herum. Die Hände, die sich gerade um ihren Arm legen wollten, bekamen den Schirm zu fassen. Der Blitz, der aus der Spitze fuhr, kroch am Arm des Mannes hinauf zu seinem Hals und stellte seine Haare senkrecht auf, ehe er losließ und auf den Boden kippte.
    Sein Begleiter wich vor Violet zurück, als diese den Schirm auf ihn richtete.
    »Na, willst du auch eine Ladung?«, fuhr sie ihn an. Doch bevor der Mann etwas antworten konnte, tauchte hinter ihm Alfred auf und versetzte ihm einen schnellen Handkantenschlag zwischen Schulter und Hals, der ihn ohnmächtig niedersinken ließ.
    »Gute Arbeit, Mylady. Ihre Erfindung funktioniert hervorragend!«
    »Ja, es war eine meiner genialeren Ideen, Spannung aus der Luft in der Schirmstange zu bündeln«, entgegnete sie, ohne sich sonderlich über das Lob freuen zu können. »Aber jetzt sollten wir verschwinden, ehe die Burschen wieder zu sich kommen.«
    Ohne auf die Männer am Boden zu achten, stürmten sie voran.
    »Sie werden es nicht glauben, Alfred«, keuchte Violet, nachdem sie drei Straßen weiter innegehalten und sich schwer atmend vergewissert hatten, dass ihnen keiner der Männer gefolgt war.
    »Was werde ich nicht glauben, Mylady?«
    »Einer der Männer, die ich geschockt habe … war ein Stallbursche von Lady Sissleby!«
    Alfred zuckte zusammen. Es gab nicht viel, das ihn aus der Ruhe bringen konnte, doch diese Feststellung ließ seine Gesichtszüge entgleisen. »Ein Stallbursche von Lady Sissleby?«
    »Ja! Er hat die Pferde in Empfang genommen, als Mutter und ich bei ihr waren.« Violet schüttelte verwirrt den Kopf. Wie kam dieser Kerl nur dazu, mit der Geheimpolizei zusammenzuarbeiten? Und warum griffen die Kerle sie an? Lady

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