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Bone 01 - Die Kuppel

Titel: Bone 01 - Die Kuppel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peadar O'Guilín
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Sie treiben Hunderte von uns auf einmal fort und schlachten sie in einer Nebenstraße, sodass wir alles hören können! Manchmal gehen sie einfach mit ihren Messern auf uns los und töten und töten, bis sie erschöpft sind. Und ihr… ihr weigert euch, uns zu helfen? Noch vor wenigen Tagen waren wir zehntausend, und jetzt lebt nur noch ein Fünftel von uns. Noch ein paar Tage, dann werden wir alle tot sein.«
    »Wollt ihr das nicht sowieso?«, fragte Stolperzunge. »Um wiedergeboren zu werden?«
    Kubar wandte den Blick ab. Er war völlig verschmutzt, in seinem Haar klebten Moos und Erde, und seine Hände zitterten vor Hunger oder Furcht. »Ich will jedenfalls nicht sterben«, flüsterte der Älteste. »Nicht so. Letzte Nacht haben ein paar von uns einen Kreis gebildet und uns verteidigt. Ich glaube, wir haben den Bestien nicht einmal einen Kratzer zugefügt, aber sie ließen uns in Ruhe und holten sich andere, die schwächer waren. Für das, was wir getan haben, werden wir als Mooswesen oder Schlimmeres wiedergeboren.«
    Stolperzunge sah in einer kurzen Vision, wie Steingesicht und er loszogen, um diese Leute zu Wandbrecher zu bringen. Doch als er sich an die Gefahren der Reise erinnerte – die Wühler, die Langzungen, die Feuchtpfadwesen –, wurde ihm klar, dass keiner von ihnen es schaffen würde. Er war sich nicht sicher, was seine Jagdgruppe tun konnte, um diese Menschen zu retten, vor allem, wenn Steingesicht verwundet war. Er sah Indrani an.
    Sie seufzte. »Wir könnten viel mehr für diese Leute tun, wenn wir zum Dach gelangen. Hier können sie nicht überleben. Und selbst wenn, früher oder später würden die Wühler kommen, und das wäre es dann …« Sie zuckte mit den Schultern. »Na gut, sie brauchen deine Hilfe, also solltest du sie ihnen wohl gewähren.«
    »Natürlich werden wir ihnen helfen!«, sagte Steingesicht.
    »Steingesicht, du bist verwundet«, sagte Stolperzunge, »und ich glaube nicht, dass ich ihnen von Nutzen sein könnte.«
    Indrani schnaubte ungläubig, und die anderen sahen ihn flehend an. Ein nervöser junger Mann ließ sich sogar auf die Knie fallen und streckte Stolperzunge die zitternden Arme entgegen.
    »Also gut«, sagte er schließlich. »Wir werden unser Bestes tun. Steingesicht?«
    »Ha! Ich wusste es! Genau wie dein Vater!«
    Die Neuankömmlinge wirkten erleichtert und stießen eine Welle von Gebeten und Schluchzern aus. Stolperzunge musste laut sprechen, um zu ihnen durchzudringen. »Gibt es noch andere, die leben wollen?«
    »Oh ja!«, sagte der Älteste. »Viele andere.«
    »Gut.« Er blickte sich um, bis er Yama wiedergefunden hatte. »Du, könntest du … bitte geh zurück zu deinen Leuten und sag allen, die kämpfen möchten… allen, die bereit sind zu essen , dass sie hierherkommen sollen. Bringt so viele Stöcke wie möglich mit. Und sieh zu, dass ihr vor Anbruch der Dunkelheit zurück seid. In der Nacht wird es die meisten Angriffe geben.« Der Junge stieß einen Jubelschrei aus und rannte davon.
    Stolperzunge ließ die Schwächeren unter Steingesichts Obhut zurück. Mit dem Rest der Gruppe ging er auf Erkundung. Es wäre besser gewesen, sie loszuschicken, Holz und Knochen zu sammeln, um Waffen daraus zu machen, aber er glaubte nicht, dass sie allein zurechtkamen, wenn so viele Feinde in der Nähe waren. Sie schienen selbst nicht daran zu glauben. Sie irrten kopflos umher, und jede Bewegung verriet, wie ängstlich und erschöpft sie waren. Unterwegs bemühte sich jeder, nicht der Letzte in der Reihe zu sein.
    »Haltet die Augen offen! Wir brauchen ein paar Häuser, die wir verteidigen können.«
    Genau das fand er neben dem wild dahinrauschenden Fluss. Eine Gebäudegruppe, drei Stockwerke hoch, zog sich in engem Bogen um eine Sackgasse herum. Nur wenig Moos klebte am glatten Material der Wände, als könnte es sich dort nicht halten oder als würde es ihm nicht schmecken. Stolperzunge blickte empor und entdeckte nicht einen einzigen Riss in der Fassade. Zu Hause wäre so etwas sehr ungewöhnlich gewesen, doch in diesem Bereich war es ein Wunder. Aber das Beste war, dass man von den flachen Dächern von drei Seiten aus einen ungehinderten Blick auf den einzigen Zugang zur Gebäudegruppe hatte.
    »Wunderbar«, sagte er. »Und schaut euch diese vielen Trümmer an!« Irgendwann war ein Haus auf der anderen Straßenseite eingestürzt. Er häufte ein paar schwere Brocken aufeinander und trug sie dann einen nach dem anderen aufs Dach. Die anderen – bis auf den

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