Bonfire-Chroniken - Integration: Bonfire Academy Band 2 (German Edition)
jede Anspielung auf Hunde als beleidigend. Und dem Geruch nach musste ich annehmen, dass ein Formwandler mit uns im Büro war.
Monsieur Drasco richtete seine Krawatte und zwirbelte seinen Kaiser-Wilhelm-Schnäuzer, während er sich umsah. »Ich bitte um Entschuldigung. Ich wusste nicht, dass sie Gesellschaft haben.«
»Darf ich vorstellen«, sagte Frau Smelt. »Professor Bern kennen Sie bereits und – «
Masons Vater hob die Hand. »Mit allem schuldigen Respekt. Sie haben mich mit der Begründung, es sei dringend, aus einem Meeting gerissen, weil mein Sohn Mason jemanden bedroht hätte und sie ihn befragen würden. Wo ist er?«
»Ich gehe sie holen«, sagte Professor Bern und stand auf.
»Sie? Was reden Sie da? Mason. Ich bin hier wegen Mason. Meinem Sohn.«
»Ähm, ja.« Professor Bern sah verwirrt aus. »Das wollte ich sagen. Tut mir leid. Ich gehe ihn holen.«
Interessant. Masons Vater war nicht in seine Fähigkeit zum Geschlechterwandel eingeweiht. Ich konnte kaum abwarten, dass seine
Tochter
durch die Tür kam. Sicher würde Professor Bern ihn nicht als diesen Nager hereinbringen.
Doch genau das tat sie. Widerlich. Sie kam mit einer Glasschüssel in ihren weit vor sich gestreckten Händen hereinmarschiert. Ich konnte mein Kichern nicht länger unterdrücken und mir entschlüpfte ein belustigtes Quieken.
Frau Smelt schoss mir einen Todesblick zu, den sie dann auf Professor Bern lenkte. »Ähm, Edna?«
»Möchten Sie, dass ich den Zauber rückgängig mache?«
»Zauber?« Monsieur Drasco zog eine Grimasse.
»Tja, das wollte ich, aber wenn ich darüber nachdenke, ist es vielleicht besser, unter den aktuellen Bedingungen darüber zu reden.«
»Wovon sprechen Sie eigentlich?«, fragte Monsieur Drasco mit erhobener Stimme.
Professor Bern hielt ihm die Schüssel hin.
Er sah hinein und rieb sich das Kinn. Dann sah er Professor Bern verständnislos an. »Ich bin nicht hungrig. Ich habe nach Mason gefragt, nicht nach einem Imbiss.«
Das Entsetzen in Professor Berns Augen war unmissverständlich, als sie hastig die Schüssel unter Monsieur Drascos Nase wegzog. »Das ist kein Imbiss.«
Bevor Professor Bern reagieren konnte, hatte Monsieur Drasco in die Schüssel gepackt und die piepsende Maus am Schwanz herausgehoben. Er schnüffelte an ihr.
»Lassen Sie sie los!«, schrie Frau Smelt. »Fressen. Sie. Ihn. Nicht!«
»Hä? Erst bieten Sie mir einen Imbiss und dann sagen Sie mir, dass ich ihn nicht essen soll?« Er presste die Lippen zusammen.
»Tun Sie ihn einfach in die Schüssel zurück. Das ist nicht… essbar.«, stotterte Frau Smelt.
Mich überkam ein neuer Kicheranfall, den ich zu unterdrücken versuchte. Versagte aber.
Monsieur Drasco drehte sich zu mir. »Und wer bist du?«
»Cordelia. König Pierres Tochter.«
»Ach.« Er wandte sich wieder an Frau Schmelder. »Wo ist Mason? Nachdem Sie verhindert haben, dass ich einen Imbiss zu mir nehme, der mir serviert worden ist, kann ich jetzt meinen Sohn sehen?«
Sie blinzelte und zeigte auf die Schüssel. »Das ist Mason. Er ist bestraft worden.«
Monsieur Drasco schüttelte den Kopf. »Wie bitte?«
»Die Maus… ist Mason«, sagte sie.
Ich unterdrückte ein Prusten.
»Wie bitte?«, wiederholte Monsieur Drasco und kratzte sich am Hinterkopf.
»Wir haben Mason zu einem Gespräch hergebeten, während wir auf sie gewartet haben. Er war ungehorsam und unhöflich, darum wird er bestraft«, erklärte die Smelt.
»Sie haben ihn in eine Maus verwandelt?«, brüllte er. »Eine Maus! Ich habe fast mein eigen Blut gegessen?«
Das war ein abstoßender Gedanke, aber taten diese Formwandler das nicht sowieso? Mäuse essen? Vielleicht nicht. Was für ein Imbiss war eine winzige Maus überhaupt für einen 200 kg schweren Formwandler?
Er ging zu Professor Bern und nahm ihr die Schüssel ab. »Mason?«
Die Maus piepste.
»Monsieur Drasco, ich versichere Ihnen, dass ich es nicht wieder zulasse«, sagte die Smelt beruhigend. »Was die Strafe angeht, ja, Mason wurde in eine Maus verwandelt. Das ist nur vorübergehend und Professor Bern löst den Zauber, wenn wir es für angemessen halten.«
»
Sofort
ist angemessen. Und können Sie diesen Kindern sagen, dass sie gehen sollen?« Er schwenkte seinen Arm in unsere Richtung. »Sie sollten gar nicht hier sein.«
»Tatsächlich haben sie alle mit Mason zu tun und gehören zum Personal der Schule.«
»Zu tun? Wie? Und bevor wir weitermachen, lösen sie den verdammten Zauber. Sofort.«
»Cordelia ist Professor Berns
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