Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)
sie dich jetzt aber drangekriegt, Chrissy«, kicherte Colin.
Christopher fuhr herum und fauchte seinen kleinen Kameraden an, wobei der Schmuck in seinem Mantel leise klimperte. Der Jüngere hatte ganz recht.
Das Pfeifen aus der Küche veranlasste Wellington, die Schultern zu straffen und sich leicht verschnupft die Falten aus der Hose zu streichen. »Ich habe zwar nicht die mindeste Ahnung, worum es geht, aber einerlei, ich bekomme ja gleich eine frische Tasse Tee. Miss Braun, sobald Sie mit Ihrem Unterricht fertig sind, könnten wir unter Umständen …«
»Welly, die Komödie der Irrungen ist eine kleine Gaunerei, bei der die Hilfreichen Sieben mit größter Vorsicht und Geschick gestohlene Waren im Haus der St. Johns platzieren, woraufhin sie – mit einem schauspielerischen Talent, von dem sich die Darsteller der Londoner Oper durchaus eine Scheibe abschneiden könnten – die St. Johns bei der Polizei als ihre Anführer bezichtigen. Und während der Wachtmeister sie verhört, werden immer mehr Beweise und Augenzeugen auftauchen, sodass die St. Johns am Ende das ganze Wochenende auf der Wache bleiben müssen, derweil wir beide, Sie und ich, uns einfach als die St. Johns ausgeben und ihren Termin wahrnehmen.«
»Miss Braun«, Wellington hob abwehrend die Hand, »höchstwahrscheinlich würden die St. Johns umgehend ihre Anwälte rufen und genauso schnell aus dem Gefängnis schlüpfen, wie diese Straßenkinder sie hineinbringen könnten.«
»Wir lassen ein Pärchen verhaften, das sich zu einer handverlesenen Auswahl von Initianden einer Geheimgesellschaft zählen darf – einer Geheimgesellschaft, die ihre Geheimhaltung sehr ernst nimmt. Was Ihre Aufzeichnungen ja erneut bestätigt haben. Glauben Sie wirklich, die St. Johns – kaum gesellschaftsfähig, wie sie sind – würden sich lauthals beschweren?«
Wellington öffnete den Mund, um zu widersprechen, hielt jedoch inne und räusperte sich stattdessen. »Das ist ein Argument, Miss Braun.«
»Nun gut, ihr Hilfreichen Sieben, sind wir d’accord?«
»Ich mag das, wenn Sie sich so vornehm ausdrücken, Ma’am«, kicherte Colin.
»Bis wann muss die Sache denn erledigt sein, Miss Eliza?«, erkundigte sich Liam.
»Noch vor dem Mittagessen, daher das große Frühstück.« Christopher tat nickend sein Einverständnis kund. »Sehr schön. Dann esst noch eben auf, und Alice bereitet indes eure Bäder vor.« Die Kinder stöhnten unwillig, aber Eliza fuhr unbeeindruckt fort: »Um ein Uhr erwarte ich euch wieder hier mit dem Einladungsschreiben für die St. Johns, und während ihr die Wohnung mit der heißen Ware bestückt, haltet Ausschau nach diesem Emblem. Books?«
Wellington blätterte in seinem Notizbuch zu der Skizze, die er vom Wappen der Gesellschaft des Phönix angefertigt hatte. Die Kinder musterten sie eindringlich und drehten sich dann wieder zu Eliza um.
»Falls ihr irgendetwas findet, auf dem dieses Zeichen abgebildet ist, bringt es uns.«
»Ihr Wunsch, Miss Eliza«, verkündete Christopher, »ist uns Befehl.«
»Großartig. Wir sehen uns also um Punkt eins wieder hier. Dann kommt mit eurem Frühstück jetzt auch langsam zum Ende.« Und an Wellington gewandt. »Wollen wir?«
Der Archivar blinzelte. »Wollen wir was ?«
»Arbeiten. Wissen Sie noch, Welly? Das Archiv? Den äußeren Schein wahren und all das?«
Er blinzelte abermals. Ja, richtig. Es war Freitagmorgen. »Oh, natürlich.«
»Ich koche Ihnen im Ministerium auch gleich eine frische Tasse Tee.«
Wellington verdrehte die Augen. »Herzallerliebst.«
Als sie zur Tür gingen, warf er noch einen Blick über die Schulter.
»Die Hilfreichen Sieben des Ministeriums?« Er schüttelte kläglich den Kopf. »Ich brauche wohl gar nicht erst aufzuzählen, gegen wie viele Vorschriften Sie verstoßen haben, allein indem Sie ihnen diesen Namen gegeben haben!«
»Welly, wenn ein Agent im Einsatz ist – insbesondere, wenn es sich bei dem Einsatzort um London handelt – , dann muss er mitunter die Konventionen brechen. Diese Kinder machen ihre Sache sehr gut. Sie haben Harry und mich stets mit wichtigen Informationen versorgt. Wir haben ihnen diesen Namen gegeben, damit sie sich zugehörig fühlen. Als Teil der großartigen Maschinerie des Ministeriums für Eigenartige Vorkommnisse.«
»Aber, die Hilfreichen Sieben des Ministeriums ?«, rief Wellington aus. »Miss Braun, das Ministerium würde es kaum gutheißen … «
Diese unmögliche Frau drohte ihm doch tatsächlich mit dem Finger. »Die
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