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Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Titel: Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tee Morris , Pip Ballantine
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oder zwei Kugeln.«
    Wellington kniff die Augen fest zusammen. Er würde Eliza nicht vorwerfen, dass sie ihn aus dem Archiv gezerrt hatte. Sie war im Recht gewesen. Sie hatte die ganze Zeit über recht gehabt. Wellington würde es nicht bereuen. Es war eine verdammt gute Zeit gewesen.
    Danke, Eliza. Es tut mir leid.
    Der Schuss gellte scharf und laut, und Wellington zuckte zusammen. Er wartete auf den Schmerz, auf das Gefühl von Blut, das seine Kleider tränkte, auf den Sturz aufs Parkett und auf die Verzweiflung, die ihn verzehren würde, sobald er mitansehen musste, wie Eliza von Lord Devane hinausgeschleppt wurde, wo sie seiner Wolllust hilflos ausgeliefert wäre.
    Nichts von alledem geschah.
    Wellington öffnete ein Auge und sah Devane dort stehen, den Arm noch ausgestreckt, den Revolver noch in der Hand. Er öffnete das zweite Auge, als dunkelrote Tropfen zwischen Devanes Lippen hervorquollen. Die Waffe fiel, aber Devane war noch nicht am Ende. Wellington sah, dass der Mann begriff. Devane wusste, dass er erschossen worden war, aber von wem? Langsam drehte er sich zu dem angrenzenden Flur um, aus dem der Schuss gekommen war.
    Olivia Devanes Arm war vollkommen ruhig, genau wie ihre Hand. Der Revolver war geladen und schussbereit, doch sie zögerte. Schweigend schritt sie auf Devane zu.
    »Liebling«, gurgelte er und streckte seinen unversehrten Arm nach ihr aus. »Komm zu mir. Ein Abschiedskuss, für all die schönen Erinner…«
    Der zweite Schuss riss ihn so um, dass er über ein aus dem Boden ragendes Zahnrad stolperte und hart auf dem Boden aufschlug. Wellington vermutete Rache hinter den drei weiteren Schüssen, die Olivia auf ihren Mann abfeuerte, ungeachtet der Tatsache, dass er bereits tot war.
    »Kommen Sie, Lady Devane!«, rief Wellington und legte sich Eliza erneut auf der Schulter zurecht, als das Herrenhaus seine vermutlich letzten Zuckungen von sich gab.
    »Sie verstehen nicht.« Olivia war frei, aber ihr Blick war leer. »Eine Kugel habe ich noch.« Sie spannte den Hahn. »Ich darf sie nicht verschwenden.«
    Wellington sollte nicht mehr die Gelegenheit bekommen, irgendwelche Einwände zu erheben, da sie sich bereits den Revolverlauf in den Mund steckte und abdrückte. Ihr Hinterkopf zierte nun das Gemälde an der Wand und bildete ein makabres Muster aus Hirn, Haar und Knochen. Das Bild war ein Original aus der Zeit des Realismus. Die Ironie, die darin lag, entging Wellington nicht.
    Von seinem schmerzenden Fuß vorangetrieben, der ihn zugleich wach und wachsam hielt, steuerte er auf die offene Haustür zu, die sich mittlerweile um zehn Grad nach links neigte. Das Laufen fiel ihm zusehends schwerer, aber er marschierte beharrlich weiter. Eliza, die er über beiden Schultern trug, drohte ihn zu Boden zu drücken. Doch er blieb nicht stehen, nachdem er die Haustür hinter sich gelassen hatte. Er blieb nicht stehen, als er Mauern und Gebälk einstürzen hörte. Er blieb nicht stehen, als sich seine Füße in den Kies und Schotter der Allee gruben. Selbst als seine eigenen Schreie und das sanfte Knirschen unter seinen Füßen von der gewaltigen Explosion übertönt wurden, marschierte Wellington Books noch weiter.
    Erst an einem Wäldchen etwas abseits der Allee brach er endlich zusammen. Hier war das Gras dick und weich, und es diente Eliza als Polster, als er fiel. Um Atem ringend, zwang Wellington sich, zum Herrenhaus zurückzublicken, und beobachtete mit morbider Faszination, wie sich die Erde öffnete und Havelock Manor verschlang.
    Zwischenspiel
    In welchem unserer schönen Meuchelmörderin eine Lektion erteilt wird
    Wären Sophias Arme und Beine nicht gefesselt gewesen, hätte sie sich selbst dafür in den Hintern getreten, dass sie so verdammt nachlässig gewesen war – und das nicht nur einmal, sondern gleich zweimal. Das erste Mal, kurz nachdem sie sich dazu gratuliert hatte, die Konstruktionszeichnungen so mühelos aus Havelocks Laboratorium geholt zu haben. Sie war gerade im Begriff gewesen, ohne Hast von der Bildfläche zu verschwinden, als die Explosion sie umgerissen hatte. Die Welt war in Schräglage geraten, aber von dort, wo die wütenden Flammen aus dem Türrahmen züngelten, hatte Sophia erkennen können, dass es in Reaktorraum Nummer drei einen katastrophalen Ausfall gegeben haben musste.
    Inglesi, hatte sie in ihrem angeschlagenen Kopf geflucht. Questi Inglesi son Stronzi! Diese Idioten hatten anscheinend nicht vernünftig auf die Druckanzeigen geachtet, und es war so leicht,

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