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Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Titel: Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tee Morris , Pip Ballantine
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wir ja wissen, in sich zusammenfällt, wenn ich mal ein paar Tage nichts katalogisiere.«
    Wellington grinste ein wenig spöttisch, schob den unersprießlichen Gedanken jedoch beiseite. »Sie sind dem Ministerium verpflichtet; und wie uns beiden sehr wohl bewusst ist, hegen Sie durchaus den Wunsch, Ihre Anstellung zu behalten. Ich kann nur sagen, dass ich gesehen habe, wozu Sie im Einsatz fähig sind, und ungeachtet Ihrer großzügigen Verwendung von Dynamit sind Sie … eine wertvolle Mitarbeiterin des Ministeriums. Es wäre wahrlich ein großer Verlust, Sie nicht in unseren Reihen zu haben.«
    Sie blieben stehen. Braun sah Wellington in die Augen, dann nickte sie. »Es hat wehgetan, das zuzugeben, nicht wahr?«
    »Weit mehr, als Sie sich ausmalen können, ja, dennoch bin ich davon überzeugt. Voll und ganz.« Er deutete voraus, und sie gingen weiter. »Daher ziehen Sie doch bitte in Erwägung, dass das, was ich tue, nur zu Ihrem eigenen Wohl geschieht.«
    »Vergessen Sie nicht, was über den Weg zur Hölle und über die sogenannten guten Vorsätze gesagt wird, Books«, stichelte sie.
    »Es wird wohl so sein, Miss Braun, aber wir sollten uns auch darin einig sein, dass Ihr Versagen gleichermaßen ein Versagen meinerseits bedeutet. Man hat mir die Verantwortung dafür übertragen, Sie mit den archivinternen Tätigkeiten vertraut zu machen, und bisher haben Sie noch keinen einzigen Tag in Gänze dort zugebracht.«
    Braun erhob Einwände gegen seine Feststellung. »Moment mal! Ich habe trotzdem so einiges geleistet.«
    »Ja, Sie haben einen unersetzlichen Tonkrug zerstört, diverse Gegenstände der Steinzeit statt der Bronzezeit zugeordet … «
    Sie murrte: »Das Grün lässt eben alles eher steingrau aussehen als bronzefarben.«
    »… und Sie haben das Bestandsverzeichnis um – sage und schreibe – ein Buch erweitert. Habe ich etwas übersehen?«
    Eliza schlug ihm auf den Arm und strahlte. »Ich habe das Leck repariert.«
    »Ihre Stellung im Ministerium ist die eines Archivars, nicht die eines Klempners.«
    »Na schön, also tue ich mich in meinem neuen Aufgabenfeld nicht sonderlich hervor. Was soll’s?« Sie zuckte die Achseln und machte eine flehende Geste, als sie fortfuhr. »Books, Sie haben doch selbst erlebt, was ich am Agentendasein so liebe. Erwarten Sie etwa von mir, dass ich das ohne Weiteres aufgebe?«
    »Ja, das tue ich, Miss Braun«, erklärte Wellington. »Als Geheimagentin wurde von Ihnen erwartet, Befehle zu befolgen. Und nach dem, was ich aus erster Hand erlebt habe, taten Sie genau das, und es hat mir das Leben gerettet. Also ja, ich erwarte von Ihnen, dass Sie tun, was Sie bereits in der Antarktis getan haben, und zwar Befehle befolgen.«
    Schweigend gingen sie weiter, und Brauns Gesicht lief leuchtend rot an. Er wollte ein harmonisches Verhältnis aufbauen und sie ganz gewiss nicht in Verlegenheit bringen, doch was hatte er denn für eine Wahl? Es fraß an ihr, was er daran erkannte, dass sie mehrmals anhob, ihm etwas zu sagen, aber dann doch nur ausatmete.
    Schließlich stieß sie einen angewiderten Seufzer aus und versetzte ihm einen weiteren Hieb auf den Arm. »Ach, kommen Sie schon, Welly«, sagte sie und ignorierte das leise »Au!« , das er von sich gab. Offenbar völlig unbeirrt stellte sie ihre nächste kühne Frage. »Wo bleibt Ihre Abenteuerlust?«
    »Nun … «, er rieb sich den Arm und verzog das Gesicht, »… würde ich Ihre Definition von Abenteuerlust teilen, meinen Sie wirklich, ich hätte mir dann eine Stellung als Archivar gesucht, noch dazu in einer Organisation, die sich Ministerium für Eigenartige Vorkommnisse nennt?«
    Braun wollte antworten, entschied sich jedoch dagegen.
    Mit einem Nicken, das ein »Eben!« ausdrückte, fuhr er fort. »Für mich liegt der Reiz im Rätselhaften, in den Nachforschungen, die ich über etwas anstelle, von dem ich morgens noch nichts ahne. Die Dinge, die Ihresgleichen von den Einsätzen mitbringt, haben allesamt eine Geschichte zu erzählen. Ich fand es stets äußerst befriedigend, über das hinauszuforschen, was die Geheimagenten zu Wege bringen. In vielerlei Hinsicht kann ein Fall erst wirklich gelöst werden, nachdem er als abgeschlossen erklärt wurde.«
    »Und an dieser Stelle, mein lieber Agent Books«, erklärte Braun mit hochgezogener Augenbraue, »widersprechen Sie sich selbst. Sie behaupten, Sie wüssten ein gutes Rätsel zu schätzen, und doch befinden sich in den Tiefen des Archivs reichlich ungelöste Fälle, bei denen die

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