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Borderlands

Borderlands

Titel: Borderlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McGilloway
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hin und wieder
immer noch auf einen Drink zu sich einlud und nachdrücklich anregte, wir
müssten bald einmal miteinander zu Abend essen, wenn wir uns hin und wieder sonntags
bei Ende der Messe trafen, wussten wir alle, dass ihre Einladungen reine
Höflichkeit waren: leere Gesten, von denen beide Seiten hofften, dass die
andere nicht darauf einging. »Deborah, richtig.«
    »Debbie geht
es bestens, Miriam. Schön, dich zu sehen. Was kann ich für dich tun?« Ich
versuchte, jeden Blickkontakt zu vermeiden, doch Miriam spürte bestimmt mein
Unbehagen.
    »Thomas hat
mir gesagt, dass er dich gestern vor der Kirche getroffen hat. Ich glaube, er
war bedauerlich unfreundlich zu dir, Benedict, und ich möchte mich dafür
entschuldigen. Er macht sich große Sorgen um seinen Vater, weißt du. Manchmal
weiß Thomas nicht recht, wer Freund ist und wer …« Sie stockte mitten im Satz
und klappte ihre Handtasche auf, als könnten sich dort die Worte verstecken,
die ihr fehlten.
    »Feind?«
    Sie lachte
fröhlich und tat das Wort mit einer knappen Handbewegung ab. »Wir machen uns
alle furchtbare Sorgen um Tommy senior, Benedict. Erst recht nach diesem
Schrecken, als er jemanden in seinem Zimmer gesehen hat.«
    »Was willst du
von mir, Miriam?«
    »Thomas
befürchtet, dass es nach seinem gestrigen Verhalten irgendwelche … Animositäten
zwischen euch geben könnte, die deine Bereitschaft schmälern könnten, zu
ermitteln, was da passiert ist. Das ist alles.« Sie hielt inne, fuhr jedoch
fort, als sie merkte, dass ich nicht antworten würde. »Tommy senior hat viel
getan für diese Gegend. Er war seinerzeit ein großartiger TD . Ein großer
Fürsprecher für diese Region. Thomas möchte sicherstellen, dass sein Vater die
bestmögliche Behandlung erhält. In jeder Hinsicht.«
    Tommy Powell
senior war tatsächlich ein TD , ein Mitglied des Dail, des irischen Abgeordnetenhauses, gewesen, und
zwar während der schlimmsten Unruhen. Er war absolut unabhängig geblieben, war
zwischen den Parteien Fianna Fail und Fine Gael hin und her geschwenkt, je
nachdem, welches Lager ihm für den Donegal aussichtsreicher erschien. Er hatte
eine Reihe großer Textilfabriken in die Region geholt, was mehrere hundert
Arbeitsplätze geschaffen und einen wirtschaftlichen Aufschwung bewirkt hatte.
Andererseits hatten die meisten sich an Flüssen angesiedelt und ihre Abwässer
dort hineingepumpt, was zu öffentlichen Protesten von Umweltschützern geführt
hatte. Stets hatte sich Tommy Powell senior daraufhin in den örtlichen Medien abschätzig
über die Sorte Liberale geäußert, denen Fische wichtiger waren als Menschen und
Seetang wichtiger als das Essen auf dem Tisch. Seine bodenständige Rhetorik
sicherte ihm große Beliebtheit, und sogar diejenigen, die den Mann nicht
mochten – und das waren viele –, bewunderten das Charisma, mit dem er seine
Positionen vertrat. Er war zwei Jahre zuvor in den Ruhestand getreten, nachdem
er einen kleinen Schlaganfall gehabt hatte, und man munkelte, bei den nächsten
Wahlen würde Thomas Powell jr. in die Fußstapfen seines Vaters treten und in
die Politik gehen. Jedenfalls verfügte er über das Geld und die
Medienwirksamkeit, um den Versuch aus reiner Eitelkeit zu unternehmen,
ungeachtet der Lauterkeit seiner Absichten oder der Erfolgsaussichten.
    »Ich werde sehen,
was ich tun kann, Miriam«, erwiderte ich und lächelte aufrichtig, wie ich
hoffte. Sie spielte mit dem obersten Knopf ihrer Leinenjacke und zog damit
meinen Blick auf den Spitzenbesatz des weißen Satinhemdchens, das sie darunter
trug. Vielleicht unabsichtlich. Vielleicht. Sie sah an sich hinab und dann
rasch zu mir, folgte meinem Blick, den ich sofort von ihrem Dekolleté abwandte,
und ein Lächeln spielte auf ihren Lippen.
    »Wir wären dir
dankbar für alles, was du neben dieser schrecklichen Sache mit dem jungen
Mädchen tun kannst, Benedict. Sag mal, kommt doch an Weihnachten auf einen
Drink bei uns vorbei, du und Debbie. Wir könnten uns über die alten Zeiten
unterhalten, uns an unsere wilde Jugend erinnern.« Während sie das sagte, riss
sie die Augen gespielt verheißungsvoll auf und deutete ein Lächeln an.
    Ich erwiderte
das Lächeln. »Vielleicht machen wir das, Miriam, aber mit dem Kleinen ist es
nicht so leicht auszugehen.«
    Sie stand auf.
»Dann frohe Weihnachten«, sagte sie und beugte sich zu mir, legte mir ganz
leicht eine Hand auf die Schulter und bot mir ihre Wange. Ich küsste sie
verlegen und fühlte mich umso unbeholfener, als

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