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Borderlands

Borderlands

Titel: Borderlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McGilloway
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Lifford
gefahren. Sie wollte mit ihren Schwestern ins Kino gehen.«
    »Was hatte sie
an?«
    Sie dachte
kurz nach. »Ein rotes Oberteil und einen Rock, die sie sich von mir geliehen
hatte. Sie hatte nichts zum Umziehen dabei, also hat sie Sachen von mir
angezogen.«
    »Was ist mit
der Kleidung, die sie angehabt hatte?«
    »Die ist oben.
Ich wollte sie behalten – als Erinnerung, wissen Sie. Klingt wahrscheinlich
idiotisch. Brauchen Sie sie zurück? Ich hab sie allerdings gewaschen – falls
Sie nach Beweisen suchen oder so, wissen Sie. Tut mir leid«, sagte sie und
spielte die Erschrockene.
    »Ich denke,
nicht«, sagte ich; sie würden der Spurensicherung kaum weiterhelfen, wenn
Angela sie nicht zum Zeitpunkt ihres Todes getragen hatte. »Hat sie gesagt, wo
sie nach dem Kino hinwollte?«
    Sie zögerte
kurz. »Nach Hause, glaube ich.«
    »Sind Sie
sicher?«
    »Ich glaube.«
    Ich beschloss,
die Sache anders anzugehen. »Warum hat sie Donnerstag hier übernachtet?«
    »Ich bin … ich
war ihre Freundin. Warum sollte sie nicht bei mir übernachten?«
    »Warum am
Donnerstag? Warum hat sie nicht zu Hause übernachtet?«
    »Sie war in
einem Club in Strabane; es war praktischer für sie, hier zu übernachten.«
    »Sind Sie
zusammen in den Club gegangen? Oder haben Sie sich erst dort getroffen?«
    »Ich habe sie
da getroffen.«
    »Mit wem kam
sie in den Club?«
    Ein weiteres
Zögern. »Ich weiß nicht.«
    »Wirklich
nicht?«
    »Sie hatte
eine Menge Freunde. Angela war in der Hinsicht nicht schüchtern.«
    »Wer war es?«
    »Ich bin nicht
sicher«, sagte sie. »Es könnte einer von den Travellern gewesen sein, aber ich
weiß es nicht. Er hält sich von mir fern. Angela hätte es mir nicht gesagt,
wenn sie mit ihm da war.«
    »Warum nicht?«
    »Weil sie
weiß, dass ich ihn nicht mag.«
    »Warum nicht?«
    »Weil er sie
benutzt hat.«
    »In welcher
Hinsicht?«
    Keine Antwort.
    »In welcher
Hinsicht, Yvonne?«
    »Sie … das
möchte ich nicht sagen. Es wäre unfair, ihr gegenüber.«
    »Yvonne.
Angela wurde von irgendjemandem ermordet. Ich muss alles über sie erfahren – ob
gut oder schlecht –, wenn ich herausfinden soll, wer das getan hat.«
    Sie dachte
darüber nach und nahm rasch hintereinander zwei Züge von ihrer Zigarette, ehe
sie sich vorbeugte und sie im Aschenbecher ausdrückte. Sie lehnte sich zurück,
zog die nackten Beine unter den Körper und legte einen Arm um die Knie.
    »Sie ließ ihn
gewisse Dinge tun. Mit ihr. Sex und so.«
    »Warum?«
    »Für Geld.
Damit sie sich was kaufen konnte.«
    »Was denn?«
    »Drogen
normalerweise. Sie hat vor kurzem mit Drogen angefangen, nachdem sie McKelvey
kennengelernt hatte. Er hat sie in einem Club in Strabane kennengelernt. Hat
ihr was umsonst gegeben, hat ihr dann Drogen verkauft; wenn sie kein Geld mehr
hatte, hat sie auf andere Art dafür bezahlt.« Sie errötete leicht. »Sie hat in
meiner Anwesenheit nie über ihn gesprochen.«
    »Was für
Drogen?«
    »E, meistens.
McKelvey hat das Zeug für sie besorgt oder ihr das Geld gegeben, damit sie es
bei jemand anders kaufen konnte.«
    »War sie
Freitagabend mit McKelvey zusammen?«
    »Ich weiß
nicht. Kann sein. Sie hat gesagt, sie wäre verabredet. Wollte was Hübsches
anziehen; sie hat meine rote Jacke genommen. Die hatte ich selbst erst ein Mal
getragen. Aber an ihr sah sie besser aus.«
    »Kann es sein,
dass sie am Freitag jemand anders als McKelvey getroffen hat?«
    »Kann sein.
McKelvey war nicht ihr Einziger. Wie gesagt, sie hatte eine Menge Freunde.«
    »Haben Sie
McKelvey mit ihr zusammen gesehen?«
    »Ich dachte,
ich hätte ihn gesehen, aber ich bin mir nicht sicher.«
    Das Gespräch
verlief ziemlich ungezwungen, daher beschloss ich, zu Johnny Cashell
zurückzukehren. »Hat sie Ihnen erzählt, ob und worüber sie und ihr Vater sich
am Donnerstag gestritten hatten? An dem Abend, an dem sie bei Ihnen übernachtet
hat?«
    Sie zögerte
und wog ihre Möglichkeiten ab. Am Ende entschied sie sich für eine ehrliche
Antwort. »Das Übliche. Er hat sie beim Anziehen beobachtet. Das hat er ständig
getan. Sie hat erzählt, als sie einmal aus der Dusche kam, stand er im
Badezimmer und hat sich die Zähne geputzt oder so. Hat so getan, als wäre
nichts dabei. Sie fand das einfach widerlich. Aber wenn Sie mich fragen,
McKelvey ist kein Stück besser.«
    »Hat Angelas
Vater ihr irgendetwas angetan? Irgendwas, was er nicht hätte tun dürfen?«,
wollte ich wissen und bemühte mich, direkt zu fragen, ohne grob zu werden. »Hat
er

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