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Borderlands

Borderlands

Titel: Borderlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McGilloway
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Vortag bereits früher gegangen sei.
    »Sind Sie
sicher, dass sie für unser Haus geeignet ist?«, fragte Mrs MacGowan. »Wissen
Sie, mir wäre es lieber, wenn das Personal keinen Ärger mit der Polizei hätte.«
    »Soweit ich
weiß, Mrs MacGowan, hat Yvonne Coyle nichts Unrechtes getan. Ich möchte über
etwas völlig Harmloses mit ihr reden«, log ich. »Sie ist Zeugin bei einem
Unfall gewesen.«
    »Ich werde ihr
sagen, sie soll Sie anrufen, wenn sie morgen wieder da ist –«
    »Danke, Mrs
MacGowan.«
    »Falls sie
allerdings morgen nicht kommt, braucht sie gar nicht –«
    Ich legte
schnell auf, um mir den Rest zu ersparen. Dann wählte ich die Nummer der PSNI -Wache in
Strabane und bat darum, mit Inspector Hendry verbunden zu werden.
    Wie erwartet
kümmerte es Hendry nicht, ob unsere Leute über die Grenze fuhren, um die
Inhaber der Lokale zu befragen, auch wenn es genau genommen nicht erlaubt war.
Es gab noch Kollegen zu beiden Seiten der Grenze, die das nicht gern sahen,
aber im Allgemeinen wussten wir alle, dass wir dieselben Leute jagten. Die
schlechte alte Zeit, als Verschleierungstaktik und Misstrauen jeden Kontakt
verhindert hatten, gehörte immer mehr, wenn auch noch nicht gänzlich, der
Vergangenheit an. Auch meiner ein wenig ungewöhnlichen Bitte, Cashell in seiner
Zelle beim PSNI zu befragen,
stimmte Hendry zu – unter der Voraussetzung, dass ich den stillen Teilhaber
mimte, offiziell nicht dienstlich dort war und Hendry für mich die Fragen
stellte. Schließlich erkundigte ich mich, ob man Whitey McKelvey bereits
gefunden habe, obwohl ich wusste, dass Hendry uns sofort angerufen hätte, um
mit der Effizienz der nordirischen Polizei – ganz im Gegensatz zu ihrem trägen
Pendant von jenseits der Grenze – anzugeben.
    »Keine Spur
hier«, sagte er, »aber ich habe gerüchteweise von den Fahrenden gehört, er sei
auf Ihrer Seite. Offenbar hat ein Zweig seiner Familie außerhalb von Ballybofey
ein Lager aufgeschlagen.«
    »Darüber habe
ich noch gar nichts gehört«, erwiderte ich. Es nagte ein wenig an mir, dass ich
diese Information nicht von unseren Leuten erhalten hatte.
    »Das liegt
daran, dass ich es Ihnen noch nicht erzählt hatte. Ich sage Ihnen: Der
britische Geheimdienst ist der beste auf der Welt!«, lachte er.
    »Ich bin in
einer Stunde bei Ihnen«, sagte ich und legte auf. Sofort danach rief ich in der
Polizeiwache von Ballybofey an und wurde mit einem Sergeant Moore verbunden.
Der versprach, dem Tipp nachzugehen, Whitey McKelvey könne sich in seinem
Bezirk aufhalten, nachdem ich ihm eine Beschreibung des Jungen und einige
Hintergrundinformationen zu seiner Person gegeben hatte. Ich bat ihn, es nicht
an die große Glocke zu hängen; ich wollte nicht, dass uns der Junge wieder
durch die Lappen ging.
    Ich hatte
beschlossen, Hendry nicht nach Yvonne Coyles Adresse zu fragen; er würde nur
wieder mit dem britischen Geheimdienst prahlen, und der Preis war mir für so
eine Lappalie zu hoch. Stattdessen beschloss ich, selbst ein wenig grundlegende
Detektivarbeit zu leisten, und sah in einem nordirischen Telefonbuch nach, das
jemand einige Jahre zuvor aus einer Telefonzelle gleich hinter der Grenze
»entliehen« hatte. In Glennside gab es keine Coyles. Ich versuchte es erneut
bei Mrs MacGowan, wobei ich mich angemessen für meine vorige Schroffheit
entschuldigte. Sie gab mir die Adresse sofort und war ebenso kurz angebunden
wie ich zuvor. Ich beschloss, Yvonne zu besuchen, ehe ich zu Johnny Cashell
fuhr, auf die geringe Chance hin, dass Angela ihrer Freundin gegenüber
irgendwann einmal ihren Vater erwähnt hatte.
    Ich musste drei Mal läuten, ehe ich jemanden
die Treppe herunterpoltern und gleich darauf das Geräusch des Riegels hörte.
Dann öffnete Yvonne Coyle mir die Tür in einem rosafarbenen Morgenmantel, den
man mit seinem auf die Brust gestickten Teddybär eher an einem Kind erwartet
hätte. Ihre Haare waren ziemlich kurz und wirkten nass noch dunkler. Auf ihrer
Haut funkelten Wassertropfen, und sie roch unverkennbar nach Shampoo und Seife.
    »Oh … ich …
Kann ich etwas für Sie tun?«, fragte sie und raffte mit einer Faust den Kragen
ihres Morgenmantels zusammen, während sie mit der anderen Hand die Tür
aufhielt.
    Ich stellte
mich vor und fügte hinzu: »Ich würde Sie gerne sprechen, Miss Coyle, wenn es
Ihnen nichts ausmacht«, und lächelte, um der Situation die Bedrohlichkeit zu
nehmen.
    »Über Mr
Powell?«, fragte sie und tat gelangweilt.
    »Ich denke,
Sie wissen, worüber«,

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