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Born to Run: Ein vergessenes Volk und das Geheimnis der besten und glücklichsten Läufer der Welt (German Edition)

Born to Run: Ein vergessenes Volk und das Geheimnis der besten und glücklichsten Läufer der Welt (German Edition)

Titel: Born to Run: Ein vergessenes Volk und das Geheimnis der besten und glücklichsten Läufer der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher McDougall
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Abenteuersportarten in Jackson Hole im Bundesstaat Wyoming und war der ehemalige Fitnessdirektor am Zentrum für Gesundheitswissenschaften der Universität von Colorado. Erics Spezialgebiet war es, Ausdauersportarten in ihre grundlegenden Bewegungen zu zerlegen und übertragbare Fertigkeiten aufzuspüren. Er beschäftigte sich mit Felsklettern, um die passende Schultertechnik für Kajakfahrer zu finden, und übertrug den sanften, gleichmäßigen Vortrieb beim Skilanglauf auf das Mountainbiking. Sein eigentliches Untersuchungsziel sind die grundlegenden Bewegungstechniken. Er ist überzeugt davon, dass der nächste große Fortschritt in Sachen Fitness nicht von der Trainingslehre oder der Technologie, sondern von der Bewegungstechnik ausgehen wird: Der Athlet, der Verletzungen vermeidet, wird die Konkurrenz hinter sich lassen.
    Er hatte meinen Artikel über Caballo und die Tarahumara gelesen und war neugierig auf weitere Informationen zu diesem Thema. »Was die Tarahumara betreiben, ist reine Körperkunst«, sagte er. »Niemand sonst auf diesem Planeten hat aus der Fortbewegung aus eigener Kraft eine solche Tugend gemacht.« Eric war von den Tarahumara fasziniert gewesen, seit ein Athlet, den er auf das Rennen in Leadville vorbereitet hatte, mit erstaunlichen Geschichten über fantastische Indianer zurückgekehrt war, die mit Sandalen und Lendentüchern durch die druidische Abenddämmerung gehuscht waren. Eric durchstöberte bei seiner Suche nach Literatur über die Tarahumara ganze Bibliotheken, doch er fand nur ein paar anthropologische Texte aus den 1950er Jahren des vergangenen Jahrhunderts und den amateurhaften Bericht eines Ehepaares, das mit seinem Wohnwagen Mexiko bereist hatte. In der sportlichen Fachliteratur tat sich eine rätselhafte Lücke auf. Der Langstreckenlauf ist der führende Mitmachsport der Welt, aber über seine führenden Aktiven war bisher so gut wie gar nichts geschrieben worden.
    »Die Menschen denken, dass sie wissen, wie man läuft, aber beim Laufen gibt es genauso viele Nuancen wie auf allen anderen Gebieten«, sagte mir Eric. »Fragt man die Leute, dann sagen die meisten: ›Die Menschen laufen einfach so, wie sie laufen.‹ Das ist lächerlich. Schwimmt jeder einfach so, wie er schwimmt?« Unterricht ist in jeder anderen Sportart eine Grundvoraussetzung. Man zieht nicht einfach los und drischt mit dem Golfschläger auf den Ball ein oder rutscht auf Skiern einen Berg hinunter, bevor man mit irgendjemandem die entsprechenden Lernschritte durchgegangen ist und die richtige Bewegungsform geübt hat. Tut man das nicht, ist die Ineffizienz garantiert, und Verletzungen sind unvermeidlich.
    »Mit dem Laufen ist es genauso«, erklärte Eric. »Lernt man das Falsche, wird man nie erfahren, wie gut man sich bei dieser Tätigkeit fühlen kann.« Er befragte mich intensiv zu den Einzelheiten des Rennens, das ich bei meinem Besuch in der Tarahumara-Schule gesehen hatte. (»Der kleine Holzball«, sinnierte er. »Wenn sie ihn vor sich hertreiben, lernen sie dabei auch, wie man läuft. Das kann kein Zufall sein.«) Dann bot er mir einen Deal an: Er würde mich für Caballos Rennen fitmachen, und ich sollte mich im Gegenzug bei Caballo für ihn verbürgen.
    »Wenn dieses Rennen wirklich stattfindet, müssen wir dabei sein«, drängte Eric. »Das wird der größte Ultralangstreckenlauf aller Zeiten.«
    »Ich glaube nur nicht, dass ich für 80-Kilometer-Läufe geschaffen bin«, sagte ich.
    »Jeder Mensch ist fürs Laufen geschaffen«, gab er zurück.
    »Jedes Mal, wenn ich mein Pensum erhöhe, klappe ich zusammen.«
    »Diesmal nicht.«
    »Sollte ich mir Einlagen besorgen?«
    »Lass die Finger davon.«
    Ich war zunächst unschlüssig, aber Erics uneingeschränktes Vertrauen überzeugte mich. »Ich sollte vielleicht zuerst abnehmen, um meine Beine zu entlasten.«
    »Deine Ernährung wird sich ganz von allein ändern. Wart nur ab.«
    »Wie ist es mit Yoga? Das wird helfen, oder?«
    »Lass das bleiben. Jeder Yoga praktizierende Läufer, den ich kenne, verletzt sich.«
    Das klang immer besser. »Du glaubst wirklich, dass ich es schaffe?«
    »Die Wahrheit: Du hast keinerlei Spielraum für Fehler. Aber du kannst es schaffen.« Ich müsste dafür nur alles vergessen, was ich über das Laufen wisse, und ganz von vorne anfangen, meinte Eric.
    »Mach dich auf eine Zeitreise in die Vergangenheit gefasst«, sagte er. »Wir machen dich zum Indianer.«

    Ein paar Wochen später hinkte ein Mann, dessen rechtes Bein

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