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Born to Run: Ein vergessenes Volk und das Geheimnis der besten und glücklichsten Läufer der Welt (German Edition)

Born to Run: Ein vergessenes Volk und das Geheimnis der besten und glücklichsten Läufer der Welt (German Edition)

Titel: Born to Run: Ein vergessenes Volk und das Geheimnis der besten und glücklichsten Läufer der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher McDougall
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ich mag es trocken. Es schmeckt wie zermahlenes Popcorn.«
    »Kennen Sie sich mit Phenolen aus?«, fügte Tony hinzu. »Das sind natürliche, in Pflanzen vorkommende Chemikalien, die vor Krankheiten schützen. Im Prinzip stärken sie Ihr Immunsystem.« Wissenschaftler der Cornell University in Ithaca/New York untersuchten bei einer Vergleichsstudie von Weizen, Hafer, Mais und Reis, welche dieser Nutzpflanzen den höchsten Phenolanteil aufweist, und Mais war der überlegene Sieger. Und Pinole kann, weil er einen niedrigen Fettanteil hat und ein Vollkornlebensmittel ist, das Risiko, an Diabetes oder an einer mit dem Verdauungssystem verbundenen Krebsart zu erkranken, erheblich vermindern – eigentlich an jeder Krebsart. Nach den Erkenntnissen von Prof. Dr. Robert Weinberg, einem Krebsforscher am Massachusetts Institute of Technology (MIT), der das erste Tumorsuppressor-Gen entdeckte, wird jede siebte tödliche Krebserkrankung durch überschüssiges Körperfett verursacht. Es ist eine ganz nüchterne Rechnung: Werde das Fett los, und du verringerst dein Krebsrisiko.
    Also ist das Tarahumara-Wunder, wenn es um das Thema Krebs geht, letztlich gar kein so großes Rätsel. »Ändern Sie Ihre Lebensweise, und Sie können Ihr Krebsrisiko um sechzig bis siebzig Prozent reduzieren«, hat Dr. Weinberg erklärt. Darm-, Prostata- und Brustkrebs waren in Japan nahezu unbekannt, führt er aus, bis die Japaner amerikanische Essgewohnheiten annahmen. Innerhalb weniger Jahrzehnte nahmen die Sterbefälle durch diese drei Krankheiten enorm zu. Die American Cancer Society verglich im Jahr 2003 magere und übergewichtige Menschen, und die Ergebnisse fielen noch schlimmer aus als erwartet: Übergewichtige Männer und Frauen hatten ein sehr viel größeres Risiko, an mindestens zehn verschiedenen Krebsarten zu sterben.
    Der erste Schritt, um nach Tarahumara-Art von Krebs verschont zu bleiben, ist deshalb einfach genug: weniger essen. Der zweite Schritt ist zwar auf dem Papier genauso einfach, aber schwerer in die Praxis umzusetzen: besser essen. Wir brauchen mehr körperliche Bewegung, sagt Dr. Weinberg, und müssen außerdem unsere Ernährung auf Obst und Gemüse aufbauen statt auf rohem Fleisch und industriell verarbeiteten Kohlenhydraten. Den überzeugendsten Beweis liefert die Beobachtung von Krebszellen, die ums eigene Überleben kämpfen: Wenn bösartige Tumoren operativ entfernt werden, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie erneut auftreten, bei Patienten mit »traditioneller westlicher Ernährungsweise« 300 Prozent höher als bei Patienten, die viel Obst und Gemüse essen. So war es 2007 in einem Bericht des Journal of the American Medical Association nachzulesen. Warum ist das so? Weil einzelne Krebszellen, die nach der Operation im Körper zurückbleiben, durch tierische Eiweiße stimuliert zu werden scheinen. Streicht man solche Nahrungsmittel vom Speisezettel, treten solche Tumoren vielleicht gar nicht erst auf. Iss wie ein Armer, wie Coach Joe Vigil zu sagen pflegt, und du siehst deinen Arzt nur auf dem Golfplatz.
    »Alle Nahrungsmittel der Tarahumara sind sehr leicht zu beschaffen«, sagte mir Tony. »Das sind in erster Linie Pintobohnen, Kürbisse, Chilischoten, verschiedene Wildgemüse, Pinole und viel Chia. Und Pinole ist nicht so schwierig zu besorgen, wie Sie denken.« Die Firma Nativeseed.org verkauft es über das Internet, neben traditionellem Saatgut, falls Sie Ihren eigenen Mais anbauen und Hausmacher-Pinole mit einer Kaffeemühle herstellen wollen. Eiweiß ist kein Problem: Nach einer 1979 im American Journal of Clinical Nutrition veröffentlichten Studie übertrifft die traditionelle Tarahumara-Ernährung die von den Vereinten Nationen empfohlene tägliche Eiweißmenge um über 50 Prozent. Das für den Knochenaufbau benötigte Kalzium gelangt über den Kalkstein, den die Tarahumara-Frauen zur Maisverarbeitung benutzen, in Tortillas und Pinole.
    »Und was ist mit dem Bier?«, fragte ich. »Sind die Trinksitten der Tarahumara auch irgendwie nützlich?«
    »Ja und nein«, sagte Tony. »Das Tesgüino der Tarahumara ist nur ganz leicht vergoren, deshalb ist der Alkoholgehalt gering und der Nährstoffanteil hoch.« Das macht das Tarahumara-Bier zu einem Lebensmittel mit hohem Nährwert – vergleichbar einem Vollkorn-Smoothie -, während das unsere nur Zuckerwasser ist. Ich könnte versuchen, bei mir zu Hause mein eigenes alkoholfreies Maisbier zu brauen, aber Tony hatte eine bessere Idee. »Bauen Sie eine bestimmte wilde

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