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Bosmans/Deleu 03 -Ins blanke Messer

Bosmans/Deleu 03 -Ins blanke Messer

Titel: Bosmans/Deleu 03 -Ins blanke Messer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Deflo
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ausgemacht. Ich sollte dich abholen.«
    »Wo bist du denn jetzt?«
    Nadia Mendonck riss ihre ausdrucksvollen Augen auf und schluckte.
    »Nadia?«
    »Tut mir leid, ich bin spät dran. Ich bin noch zu Hause und werde mich heute Abend revanchieren, versprochen. In etwa zehn Minuten fahre ich los. Wir sehen uns dann bei dir. Tschüs!«
    Frank Tack betrachtete sein Handy, als hätte er noch nie eines gesehen. Der Apparat schabte über seine Bartstoppeln, während er sich mit den Fingern der anderen Hand durch die Haare fuhr. Achselzuckend steckte er das Telefon in die Brusttasche seines Hemdes. Seine Entschuldigung, dass er sich etwas verspäten würde, war ihm im Hals steckengeblieben, wo sie jetzt unangenehm kribbelte.
    Als die Ampel auf Grün sprang, startete der Camaro mit Vollgas in Richtung Autobahn. Trotz der steilen Auffahrt kletterte die Tachonadel rasch nach oben, und Frank Tack fühlte sich wieder ganz in seinem Element.
Mein Rekord Mechelen – Antwerpen?,
fragte er sich, und während er laut »zwölf Minuten« sagte, lachte er und entblößte dabei sein strahlend weißes Gebiss, auf das er großen Wert legte.
Was könnte wichtiger sein im Leben? Nadia Mendonck, ja, das ist vielleicht ein Schuss! Das schönste Geburtstagsgeschenk, das ein Mann sich wünschen kann. Erst ein bisschen Zeit in Komplimente investieren, und dann zum Auftakt eine Runde neunundsechzig. Ja!
     
    Während Nadias Romeo über die Autobahn raste, setzte sie sich mit übereinandergeschlagenen Beinen auf sein Sofa. Sie kam irgendwie nicht zur Ruhe und stand schließlich auf und reckte sich. Sie blickte in den Craquelé-Spiegel, der kunstvoll in den Mittelteil eines antiken Wandschranks eingearbeitet war, und zwinkerte ihrem Spiegelbild zu. Das Gefühl des Unbehagens ebbte ab.
Frank ist unterwegs!
    Sie blickte ein zweites Mal in den Spiegel und erschrak, denn ihre blonden Locken standen in alle Richtungen ab. Sie eilte in das schwarzgekachelte Badezimmer und stützte sich mit beiden Händen auf dem Waschbecken ab. Durch den Spaghettidampf glich ihre Frisur einer Dauerwelle, wie sie alte Damen tragen.
    Mit einer Präzision, wie sie bei Frauen nur selten vorkam, gelang es ihr, sich in einer knappen Viertelstunde die Haare zu waschen, die Zähne zu putzen und sich mit Franks extrem männlich duftendem Deo frisch zu machen. Ehe sie ihre Jeans wieder anzog, sprühte sie sich als Dreingabe noch einen Hauch Armani in den Schritt. Sie hob ihre festen Brüste ein Stück an und gab sich einen aufmunternden Klaps auf den Po.
    Während sie ihren BH wieder zuhakte, suchte sie fieberhaft nach einem Handtuch für ihre nassen Haare, doch sie konnte nirgendwo eines entdecken.
Mist! Sobald ich von der Badematte runtergehe, verwandelt sich der glänzende Fliesenboden in eine Rutschbahn. Dann kann ich hier auch noch putzen.
Sie drehte ihre Haare zu einem Knoten zusammen und hielt ihn mit der rechten Hand fest. In dem schwarzen Schrank hingen nur Bademäntel.
    Auf bloßen Füßen huschte sie ins Wohnzimmer, noch immer auf der Suche nach einem Handtuch. Sie erinnerte sich daran, dass sie Frank mal eines in den Abstellraum mit der Klapptür hatte werfen sehen.
Ein benutztes Handtuch ist besser als gar keines. Vor allem, wenn Frank sich damit abgetrocknet hat.
Sie leckte sich vergnügt über die Lippen und ging auf Zehenspitzen zum Abstellraum.
Wenn er jetzt reinkommt, können wir die Spaghetti direkt überspringen. Spaghetti!
Sie flitzte in die Küche und drehte die Herdplatte aus. Als sie den Topfdeckel anhob, stellte sie erleichtert fest, dass die Soße nicht angebrannt war.
    Der Abstellraum sah im Gegensatz zu Franks Wohnung unaufgeräumt aus. Nachlässig übereinandergestapelte Kartons, ein offenes Regal, Bürsten, Putzlappen und Eimer standen kunterbunt durcheinander. Der Wäschekorb neben der Tür war leer. Nadia Mendonck fluchte. Sie hatte keine Lust, barfuß in den Keller zu laufen.
Dann darf ich mir hinterher noch mal die Füße waschen. Bei Frank weiß man schließlich nie …
Lüstern lachte sie auf. Als sie die Kleider in dem offenen Regal berührte, warf sie einen schuldbewussten Blick über die Schulter.
Hey, eine Polizeiuniform. Ob Frank mal Streifenpolizist gewesen ist? Er und den Verkehr regeln. Da hat er höchstens ein heilloses Durcheinander angerichtet mit seinem knackigen Hintern. Was ist das Wichtigste an einem Mann? Ein knackiger Hintern, auf jeden Fall.
    Als sie nach zwei ergebnislosen Versuchen den dritten Einbauschrank öffnete, gefror

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