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Botschaft aus der Unterwelt

Botschaft aus der Unterwelt

Titel: Botschaft aus der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kari Erlhoff
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Student am Institut für Literaturwissenschaft. Er wohnte im Wohnheim auf dem Campus und ist dort nie negativ aufgefallen. In den Semesterferien hat er mit ein paar Freunden seine Kasse mit kleinen Detektivjobs aufgebessert. Meine Informanten sagten, dass er hauptsächlich untreue Ehepartner beschattet habe und einmal eine vermisste Katze gesucht hätte. Vor sechs Wochen ist er dann ohne jede Spur verschwunden. Seine Freunde meinten, dass er sich kurz zuvor merkwürdig verhalten habe. Er wirkte nervös. Als ihn eine Mitstudentin besuchen wollte, war sein Zimmer leer. Niemand konnte sich erklären, was geschehen war.
    Wenn ich die Fakten ansehe, denke ich, dass Lester Price etwas beobachtet haben muss, das ihn in Schwierigkeiten gebracht hat. Es muss schwerwiegend genug gewesen sein, um sein ganzes bisheriges Leben aufzugeben.
    Solltet ihr Price finden, könntet ihr ihn und euch in große Gefahr bringen!
    Bitte seid vorsichtig!
    S. R.
     
    Justus sah von dem Zettel auf. In was für eine Sache waren sie da hineingeraten? Ihm brummte der Kopf. Was immer sie unternahmen, Moriarty war ihnen einen Schritt voraus. Sie konnten sich nirgendwo beratschlagen, da Moriarty sie anscheinend überall abhören konnte, und bei der Lösung des Rätsels kamen sie auch nicht schnell genug voran.
    Justus rief nach seinen Freunden.
    »Alles okay?«, fragte Peter.
    »Ich gebe euch den Nachmittag frei«, sagte der Erste Detektiv.
    »Aber das geht doch nicht!«, widersprach Peter aufgebracht.
    »Doch, das geht.« Justus lehnte sich zurück. »Ich möchte in Ruhe nachdenken.«
    »Und was machen wir solange?«, fragte Bob.
    »Ihr geht alle Holmes-Daten durch. Nach was ihr suchen sollt, brauche ich ja nicht extra zu erklären.«
    »Und was dann?«
    »Ich kann das nicht genauer ausführen«, raunte Justus. »Ihr wisst schon, was zu tun ist.«
    »Also ich finde, wir sollten das nicht auf die leichte Schulter nehmen«, gab Peter zu bedenken. »Je länger wir brauchen, desto ungemütlicher wird es für dich. Wer weiß, was Moriarty als Nächstes anstellt!«
    »Das muss ich in Kauf nehmen.«
    »Aber …«
    »Ich weiß es zu schätzen, dass ihr euch Sorgen um mich macht, aber mir fällt gerade einfach keine bessere Lösung ein, okay?« Justus massierte sich die Schläfen. »Auch ein Meisterdetektiv braucht mal eine Pause.«
    »Leg dich besser etwas hin!« Bob sah den Ersten Detektiv aufmunternd an. »Du siehst aus, als könntest du ein Schläfchen gebrauchen. Peter und ich kümmern uns schon um die Zahlen.«
     
    Nachdem er zwei Kunden bedient hatte, schloss Justus das große Tor vom Schrottplatzgelände ab und hängte ein Schild an die Klinke: »Aus privaten Gründen geschlossen«. Danach sammelte er die Post aus dem Briefkasten und machte sich auf den Weg ins Wohnhaus.
    Tante Mathilda lag nicht auf dem Sofa. Stattdessen bügelte sie im Wohnzimmer ein Hemd. Im Hintergrund dudelte Musik aus dem Radio.
    »Wenn Titus vor Gericht gestellt wird, soll er wenigstens ordentlich aussehen.« Sie fuhr mit dem Eisen energisch über den Stoff. »Das ist das Mindeste, was ich für ihn tun kann.« Kaum hatte sie ausgesprochen, als das Bügeleisen mit einem leisen Klick ausging. Ebenso das Radio auf der Kommode gegenüber.
    »Das muss die Sicherung gewesen sein.« Justus ging in den Flur, wo der Sicherungskasten angebracht war.
    »Kannst du sie wieder einschalten?«, fragte Tante Mathilda.
    Justus klappte den Kasten auf. »Die Sicherung ist noch drinnen!«
    »Merkwürdig. Wie kommt es dann, dass wir im Wohnzimmer keinen Strom haben?« Tante Mathilda drückte den Lichtschalter im Flur. Nichts passierte. Auch der Schalter in der Küche funktionierte nicht. Im ganzen Haus gab es keinen Strom.
    »Das kann doch nicht sein!« Die sonst so resolute Tante Mathilda war den Tränen nahe.
    Justus sah den Briefstapel durch. Es waren hauptsächlich Rechnungen, die an Onkel Titus adressiert waren. Und es war ein roter Umschlag dabei. Justus riss ihn auf. Ein kleiner Zettel fiel heraus. Er hob ihn auf. Arbeite schneller, oder es wird dunkel! , stand darauf geschrieben. Justus wusste, dass er von Moriarty kam.
    »Was ist das?«, fragte Tante Mathilda.
    »Ach nichts.« Justus schob den Zettel in seine Hosentasche. »Nur ein Streich von … einem Mitschüler.«
    Tante Mathilda hörte gar nicht hin. Sie hatte einen der offiziell aussehenden Briefe aufgemacht. » Wegen der ausgebliebenen Zahlungen müssen wir in Ihrem Haushalt umgehend den Strom abschalten! «, las sie laut vor. Dann

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