Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)
Idee, Musik und Literatur zu verbinden, damals gekommen war. »Okay, ich habe ein paar Stellen angestrichen. Dermots Bücher stehen bei mir im Haus im Regal. Bei den Passagen, die ich für geeignet halte, stecken Büroklammern an den Seiten.«
»Du bist unglaublich, wirklich!«
Laura ging zurück in das Café. Jetzt brauchte sie ganz dringend Jap-Torte! Sie dachte verzweifelt darüber nach, wann sie die Zeit finden sollte, sich weitere Interview-Fragen zu überlegen, die sie Dermot am kommenden Abend stellen konnte. Morgen würde sie mit Autoren für das »Festival in der Gemeinde« über Land fahren und sie zu Besuchen in Altenheime bringen. Trotzdem sollte sie nach dem Cafébesuch noch Gelegenheit dazu haben. Mit viel Glück blieb ihr dann ungefähr eine Stunde.
Als Fenella und sie das Festival geplant hatten, war jeder neue Vorschlag von ihnen dankbar aufgenommen und frohgemut geplant worden. Das Programm war voller Veranstaltungen an verschiedenen Orten in der Umgebung. Alle hatten die Ideen mit Enthusiasmus umgesetzt. Erst jetzt wurde ihnen klar, wie viel Fahrerei damit verbunden war.
Nach dem »Tee mit zwei Schriftstellerinnen« kamen sie erst sehr spät wieder in Somerby an, weil Veronica darauf bestanden hatte, noch rasch das hiesige Gartencenter zu besuchen, was Laura ihr nicht hatte abschlagen wollen. Grant und Monica warteten bereits auf den Stufen des Haupthauses auf sie. Sie hatte vergessen, dass sie alle zusammen vor Dermots Veranstaltung etwas trinken gehen wollten. Verflixt, sie würde heute Abend keine Zeit mehr haben, sich Fragen auszudenken!
»Laura, ich kann nicht glauben, dass du diese wunderbaren Autoren in meiner alten Karre durch die Gegend gefahren hast«, meinte Grant, als Monica und er Veronica und Anne aus seinem alten Auto halfen.
»Es war sehr schön«, erklärte Anne, ergriff seinen Arm und hievte sich von der Rückbank. »Es ist nur so, dass wir schon Frauen in einem bestimmten Alter sind.«
Veronica, die vorne saß und ohne Hilfe aussteigen konnte, schnaubte. »Frauen mit einem dicken Hintern, meinst du wohl!«
Grant betrachtete beide. »Ich weiß nicht, ob ich über diesen Witz lachen soll oder nicht!«
»So!«, fuhr er fort, nachdem sie Anne und Veronica zu ihren Zimmern gebracht und mit Tee und Whiskey versorgt hatten. »Lass uns zu dir gehen und ein Glas Wein trinken. Ich habe mich zurückgehalten. Jetzt will ich endlich auf den neuesten Stand gebracht werden. Habt ihr nicht ein bisschen zu viele Programmpunkte in das Literaturfestival gepackt, Laura?«
»Mm. Ja, haben wir«, gestand sie, als sie sich auf den Weg zum Cottage machten. »Die Sache ist die, dass wir einfach nicht wussten, dass die Resonanz der Leute auf die Lesungen, die Schreibwettbewerbe und sogar den ›Stricktratsch mit Büchern‹ so groß sein würde.«
»Und was genau ist ein ›Stricktratsch mit Büchern‹?«
»Na, wenn Frauen zusammenkommen und reden … Also, in diesem Fall liest jemand etwas vor, deswegen gibt es nicht so viel Tratsch, und alle anwesenden Frauen stricken ein Quadrat für eine Decke. Das findet am Montagmorgen statt. Fenella sorgt für den Kuchen.«
»Jetzt kommt schon, ihr beiden, der ›Stricktratsch‹ kann doch noch warten«, meinte Monica. »Ich gehe mit Seamus etwas früher zu der Veranstaltung, um ihm beim Soundcheck und so zu helfen. Wir müssen uns beeilen.«
Laura ging ein bisschen schneller und sagte: »Wie ist denn deine Pension, Grant?«
»Schön, aber ein bisschen ländlich. Vor meinem Fenster grasen Kühe.«
»Was hast du denn erwartet? Schließlich sind wir hier auf dem Land«, fragte Monica.
Doch Grant vergaß seine Einwände gegen das Landleben, als er sah, wo Laura und Monica wohnten. Er war zum ersten Mal hier. »Oh, das ist so charmant!«, sagte er. »Wirklich hübsch gemacht.«
»Ja, nicht wahr?«, stimmte Laura ihm zu und holte eine Flasche Wein aus dem Kühlschrank. »Du kannst zuerst duschen, Mon. Du hast es eilig.«
»Ich habe es genauso eilig wie du«, widersprach Monica. Sie blieb stehen und blickte ihre Freundin misstrauisch an.
»Ich muss nicht so früh da sein wie du.«
Monica warf ihr einen fragenden Blick zu.
Laura starrte auf ihre Fingernägel. »Ich gehe da heute Abend vielleicht nicht hin. Ich muss mir für morgen noch Fragen überlegen.«
»Du kannst doch Dermots Veranstaltung nicht verpassen«, protestierte Monica. »Er würde so enttäuscht sein.«
»Nein, würde er nicht!« Laura widersprach ebenso vehement. »Es wäre ihm
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