Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)
in einen der Seitenräume zu ducken, aber Laura war fest entschlossen, Dermot Flynn nicht aus den Augen zu lassen.
Sie beobachtete, wie er das meiste von dem, was sie für Porter-Bier hielt, in einem Zug austrank.
Monica beugte sich zu ihr herüber und versuchte, trotz des Lärms gehört zu werden, als sie sagte: »Wir müssen näher an ihn ran. Von hier aus kannst du ihn nicht fragen, ob er zu dem Festival kommt.«
Dermot war offensichtlich ganz in seinem Element, er redete, lachte und gestikulierte mit seinem Glas, das sich irgendwie wieder gefüllt hatte.
Lauras gewohnheitsmäßige Schüchternheit kehrte mit Macht zurück. Der Gedanke, tatsächlich mit ihrem Helden zu sprechen, war auf einmal zu beängstigend. »Er wird doch sowieso nicht Ja sagen, oder?«, rief sie. »Das hat doch gar keinen Zweck! Wir trinken noch schnell einen Orangensaft, und dann gehen wir wieder.«
Monica wollte davon nichts wissen. »Du wolltest in den Pub gehen, und jetzt musst du deine Mission auch beenden. Du kannst nicht den weiten Weg zurücklegen und dich dann drücken. Komm mit!«
Mit der Fertigkeit, die Laura schon bewundert hatte – einem Lächeln hier, einem »Entschuldigung« da und einem sehr anzüglichen Zwinkern hier und da – arbeitete sich Monica durch die Menge auf ihr Ziel zu.
Laura eilte ihr nach. Sie wagte nicht zurückzubleiben, weil sie dann vielleicht für immer von ihrer neuen Freundin getrennt worden wäre.
»Hallo, Dermot!«, rief Monica. »Ich habe hier jemanden, der Sie unbedingt kennenlernen will.«
Laura zuckte zusammen. »Hallo!«, sagte sie und versuchte zu lächeln. Jetzt, da sie ihm direkt gegenüberstand, konnte sie eindeutig erkennen, dass Dermot sogar noch attraktiver war als auf seinem Autorenbild vor fünfzehn Jahren. Sein Haar war noch lockig und seine Wimpern unglaublich lang, aber seine Gesichtszüge waren jetzt definierter; sie zeigten Linien und Schatten, die verkündeten, dass er ein Mann war und kein Junge.
»Hallo«, erwiderte Dermot, dann wurden seine Augen nachdenklich schmal. »Waren Sie nicht bei der Veranstaltung eben? Ich glaube, ich habe Sie in der Ecke stehen sehen.«
»Wirklich?« Diesmal war ihr Lächeln spontan und voller Unglauben. Sie kicherte und freute sich, dass ihr Süßholz-Detektor so gut funktionierte wie der jeder Frau, obwohl sie so beeindruckt von Dermot Flynn war. Er konnte sie in der Menge gar nicht bemerkt haben.
»Ja, wirklich. Ich habe Sie gesehen mit Ihren wilden Locken und der leicht roten Nase.«
Ihre Hand fuhr sofort an ihre Nase. »Ist sie rot?« Ihre Locken waren wild, das stimmte. Sie hatte ihr Glätteisen nicht eingepackt, und ihr Haar reagierte auf die Seeluft auf seine übliche nicht zu bändigende Weise.
»Ein bisschen, aber um ehrlich zu sein, habe ich das jetzt gerade erst bemerkt.«
Sie spürte, wie sie errötete, und hoffte, dass die Hitze im Raum das rechtfertigte. Es war heiß, und es gab eine Menge Aran-Pullover – die vermutlich die Temperatur genauso nach oben klettern ließen wie das Kaminfeuer. »Ich weiß nicht, wie Sie mich in dieser großen Menschenmenge gesehen haben wollen …«
»Ich habe Sie jedenfalls gesehen«, sagte er, weil er vermutlich spürte, dass sie nicht wusste, wie sie ihren Satz beenden sollte.
Jetzt machte Laura sich Sorgen, dass er vielleicht auch den bewundernden Ausdruck auf ihrem Gesicht bemerkt haben könnte. »Das war ja wirklich toll von Ihnen«, sagte sie lahm und schalt sich innerlich dafür, keine Konversation mehr betreiben zu können, jetzt, da sie Dermot ganz für sich allein hatte.
Sie erwartete beinahe, dass er sich umdrehen und mit jemand anderem aus der großen Gruppe von Leuten reden würde, die um ihn herumstanden und alle etwas von dem großen Autor wollten. Er schien alle zu kennen. Aber er drehte sich nicht um. »Dann haben Sie meine Bücher gelesen?«
»Ja. Beide«, antwortete sie.
Zu ihrer Bestürzung zuckte er zusammen, obwohl es das Letzte war, was sie wollte. »Wenn Sie so etwas sagen«, meinte er, »dann suche ich mir jemand anderen für eine Unterhaltung.«
Da er sich nicht bewegte, fand sie den Mut zu erklären: »Ich habe doch nur gesagt …«
»Ich weiß, was sie gesagt haben.« Seine Worte setzten einen Punkt hinter dieses Gesprächsthema. »Warum haben Sie beide denn gar nichts zu trinken?« Bevor Laura oder Monica reagieren konnten, rief er: »Charles, bist du vielleicht so nett?«
Charles nickte und lächelte. »Kommt sofort.«
Er stand an der Bar, bevor einer
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