Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)
eingepackt sind.«
»Und das ist meiner Meinung nach auch sehr gut so. Ich kann allerdings nicht glauben, dass Sie in meiner Gegenwart schon wieder einfach eingeschlafen sind!«
Hastig wechselte sie das Thema. »Dieser Ort ist wirklich himmlisch. Ich kann verstehen, warum Sie ihn nicht verlassen wollen, obwohl …«, fuhr sie fort, »… Sie für unser Literaturfestival nur wenige Tage fort sein müssten.« Sie schloss die Augen wieder, weil die Sonne sie blendete.
Er lachte. »Um ehrlich zu sein, ist das nicht der Grund, warum ich nicht mehr zu Literaturfestivals gehe.«
Weil sie wusste, dass er an Hunderten davon teilgenommen haben musste, als seine Bücher erschienen waren, brauchte sie nicht nach seinen Gründen zu fragen; sie langweilten ihn zu Tode.
»Also«, meinte er, »warum sind Sie so versessen darauf, mich zu Ihrem zu locken?«
Laura hätte gern geleugnet, darauf versessen zu sein – sie hasste es, so bedürftig zu klingen –, aber das konnte sie nicht. Außerdem war es überraschend einfach zu reden, wenn man mit geschlossenen Augen auf dem Rücken lag und wusste, dass der andere das Gleiche tat. »Na ja, wir hätten einen Sponsor, wenn Sie kämen, das ist alles. Ich wurde hergeschickt, um Sie dazu zu überreden, unbedingt an unserem Festival teilzunehmen.«
»Hm. Ich möchte ja nicht taktlos sein …«
Sie kicherte. »Und ich werde so tun, als glaubte ich Ihnen.«
»Aber hätten Sie genauso viel pflichtbewussten Einsatz gezeigt, wenn ich achtzig gewesen wäre, mit Glatze und falschen Zähnen?«
»Nein. Doch wenn Sie achtzig wären, mit Glatze und falschen Zähnen, hätten Sie mir dann jenen ungewöhnlichen Vorschlag unterbreitet?« Sie hielt inne. »Nein, antworten Sie nicht, ich will es nicht hören.«
Er lachte jetzt. »Da haben Sie verdammt recht. Ich übe die Rolle des geilen alten Bocks schon, seit ich siebzehn bin.«
»Ich dachte, Sie hätten seit jener Zeit geübt, Schriftsteller zu sein.«
»Die beiden Tätigkeiten gehören zusammen.«
Auf dem Rücken liegend, schien sie öfter kichern zu müssen als sonst. »Ich will das nicht hören. Ich bin eine ernsthafte Literaturstudentin. Ich bin ein großer Fan Ihrer Bücher, und ich war vorgestern sehr betrunken. Und ich bin auch noch Jungfrau – deshalb dachte ich …«
Jedes Verlangen zu kichern verließ sie. Warum waren ihr diese Worte entschlüpft? Ihr Gedankengang war völlig logisch gewesen: Sie hatte ihm gerade gestehen wollen, dass sie es gut gefunden hätte, ihm ihre Jungfräulichkeit zu schenken, eben weil er war, was er war, und schrieb, wie er schrieb. Aber das war nichts, das man anderen Leuten erzählte, es sei denn, es waren gute Freunde wie Monica.
Dermot schwieg für einige Sekunden. »Oh. Dann wäre es das erste Mal für Sie gewesen, als Sie zustimmten, mit mir ins Bett zu gehen?«
»Mm-mm.«
Er lachte leise. »Kein Wunder, dass Sie weggelaufen sind.«
»Wie gesagt, ich war sehr betrunken, und ich wäre nicht weggelaufen, wenn ich nicht in jener Nacht eingeschlafen wäre.«
»Was war dann so furchterregend? Die Tatsache, dass ich schnarche, oder der Gedanke, dass Sie Ihre Jungfräulichkeit vielleicht einem wilden irischen Schriftsteller geschenkt hatten?«
Obwohl Laura ganz ehrlich sein wollte, konnte sie ihm nicht sagen, dass es niemanden auf der Welt gab, dem sie ihre Jungfräulichkeit lieber schenken wollte. Sein Tonfall war neckend, und sie war nicht sicher, ob das alles für ihn nicht nur ein Spiel war – wenn auch ein sehr angenehmes. Sie würde ihre Antwort so beiläufig wie möglich klingen lassen. »Die Tatsache, dass ich so betrunken war und dass ich nicht mehr wusste, ob wir miteinander geschlafen hatten oder nicht. Ich war entsetzt über mich selbst.«
»Aber nicht über mich?«
»Nein. Sie sind ein Mann. Sie haben einen beiläufigen Vorschlag gemacht; Sie hatten nicht erwartet, dass ich einverstanden bin. Oder?«
Er machte eine lange Pause. »Da wir ja gerade ganz ehrlich zueinander sind, verrate ich Ihnen was: Ich hole mir nicht besonders oft eine Abfuhr.«
Sie legte die Hand über ihre Augen, obwohl er sie nicht ansah. »Oh Gott! Jetzt komme ich mir vor wie am Ende einer langen Reihe …«
»Falls es Sie tröstet: Ich stelle solche Fragen nicht mehr so oft, wie ich es früher getan habe. Ich werde langsam ruhiger. Und ich benutze immer ein Kondom, das können Sie Monica ausrichten.«
Sie lachte leise. »Ich bin froh, das zu hören. Und ich glaube, Sie haben Mon in diesem Punkt bereits
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