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Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Titel: Botschaften des Herzens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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selbst wenn ich es nicht wäre! Ach, sei endlich still und fahr weiter, Grant.«
    Ihr Freund blickte sie an, aber er schwieg. Laura wusste, dass Grant das Thema nicht völlig fallen lassen würde. Er wartete nur ab. Aber sie war ihm dankbar, dass er es nicht mehr erwähnte, während sie das Sofa für ihn auszogen und sie schließlich in ihr eigenes Bett kroch. Als sie sich unter die Decke kuschelte, lächelte sie. Alles in allem hatte sie ziemlich viel Glück mit ihren Freunden.

10. Kapitel
     
    L aura saß vor der Schule in ihrem Auto und zitterte vor Nervosität. Gleich, wenn der Minutenzeiger auf zwanzig nach zeigte, würde sie reingehen. Sie stand kurz davor, einer Schule voller Kinder von dem Kurzgeschichten-Wettbewerb zu erzählen. Sie hatte ihre Notizen; sie hatte ihre Rede vor dem Spiegel geübt und sich gesagt, dass es eigentlich keine Rolle spielte, wenn die Kinder schreiend wegliefen. Dennoch hatte sie schreckliche Angst.
    Danach würde sie zur Lokalzeitung fahren, um mit den Leuten dort über das Festival zu sprechen. Das würde ein echter Spaziergang werden nach dieser Prüfung hier. Dann, später, kam ihre Belohnung: ihr wöchentliches Gespräch mit Dermot, angeblich, um über die Teilnehmer des Schreibkurses zu sprechen. Tatsächlich redeten sie über alles Mögliche. Es waren Dermots Notizen, die sie jetzt in ihren leicht zitternden Händen hielt.
    Es war früher Nachmittag und ein wunderschöner Frühlingstag. In der Luft schimmerte das Versprechen des Sommers, der vor ihnen lag, und die kleine Grundschule ähnelte denen in den Büchern von Laurie Lee und anderen ländlichen Autoren. Sie war malerisch, wahrscheinlich extrem ungewöhnlich und die erste einer Reihe von Schulen, die sie auch noch besuchen musste. Die Idee war, zu so vielen der hiesigen Schulen zu gehen wie möglich, um generell das Interesse an dem Festival und vor allem an dem Schreibwettbewerb zu wecken. Wenn sie es heute hinter sich gebracht hatte, würde es an den anderen Schulen leichter werden, vielleicht würde sie es dann richtig genießen. Schließlich hatte sie früher im Buchgeschäft sehr gern Vorlesestunden veranstaltet. Aber obwohl ihr Selbstvertrauen während der vergangenen zwei Monate immer größer geworden war, kehrte gelegentlich ihre alte Schüchternheit zurück. So auch jetzt.
    Ein letzter Blick in den Rückspiegel sagte ihr, dass sie ganz gut aussah, und dann stieg sie aus. Eine attraktive Frau mittleren Alters hatte offensichtlich nach ihr Ausschau gehalten und erschien in dem Moment, in dem Laura einen Fuß auf das Schulgrundstück setzte.
    »Hallo! Laura? Hi! Ich bin Margaret Johns, die Rektorin. Ich bringe Sie zur Aula. Die Kinder sind sehr aufgeregt wegen Ihres Besuchs.«
    Während sie zur Aula gingen, fragte Laura sich, ob es wohl noch irgendeine Fluchtmöglichkeit gab. Doch dann akzeptierte sie endlich, dass sie jetzt erwachsen war und es hinter sich bringen musste.
    Reihen voller Kinder, die mit überkreuzten Beinen auf dem Boden saßen, blickten sie erwartungsvoll an. Sie trugen ihre Schuluniformen, königsblaue Pullover und graue Hosen oder Röcke.
    »Seid leise, Kinder! Wir haben Besuch!«, sagte Mrs. Johns.
    Fast sofort herrschte Ruhe. Laura hatte gehofft, dass es vielleicht eine Weile dauern würde, bis sie sich beruhigten, weil ihr dann weniger Zeit zum Reden bleiben würde. Sie musste eine halbe Stunde füllen, obwohl sie lieber nur zehn Minuten gehabt hätte oder, besser noch, bloß einen Brief sowie ein paar Anmeldeformulare an die Schule geschickt hätte. Aber Fenella war der Überzeugung gewesen, dass ein persönlicher Besuch die Schüler begeistern und die Stadt inspirieren würde, das Festival zu unterstützen.
    »Miss Horsley wird uns jetzt etwas über einen aufregenden Wettbewerb erzählen.« Mrs. Johns bedeutete Laura, in die Mitte der Bühne zu kommen. »Miss Horsley!«
    Fürchte dich nicht vor dem Schweigen, hatte Dermot ihr gesagt, als er sie auf diesen Besuch vorbereitet hatte. Lass sie dich zwei Minuten anschauen. Er war so hilfsbereit gewesen und hatte sich viel Zeit genommen, ihr alles beizubringen, was er über das Reden mit Kindern wusste – was überraschend viel war. Dermot liebte es offenbar, in Schulen zu gehen und mit Kindern zu sprechen. Sie wollte ihm später sagen können, dass es gut gelaufen war, und sie wollte ihn nicht enttäuschen.
    »Hi, Kinder!«, begann sie und hatte sofort das Gefühl, irgendwie falsch zu klingen. Deshalb fuhr sie hastig fort: »Wie viele von

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