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Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Titel: Botschaften des Herzens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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das von unserem Budget finanzieren, oder übernehmen Sie die Kosten?«
    »Es wäre schön, wenn sie sie übernehmen könnten. Das Festival hängt finanziell an einem seidenen Faden.«
    »Ich sehe mal, was ich tun kann«, versicherte ihr Mrs. Johns. »Der Schreibwettbewerb ist eine großartige Idee, und es gibt uns einen Anlass, mehr in der Schule zu lesen.«
    Sie hatte gewusst, dass das Interview mit dem Mann von der Lokalzeitung einfach werden würde. Die Redaktion wollte das Festival gern unterstützen und eine Veranstaltung finanzieren sowie drei der Gewinnergeschichten in der Zeitung abdrucken. Laura plauderte ganz entspannt. Irgendwie war es viel einfacher, wenn man über etwas sprach, was einem am Herzen lag.
    Als sie gerade gehen wollte, fragte der Journalist: »Könnten Sie mir so bald wie möglich die Biografien und Fotos der Autoren zukommen lassen? Wir würden gern eine Vorankündigung auf das Festival bringen.«
    Laura blieb stehen und drehte sich um. »Ja, natürlich. Sie wissen aber, dass die Liste mit den teilnehmenden Autoren noch nicht endgültig steht? Angenommen, Sie schreiben ein Feature über einen Autor, und der kommt dann gar nicht?«
    »Oh ja, das würde nicht funktionieren!«
    Laura dachte nach. »Ich sage Ihnen was: Geben Sie mir eine Liste der Autoren, über die Sie gern ein Feature bringen würden, und dann telefoniere ich die ab. Wenn die Autoren glauben, dass sie garantiert Publicity bekommen, dann hilft das vielleicht, ihnen eine Zusage zu entlocken.«
    Im Auto machte sie sich einige zusätzliche Notizen und fuhr dann nach Hause, heimlich aufgeregt, weil sie gleich mit Dermot sprechen würde.
    »Und, wie war’s bei den Kindern?«, war das Erste, was er sagte, als er sich am Telefon meldete.
    »Oh, es war toll! Ich habe alle deine Ideen verwendet, und als ich erst angefangen hatte, habe ich es wirklich genossen. Vielleicht steckt in mir ja doch noch ein Bühnentalent.« Bei einem der vorangegangenen Telefonate waren sie wie selbstverständlich zum Du übergegangen, und Laura freute sich darüber.
    »Es ist schon etwas Besonderes mit Kindern, nicht wahr? Sie lassen einen mit nichts davonkommen.«
    Zu entdecken, dass Dermot Flynn tatsächlich regelmäßig in die Schule im Ort ging, um dort zu helfen, war fast ein Schock für Laura gewesen. Schließlich handelte es sich um denselben Dermot Flynn, der die Öffentlichkeit mied, mit der Literaturszene nichts zu tun haben wollte und hart an seinem Image als dem Alkohol zugetaner, ausgebrannter Frauenheld arbeitete.
    »Ich erzähle das nicht vielen«, hatte er erklärt. »Es passt nämlich nicht zu meinem Image.«
    Einen Moment lang war sie geschmeichelt gewesen, dass er es ihr anvertraut hatte. »Hast du je darüber nachgedacht, etwas für Kinder zu schreiben?« Dieser Gedanke schien doch naheliegend zu sein.
    »Auf keinen Fall. Viel zu schwer und viel zu viel Verantwortung. Wenn ich ein Buch schreibe, und es gefällt den Leuten nicht, dann ist das in Ordnung, wenn sie es einfach weglegen und sich ein anderes nehmen. Doch wenn ein Kinderbuchautor ein mieses Buch schreibt, dann wird das Kind, das es liest – oder versucht, es zu lesen –, vielleicht nie wieder ein anderes anrühren.« Offensichtlich war ihm das sehr wichtig.
    Nach diesem Gespräch war Laura auf den Gedanken gekommen, ihn um Rat zu fragen, wie sie den Schulkindern die Kurzgeschichten-Idee vermitteln sollte.
    Jetzt, nachdem sie seine Glückwünsche und ein leicht selbstzufriedenes »Ich hab dir doch gesagt, dass du das kannst« entgegengenommen hatte, machte sie mit dem Wettbewerb selbst weiter. »Dann muss ich jetzt nur noch einen interessierten Juror finden. Ich habe ein paar pensionierte Lehrer, die eine Vorauswahl treffen.« Sie hielt inne. »Schon gut, ich frage dich gar nicht. Ich dachte an einen Kinderbuchautor. Okay«, fuhr sie schnell fort, »wie weit bist du mit den letzten Manuskripten, die ich dir geschickt habe? Was ist mit der Geschichte, die in Griechenland spielt?«
    »Totaler Mist.«
    »Wie viel hast du gelesen?« Laura war enttäuscht. Es war wichtig, dass er ihrem Urteil vertraute.
    »Nicht viel. Warum sollte ich?«
    »Lies weiter. Es wird besser«, beharrte sie. Nachdem sie ihre dreißig Manuskripte ausgewählt, kopiert und Dermot immer ein paar gleichzeitig geschickt hatte, fühlte sie sich für sie verantwortlich. Es waren ihre Babys, und sie würde für sie kämpfen, selbst wenn es am Ende nur zehn Einsendungen schaffen würden.
    Dermot war nicht

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