Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)
umsonst? Sag schon!«
»Na ja, ein paar Tage nachdem wir wieder zu Hause waren, hat er angerufen! Er war offenbar ganz begeistert über meinen Zettel.«
»Und wie lange ist das her?«, fragte Laura und versuchte, nicht eifersüchtig zu sein. Dermot hatte sie nur angerufen, um sie um einen Gefallen zu bitten.
»Ein paar Tage.«
»Aber ihr seid doch schon seit einer halben Ewigkeit aus Irland zurück«, meinte Grant. »Das klingt nicht sehr begeistert.«
Monica wedelte mit rot lackierten Fingernägeln vor Grants Gesicht herum. »Doch, er war sogar sehr begeistert. Er ist nur total entspannt. Alle Iren sind das. Man muss sich einfach dran gewöhnen.«
»Das ist eine pauschale Verallgemeinerung«, sagte Laura, obwohl Monica durchaus recht hatte – jedenfalls nach ihren persönlichen Erfahrungen zu urteilen.
»Er ist total entspannt, aber er ist außerdem ganz wild darauf, mit seiner Band auf dem Festival aufzutreten.« Monica biss sich auf die Lippe. »Was, wenn sie nicht gut genug sind?«
»Hast du sie denn noch nicht gehört?«
»Nein«, gestand Monica, »und um ehrlich zu sein, nach dem, was Seamus erzählt hat, scheinen sie eher Amateure zu sein.«
»Nur weil man nicht für das bezahlt wird, was man tut, muss man noch lange nicht schlecht sein«, gab Grant zu bedenken, der sich aus irgendeinem Grund stets genötigt fühlte, begeisterte Amateure zu verteidigen.
»Das ist ziemlich fair von dir, Grant!«, meinte Laura. »Nicht unbedingt typisch für dich, wenn ich das sagen darf.«
»Das stimmt nicht. Ich bin immer fair. Schließlich habe ich angeboten, auch beim Festival mitzumachen.«
»Also, dann bin ich sicher, dass wir eine Aufgabe für dich finden werden«, sagte Laura, der das gefiel, weil Grant sich für so etwas normalerweise nicht freiwillig meldete. »Denk dran, es ist unwahrscheinlich, dass es dafür Geld gibt. Mein Honorar ist nicht der Rede wert.«
»Ich muss nicht unbedingt bezahlt werden«, erklärte Grant. »Ich habe meine Abfindung und meine liebe Tante, wie du weißt, und ich bin auf Interesse gestoßen, als ich meine Fühler wegen eines neuen Jobs in einem Buchladen ausgestreckt habe. Außerdem werde ich in meiner Freizeit für das Festival arbeiten – abgesehen von den Tagen, an denen es tatsächlich stattfindet. Ich möchte nur ein bisschen an dem Spaß teilhaben, den ihr Mädchen habt.«
»Mm, ich würde es nicht unbedingt als ›Spaß‹ bezeichnen – meistens sind es nur endlos lange Telefonate –, obwohl die Planungen lustig waren, und es war schön, bei so einem Projekt von Anfang an dabei zu sein. Und sich die Veranstaltungsorte anzusehen wird bestimmt auch ziemlich spannend, glaube ich.« Sie runzelte die Stirn. »Monica kann dich vermutlich besser gebrauchen …«
»Ich wünschte, ihr beide würdet beim Thema bleiben«, fiel Mon ihr ins Wort. »Was, wenn Seamus’ Band ein Haufen Mist ist?«
»Dann können sie nicht teilnehmen«, erklärte Grant schlicht. »Ich bin nicht nur fair, ich bin auch streng.«
»Da hast du Glück«, erwiderte Monica und stieß ihn an, als wären sie schon seit Jahren Freude.
»Ernsthaft«, fuhr Grant fort, »wenn ein Festival zum ersten Mal stattfindet, dann könnt ihr euch schlechte Bands nicht leisten.«
»Was für eine Art Musik machen sie denn?«, wollte Laura wissen, nachdem sie und Monica diese schlichte Wahrheit akzeptieren mussten.
»Irische, sehr traditionell. Ich habe ihn gebeten, mir eine CD oder so etwas zu schicken, aber er sagt, es gibt keine. Sie spielen meistens in Pubs.«
»Na ja, die Musiker im Pub in Ballyfitzpatrick waren großartig«, erinnerte Laura sie. »Mir kommt da gerade eine Idee«, fügte sie hinzu und beugte sich vor.
»Leg dich hin und warte, bis das Gefühl vorüber ist«, schlug Grant grinsend vor.
»Was?«, fragte Monica.
»Es ist eine Idee, die ich schon mal hatte, aber wieder verworfen habe. Dermot hat ein paar Gedichte geschrieben, nicht viele, doch sie sind sehr gut. Mal angenommen, wir bitten ihn, sie zu lesen, und lassen Seamus’ Band dazwischen irische Musik spielen oder vielleicht sogar leise im Hintergrund, während er liest …«
Monica nickte. Die Idee schien ihr zu gefallen. »Das könnte gut werden.«
»Es müsste aber der richtige Veranstaltungsort sein. In einem großen, hallenden Saal würde es nicht funktionieren«, wandte Grant ein, immer die Stimme der Vernunft, von seinem Ende der Theke aus.
»Nein, es müsste in einem Pub stattfinden«, fand Monica.
»Was, sollen wir in den
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