Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Titel: Botschaften des Herzens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
Vom Netzwerk:
euch mögen Geschichten?«
    Viele Hände gingen nach oben. »Ich!«, riefen sie. »Ich! Und ich!«
    Sie hob die Hand, um für Ruhe zu sorgen, was tatsächlich funktionierte. »Das ist toll! Und wisst ihr auch, wo die Geschichten herkommen?« Dermot hatte gesagt, dass er manchmal mit Fragen anfing.
    »Aus Büchern!«, kam die Antwort.
    Laura nickte und begriff langsam, wie sie vorgehen musste. »Ja, sie kommen aus Büchern, doch wie kommen sie da hinein? Sie laufen ja nicht herum und hören sich Geschichten an, die sie dann wie ein Krokodil mit den Seiten schnappen, oder?« Diesmal wartete sie nicht darauf, dass die Kinder antworteten. »Nein! Nun, jemand schreibt sie dort hinein. Jemand bringt die Geschichten in die Bücher. Wer könnte das sein, was meint ihr?« Sie blickte erwartungsvoll auf das Meer aus aufgeregten kleinen Gesichtern. Diesmal wollte sie eine Reaktion von ihnen.
    »Mrs. Johns!«, rief ein kleiner Junge ganz vorn. »Sie kennt Geschichten!«
    »Ja, das ist eine gute Antwort. Und wer noch?« Sie blickte sich sorgsam im Publikum um, damit sie nicht ein schüchternes Kind übersah, das vielleicht eine gute Idee hatte.
    »Schriftsteller?« Das kam von einem der älteren Mädchen im Hintergrund.
    »Schriftsteller, Autoren, ja, die schreiben Geschichten. Aber wer sonst, glaubt ihr, könnte das noch?«
    Mehrere Reihen Kinder blickten sie verwirrt an. » Ihr könnt das!«, erklärte Laura triumphierend.
    Diese Behauptung sorgte für einen gewissen Aufruhr, aber Laura beendete ihn schnell genug wieder. Langsam verstand sie, wie es ging. »Ja, ihr alle könnt euch Geschichten ausdenken. Und bald, wenn eure Lehrer euch den Startschuss geben, werdet ihr alle eine Geschichte schreiben. Ihr könnt jeder eine eigene schreiben – das ist aber ziemlich schwer –, oder ihr könnt euch mit der ganzen Klasse eine ausdenken. Eure Lehrer werden das entscheiden. Hat denn jemand von euch schon mal eine Geschichte geschrieben?« Ein Wald an Händen schoss nach oben. »Ja! Alle! Das ist großartig! Nun, wenn ihr alle eure Geschichten geschrieben habt, dann müsst ihr ein Bild malen von den Leuten, die darin vorkommen. Man nennt sie die ›Figuren‹. Also, worüber, glaubt ihr, könntet ihr schreiben? Wie entstehen Geschichten? Sie entstehen aus Ideen, und Ideen gibt es überall!« Um die Allgegenwärtigkeit von Ideen zu versinnbildlichen, drehte sie sich um und schaute hinter einen Blumentopf auf der Bühne, und die Kinder reckten die Köpfe, als erwarteten sie, dass jeden Moment eine Idee hinter dem Blumentopf hervorspringen würde.
    »Aber obwohl es überall Ideen gibt, müssen wir sie suchen und sie erkennen, wenn wir sie sehen! Also …« Laura wurde plötzlich bewusst, dass ihr Mund ganz trocken war, und sie nahm einen Schluck Wasser aus dem Pappbecher, den Mrs. Johns ihr reichte. Gleichzeitig merkte sie, dass ihr das Reden mit den Kindern wirklich Spaß machte.
    »Ist jemandem von euch heute etwas Tolles passiert?«, fragte sie ihr entzücktes Publikum.
    Ein kleiner Junge reckte seine Hand verzweifelt nach oben; er wollte offenbar unbedingt beachtet werden. »Meine Hündin hat heute Nacht Junge bekommen!«
    »Oh, das ist eine wundervolle Idee! Ihr könnt eine Geschichte über einen kleinen Hund schreiben. Oder über eine Fee oder eine Kuh. Oder über eine Lehrerin!« Ihre letzte Bemerkung sorgte für Gelächter. »Dann, wenn ihr eure Geschichte geschrieben und hübsche Illustrationen angefertigt habt – so nennt man die Bilder, die ihr malen müsst –, schicken eure Lehrer sie mir, und wenn sie richtig gut sind, werden sie vor ganz vielen Leuten vorgelesen, auch vor euren Eltern. Was haltet ihr davon?«
    Diese Vorstellung wurde begeistert aufgenommen.
    »Aber bevor ihr anfangt, kommt ein echter Autor zu euch, einer, dessen Geschichten in den Büchern stehen, die ihr schon gelesen habt, und spricht mit euch darüber, wie Geschichten in Bücher kommen.«
    Ein paar Minuten später beendete sie ihren Vortrag unter großem Applaus.
    »Das war wirklich gut«, meinte Mrs. Johns. »Hatten Sie nicht erwähnt, keine Erfahrung mit Kindern zu haben?«
    »Na ja, nicht mit so vielen Kindern auf einmal, aber ein Freund von mir hat mir bei der Vorbereitung sehr geholfen, und dann habe ich einfach so getan, als wäre ich bei einer Vorlesestunde, wie wir sie immer in unserem Buchladen abgehalten haben. Das hat offenbar funktioniert.«
    »Sehr gut gemacht, meine Liebe! Und Sie wollen einen Autor an unsere Schule holen? Müssen wir

Weitere Kostenlose Bücher