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Bragg 04 - Dunkles Verlangen

Bragg 04 - Dunkles Verlangen

Titel: Bragg 04 - Dunkles Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
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war in Aufruhr: vor Wut und Eifersucht und vor unbefriedigtem Verlangen.
    Als sie nach Hause kam, war es halb vier.
    Halb vier.
    Irgendwann hörte der Earl draußen die Geräusche, auf die er so lange gewartet hatte: eine Kutsche, die Pferde, die Hunde und schließlich ihre süße Stimme, die sich bei dem Lakaien bedankte, der sie hereinließ. Mit geballten Fäusten stand er in dem dunklen Durchgang zur Bibliothek. Als sie an ihm vorbeiging und ihn plötzlich im Gegenlicht dort stehen sah, fuhr sie erschrocken zusammen.
    Er sah sie wütend an. Ihr Haar war noch immer zu einem perfekten Knoten zusammengerafft. Ihr Gesicht war blass, die Augen groß und leuchtend, die Lippen schmal. Ihr tief ausgeschnittenes Kleid saß wie angegossen. Er starrte wie gebannt auf ihre Brüste, stellte sich vor, wie es sich anfühlen mochte, sie in der Hand zu wiegen und zu betasten. Dann gab er sich einen Ruck und blickte ihr wieder direkt in die Augen. Und dann sah er, dass ihre Wangen gerötet waren.
    »Wo zum Teufel bist du gewesen?«, fragte er heiser.
    Sie baute sich kerzengerade vor ihm auf, ihre blauen Augen blitzten zornig auf. »Das geht Euch gar nichts an, Euer Lordschaft.« Dabei betonte sie höhnisch seinen Titel.
    »Und ob mich das etwas angeht«, sagte er leise und trat näher an sie heran. Sie wich einen Schritt zurück. »Wo zum Teufel bist du gewesen?«
    »Wo bist du denn gewesen?«, sagte sie und hob majestätisch eine Augenbraue.
    Bevor sie ausweichen konnte, ergriff er ihr schlankes Handgelenk und hielt sie fest. »Antworte mir, Jane.« Seine Stimme klang drohend.
    »Ich war mit Robert Gordon zusammen, das weißt du doch ganz genau.«
    »Wo?«, fragte er giftig.
    »Das geht dich nichts an.« Sie versuchte, ihre Hand zu befreien, was ihr jedoch nicht gelang.
    »Als dein Ehemann geht mich jeder gottverdammte Atemzug etwas an, den du tust.«
    »Wir haben doch eine Vereinbarung«, schrie sie. »Oder hast du das etwa vergessen?«
    »Vergessen?«, sagte er mit rauer Stimme und zog sie näher zu sich her. Dann vermischte sich der Atem der beiden, und ihre Beine berührten sich. Jane holte heftig Luft. »Wie sollte ich das je vergessen?«
    Jane war einen Augenblick sprachlos. Sie blickte in sein dunkles, entschlossenes Gesicht, sah seine Silberaugen, die voll Wut und Leidenschaft waren, sah seine leicht geöffneten Lippen: eine einzige Verlockung. Sie spürte sogar die Hitze, die von seinem nackten Oberkörper abstrahlte. Er wollte sie unbedingt, das wusste sie. Er wollte sie küssen. Ihr Herz tobte.
    »Wie könnte ich das vergessen?«
    Seine Worte trafen sie mitten ins Herz. Sie versuchte vergeblich, sich zu befreien. »Scheint so, als ob du dir sehr gut eingeprägt hast, was wir damals vereinbart haben«, schrie sie. »Jedenfalls verstehst du es, unsere ›Vereinbarung‹ für dich sehr positiv auszulegen.« Sie sah plötzlich wieder Amelia vor sich, verspürte einen Stich.
    »Richtig«, pflichtete der Earl ihr bei.
    »Lass mich los!«
    »Ist er gut?«, fragte der Earl ganz direkt. »Macht er dich glücklich, Jane? Kann ein Mann in dem Alter dir überhaupt noch Befriedigung verschaffen?«
    Jane schnappte nach Luft, wich zurück.
    Er riss sie an sich, legte einen Stahlarm um ihre Taille, presste ihre Brüste gegen seinen nackten feuchten Brustkorb und küsste sie mit brutaler Gier. Janes erste Reaktion war nackte Panik. Der Mann war ein Kraftpaket, und er war so finster und so wütend, dass jede Gegenwehr umsonst war. Trotz ihrer panischen Angst erwachte in ihr eine unbändige Begierde, als sich ihre halb entblößten Brüste an seiner nackten Haut rieben. Ihre Brustwarzen wurden hart. Er legte den Kopf in den Nacken und sah sie an. »Dann küsst du ihn also lieber als deinen eigenen Mann?«
    Jane war wütend. Sie hatte endgültig genug. Einfach unglaublich, dass er ihr jetzt auch noch eine Affäre mit Robert andichtete. Dabei hatte sich doch erst vor wenigen Stunden in dem Restaurant deutlich gezeigt, was ihn mit Amelia verband. »Lass mich los«, sagte sie und zwang sich, ruhig zu bleiben.
    »Ich denke gar nicht daran.«
    Sie war in seinen Armen gefangen. Ihr ganzer Körper war in Leidenschaft entflammt. Wieder verlor sie die Selbstbeherrschung und sagte süßlich: »Kann dich Amelia etwa nicht befriedigen?«
    Er erstarrte.
    »Wenn es anders wäre«, schrie sie, »hättest du nicht ständig so viel überschüssige Energie, um mich zu quälen. Oder ist es nun mal deine Art, direkt von ihrem in mein Bett zu springen? Ist das

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