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Braig & Neundorf 13: Schwaben-Sommer

Braig & Neundorf 13: Schwaben-Sommer

Titel: Braig & Neundorf 13: Schwaben-Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Wanninger
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gefüllte Kaffeetasse auf den Tisch.
    »Ja«, sagte Braig. »Und damit sind wir ja auch schon beim Thema. Es geht um die verdorbene Ware, die Sie ausgeliefert haben.«
    »Das ist nicht ganz korrekt …« Klopfer wurde mitten im Satz unterbrochen, weil sich die junge Bedienung zu ihnen gesellt hatte und fragend zu Braig hinuntersah. »Grüß Gott. Was darf ich Ihnen bringen?«
    Der Kommissar nickte der Frau freundlich zu, bestellte einen Milchkaffee.
    Klopfer wartete, bis die Bedienung davongeeilt war, kam dann wieder auf sein Anliegen zurück. »Also, ich wollte nur darauf hinweisen, dass ich mit der Auslieferung dieses ekelhaften Zeugs nichts zu tun habe. Das ist zum Glück nur meinen Kollegen passiert.«
    »Ja, da haben Sie wirklich Glück gehabt, oder?«
    »Das kann man so sagen, ja.« Der Mann schob die Brille hoch, nickte.
    »Aber auch wenn Sie bisher davor verschont blieben, werden Sie sich doch gefragt haben, wie das Material in die Lieferung kam. Richtig?«
    »Ja, natürlich habe ich mich das gefragt. Wir alle haben uns das überlegt. Aber wenn Sie eine Antwort erwarten …« Klopfer schüttelte den Kopf.
    »Sie haben keine Idee?«
    Die Bedienung kam, stellte eine große Tasse Milchkaffee vor Braig auf den Tisch, wünschte ihm guten Appetit. Er bedankte sich, sah, wie sein Gegenüber über seine Krawatte strich.
    »Was soll ich da sagen? Wir haben uns das alle gefragt, wie das passieren konnte. Aber eine Antwort? Nein.«
    »Wie kam die verdorbene Ware in den LKW? Wurde sie nachts ausgetauscht?«
    »Nachts? Von wem? Die Sprinter sind verschlossen!«
    Braig nahm die Tasse auf, nippte an dem Kaffee, spürte den Milchschaum an seinen Lippen. »Wer hat einen Schlüssel?«
    »Na ja, der jeweilige Fahrer.« Klopfer warf Braig einen fragenden Blick zu. »Sie glauben, das verdorbene Zeug wurde nachts in die Lieferung gepackt?«
    »Sie halten das nicht für möglich?«
    »Hm, die Autos stehen im Hof der Firma. Da müssen Sie erst mal reinkommen.«
    »Am letzten Dienstagabend wurde einer der Lastwagen gegen 22.15 Uhr bei Gomaringen gesehen. Können Sie sich vorstellen, wer da noch unterwegs war?«
    »Am letzten Dienstagabend gegen 22.15 Uhr?« Klopfer griff in seine Anzugjacke, machte sich an der Innentasche zu schaffen.
    »Bei Gomaringen, ja. Aber laut Fahrtenschreiber und Firmenprotokoll standen beide Wagen um diese Zeit im Hof der Fabrik.«
    »Wer behauptet denn, dass das Auto so spät noch unterwegs war?«
    »Ein glaubwürdiger Augenzeuge. Und am nächsten Morgen wurden prompt wieder verdorbene Maultaschen ausgeliefert.«
    »Was soll ich dazu sagen? Ich weiß nichts davon.« Der Mann schüttelte den Kopf, brachte ein kleines Kuvert zum Vorschein. Er öffnete es, zog drei Fotos daraus hervor, reichte sie seinem Gesprächspartner. »Hier, das sind unsere Fahrzeuge, mit denen wir die Maultaschen ausliefern. Ich weiß nicht, ob Sie sie schon gesehen haben.«
    Braig betrachtete die Bilder, sah, dass sie im Innenhof der kleinen Firma aufgenommen waren, dort, wo er einen der Wagen bei seinem ersten Besuch hatte stehen sehen. Alle Fotos zeigten dasselbe Motiv, nur war jedes Mal eine andere, in eine Art Dienstkleidung gehüllte Person an der Seite des jeweiligen Fahrzeugs zu erkennen. »Vielen Dank«, sagte er, die Gesichter der Männer studierend, »das sind Sie und Ihre Kollegen.«
    Klopfer nickte, zeigte auf das Bild, auf dem er zu erahnen war. Die Mütze mit dem obligatorischen Aufdruck Fitterlings Hausgmachte verdeckte sein Gesicht, ließ ihn nur schwer zur Geltung kommen. Brinkle dagegen und der dritte Mann waren weit besser zu erkennen. Beide hatten ihre Mützen zurückgeschoben, somit die Schatten aus ihren Mienen verbannt.
    »Das ist Herr Gruber?«, fragte er.
    Sein Gegenüber nickte. »Er fährt abwechselnd mit Brinkle.«
    »Ich habe versucht, ihn zu erreichen. Er geht nicht ans Handy. Wissen Sie zufällig, wo er sich aufhält?«
    Klopfer legte seine Stirn in Falten. »Das dürfen Sie mich nicht fragen. Ich habe ihn gestern Abend zum letzten Mal gesehen. Er war total aufgeregt, erzählte irgendetwas von Wegfahren. Keine Ahnung, wohin er wollte.«
    »Sie wissen nicht, bei wem ich Genaueres über ihn erfahren kann?« Er sah, wie der Mann den Rest seines Kaffees trank, griff ebenfalls nach seiner Tasse.
    »Nein, mit Gruber, das ist schlecht. Der lebt, soweit ich weiß, allein. Nur, dass er gestern Abend so plötzlich weg wollte, das ist seltsam.«
    »Er fährt nicht öfter mal übers Wochenende weg?«
    Klopfer

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