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Brandherd

Brandherd

Titel: Brandherd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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schön sagt.«
    »Das wär ja zur Abwechslung nicht schlecht«, erwiderte Dorr. Tief beunruhigt fuhr ich nach Hause und versuchte Klarheit darüber zu gewinnen, wie das, was wir gerade erfahren hatten, zu dem passte, was wir bisher wussten. Marino sagte nur wenig, und je näher wir Richmond kamen, desto düsterer wurde seine Stimmung. Als wir in seine Einfahrt einbogen, piepte sein Pager.
    »Der Hubschrauber passt irgendwie überhaupt nicht in s Bild«, sagte er, als ich hinter seinem Truck parkte. »Und womöglich hat er ja auch überhaupt nichts mit der ganzen Sache zu tun.«
    Die Möglichkeit bestand ja schließlich auch.
    »Was zum Teufel ist jetzt wieder los?«
    Er hielt seinen Pager hoch und las das Display.
    »Scheiße. Sieht ganz so aus, als wär irgendwas passiert. Vielleicht kommen Sie besser mit rein.«
    Es kam nicht oft vor, dass ich Marinos Haus betrat, und wenn ich mich recht erinnerte, war es zum letzten Mal während der Weihnachtsfeiertage gewesen, als ich mit einem selbst gebackenen Brot und einem Behälter mit meinem Spezialeintopf vorbeigeschaut hatte. Selbstverständlich hingen überall seine exotischen Dekorationen, und selbst das Innere seines Hauses war mit Lichterketten behängt und wurde von einem überladenen Weihnachtsbaum erdrückt. Ich erinnerte mich an eine elektrische Eisenbahn, die surrend auf ihren Schienen im Kreis herumfuhr und unaufhörlich eine schneebepuderte, weihnachtliche Stadt umrundete. Marino hatte mir hochprozentigen Eierlikör mit echtem Virginia Lightning gemacht, und ich hätte, ehrlich gesagt, nicht nach Haus fahren dürfen.
    Jetzt wirkte das Haus mit der dicken Auslegeware im Wohnzimmer und Marinos Lieblingssessel in der Zimmermitte trübselig und kahl. Immer noch drängten sich auf dem Kaminsims diverse Bowlingtrophäen, die er im Lauf der Jahre gewonnen hatte. Und wirklich war der Breitbildfernseher noch sein schönstes Möbelstück. Ich begleitete ihn in die Küche und ließ den Blick über den fettigen Herd, den überquellenden Mülleimer und das randvolle Spülbecken schweifen. Ich drehte den Heißwasserhahn auf, ließ das Wasser auf einen Schwam m laufen und begann zu putzen, während er eine Nummer wählte.
    »Das brauchen Sie nicht«, flüsterte er mir zu. »Irgendwer muss es ja tun.«
    »Yo«, sagte er in den Hörer. »Hier Marino. Was ist den n los?«
    Seine Stirn runzelte sich und sein rotes Gesicht färbte sich dunkler, während er lange mit angespannter Miene zuhörte. Ich machte mich an das reichlich vorhandene, schmutzige Geschirr.
    »Wie gründlich wird das denn überprüft?«, fragte Marino.
    »Nein, ich meine, vergewissern die sich, ob jemand auch wirklich auf seinem Platz sitzt? Ach ja, tun sie? Und wir wissen genau, dass sie es diesmal auch getan haben? Klar. Keiner erinnert sich. Die ganze beknackte Welt ist voller Leute, die sich einen Scheiß an irgendwas erinnern. Erinnern sich nicht und haben auch nichts gesehen, stimmt's?«
    Sorgfältig spülte ich die Gläser und setzte sie zum Abtropfen auf ein Geschirrtuch.
    »Ich stimme zu, dass diese Gepäcksache bedenklich ist«, fuhr er fort. Ich hatte Marinos Geschirrspülmittel aufgebraucht und musste mir mit einem Stück eingetrockneter Seife behelfen, die ich unter dem Spülbecken fand.
    »Wo wir schon dabei sind«, sagte er jetzt, »versucht doch mal, was über einen weißen Hubschrauber rauszufinden, der über Sparkes' Farm rumgeflogen ist.« Er machte eine Pause und sagte dann: »Eventuell vorher und mit Sicherheit hinterher, weil ich ihn mit eigenen Augen gesehen habe, als wir am Schauplatz waren.«
    Marino hörte noch eine Weile zu, während ich mit dem Besteck anfing, und zu meiner Verwunderung fragte er dann: »Ehe ich auflege - möchtest du vielleicht deiner Tante Guten Tag sagen?«
    Meine Hände standen still, und ich starrte ihn an.
    »Hier.«
    Er reichte mir den Hörer. »Tante Kay?«
    Lucy schien ebenso überrascht wie ich.
    »Was machst du denn in Marinos Haus?«, fragte sie.
    »Putzen.«
    »Bitte?«
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte ich sie.
    »Marino wird es dir erzählen. Ich werd mich mal um den weißen Vogel kümmern. Er muss doch irgendwo aufgetankt haben. Vielleicht steht er ja bei FSS in Leeburg auf dem Flugplan, doch das bezweifle ich. Ich muss Schluss machen.«
    Ich legte auf und war plötzlich wütend, weil ich mich überfahren fühlte, wusste jedoch nicht genau, wieso.
    »Ich glaube, Sparkes steckt ernsthaft in Schwierigkeiten, Doc«, sagte Marino.
    »Was ist denn

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