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Brandung des Herzens

Titel: Brandung des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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ihre Hemmungen hindurch in die tiefe Leidenschaft darunter einbrannte. Willow wollte mehr von seinen Küssen, seinen Liebkosungen, seinem Geschmack, der intensiven Sinnlichkeit, die unter seiner beherrschten Fassade loderte.
    Unfähig, ihre eigenen Gedanken noch länger zu ertragen, rollte sich Willow im Wasser herum und tastete mit den Füßen nach dem felsigen Boden des Teichs. Langsam, halb schwimmend, halb gehend, strebte sie zu dem langen Felssims, der in das Becken hinunterragte. Er fühlte sich warm und glatt von dem Wasser an, das beständig über ihn hinwegspülte. Der Stein selbst war blankgeschrubbt von den Wasserkaskaden, die unaufhörlich den dunklen Fels hinunter in den Teich sprangen.
    Nachdem Willow ihr Haar ausgewrungen und sich abgetrocknet hatte, schlüpfte sie in ihr Mieder und die Batistunterhosen, die sie zum Teich mitgenommen hatte. Abgesehen von dem verwaschenen Alltagskleid, das sie noch in letzter Minute in ihre Reisetasche gestopft hatte - ein Kleid, so oft getragen, daß sie es nicht mehr sehen mochte -, war die feine Baumwollunterwäsche die einzige saubere Kleidung, die sie noch besaß. Sie hatte noch nicht einmal Calebs Hemd, um es über die durchscheinende Baumwolle zu ziehen, denn das Hemd lag zusammen mit den anderen Kleidungsstücken, die sie gewaschen hatte, zum Trocknen auf der Wiese ausgebreitet.
    Willow schüttelte die Baumwolldecke aus, die sie und Caleb als Laken benutzt hatten, und wickelte sie fest um ihren Körper. Dann raffte sie die Decke wie einen langen Rock und bahnte sich einen Weg durch das kleine Waldstück zur Wiese zurück, wo Caleb die Pferde striegelte, eine der schweren Wolldecken um die Hüften geschlungen.
    Zumindest hoffte Willow, daß er sich in eine Decke gehüllt hatte. So heiß, wie es an diesem Tag war, hätte sie es ihm nicht verübeln können, wenn er sich bis auf die Unterwäsche ausgezogen hätte.
    Welche Unterwäsche? Ich habe doch sämtliche Teile gewaschen und auf der Wiese zum Trocknen ausgebreitet.
    Der Gedanke, Caleb nackt zwischen den Pferden anzutreffen, war gleichzeitig entmutigend... und aufregend.
    Willows nasses Haar fühlte sich kühl auf ihren erhitzten Wangen an, als sie in die Wiese hinaustrat und sorgsam darauf achtete, vom Lager aus gut sichtbar zu sein. Die Pferde hoben aufmerksam die Köpfe, als sie sie entdeckten. Ishmael schnaubte freudig, nachdem er den vertrauten Duft von Lavendel gewittert hatte.
    Caleb ließ die Kardätsche noch ein letztes Mal über den Rücken des Hengstes gleiten, bevor er sich bückte und die Wolldecke aufhob, die er hatte fallen lassen, sobald Willow in dem Wäldchen verschwunden war. Er wickelte sich die Decke um die Hüften und fuhr fort, den Hengst zu striegeln. Es war nicht sein eigenes Schamgefühl, das Caleb veranlaßte, sich wieder in die Decke zu hüllen, sondern Willows. Sie war wie eine Jungfrau errötet beim Anblick seiner nackten Brust. Sie würde glutrot werden, wenn sie den Rest von ihm nackt sähe.
    »Du bist dran mit Baden«, sagte sie, als sie auf Caleb zukam.
    Er nickte nur, ohne seine Tätigkeit zu unterbrechen.
    Willow bemühte sich, nicht bewundernd auf Calebs breite, kräftige Schultern, seine langen, muskulösen Arme und die schmalen Hüften zu starren, während er den Hengst striegelte. Sie versuchte auch, nicht das geschmeidige Spiel von gebräunter Haut und Muskeln zu bewundern oder den dunklen, lockigen Brustpelz, der über seinem flachen Bauch zu einer schmalen Linie auslief und dann erneut breiter wurde an der Stelle, wo die Decke ziemlich tief auf seinen Hüften saß.
    Sie bemühte sich wirklich sehr, ihn nicht anzustarren, aber ihre Anstrengungen waren vergebens. Als Caleb Willow dabei ertappte, wie sie ihn beobachtete, blickte sie hastig weg.
    »Es stört mich nicht«, sagte er.
    »Was?«
    »Es macht mir nichts aus, wenn du mich anschaust.«
    Im Sprechen wurde Caleb bewußt, daß seine Worte die schlichte Wahrheit waren. Er hätte niemals vermutet, wie befriedigend es sein konnte, von einer Frau angeschaut zu werden - scheu vor Bewunderung und mit sinnlichem Hunger in den Augen. Vielleicht lag es daran, daß die wenigen Frauen, die er gekannt hatte, ältere Witwen gewesen waren, für die ein Männerkörper nichts sonderlich Bemerkenswertes darstellte. Sie hatten seine Kraft bei häuslichen Arbeiten gerühmt und seine Selbstkontrolle im Bett, aber sie hatten ihn niemals so angesehen, wie Willow es jetzt tat, so als ginge die Sonne in seinen Augen auf und als hielte er den

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